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Bayern-Präsident Uli Hoeneß kritisiert DFB, Özil, Transfer-Wahnsinn und eSports

VonSID

Publiziert 03/08/2018 um 13:02 GMT+2 Uhr

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat sich einmal mehr als Mann klarer Worte gezeigt. Auf einer CSU-Veranstaltung in Bad Wiessee holte der 66-Jährige zum Rundumschlag aus. Hoeneß richtete sich mit harten Worten an den DFB und die Nationalmannschaft und erneuerte seine Kritik an Mesut Özil. Darüber hinaus äußerte er sich noch über den Transferwahnsinn und zeigte seinen Unmut gegenüber eSports.

Uli Hoeneß äußert sich nicht mehr zur Trainerfrage

Fotocredit: SID

Hoeneß über 200-Millionen-Transfers

Unter dem Präsidenten Uli Hoeneß wird der deutsche Rekordmeister Bayern München auf dem Transfermarkt Vernunft walten lassen. "So lange wir verantwortlich sind, kann ich verrückte Dinge wie 200 Millionen Euro Ablöse ausschließen", sagte der 66-Jährige bei einer CSU-Veranstaltung in Bad Wiessee.
Hoeneß kann sich aber durchaus "einen Transfer für 50, 60 oder 80 Millionen" vorstellen, "wenn wir auf einer Position Probleme sehen". Das werde aber die Ausnahme bleiben, so Hoeneß.

Hoeneß über DFB-Team: Kein Fokus

Hoeneß hat den bei der WM in Russland fehlenden Fokus der Nationalspieler angemahnt. "Hätten unsere Nationalspieler weniger gedaddelt, hätten sie nachts besser geschlafen und nicht während des Spiels", sagte der Bayern-Präsident.
Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw war in Russland als Titelverteidiger bereits in der Vorrunde als Gruppenletzter gescheitert.

Hoeneß über Özil: Entschuldigung gewünscht

Hoeneß bereut seine scharfe Kritik an Mesut Özil überhaupt nicht und hätte sich von dem zurückgetretenen Nationalspieler nach dem Erdogan-Foto eine Entschuldigung gewünscht. Dem DFB warf der 66-Jährige derweil ein mangelhaftes Krisenmanagement vor.
"Der Spieler hat mit dem Erdogan-Foto einen Fehler gemacht. Er hätte sich entschuldigen müssen und gut wäre es gewesen", sagte der Hoeneß auf der Veranstaltung in Bad Wiessee. Von seiner emotionalen Abrechnung mit Özil, wolle er "kein Wort" zurücknehmen, sagte er gegenüber Sport1. "Der hat seit Jahren einen Dreck gespielt. Den letzten Zweikampf hat er vor der WM 2014 gewonnen. Für mich ist Mesut Özil seit Jahren ein Alibi-Kicker gewesen", hatte der 66-Jährige vor anderthalb Wochen erklärt.
Özil hatte bei seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft eine Rassismus-Debatte angestoßen. "Ich habe meine private Meinung zu seiner sportlichen Leistungsfähigkeit gesagt. Ich habe nie darüber nachgedacht, ob er türkische Wurzeln hat, wo er geboren wurde, oder an was er glaubt", sagte Hoeneß, der dem Verband vorwarf, dass man sich "von den Medien und seinem Umfeld eine politische Diskussion aufdrängen lassen" habe. "Da haben auch viele Politiker populistisch mitgemacht", sagte Hoeneß.
Für ihn selber haben die Themen Integration und Rassismus in diesem Zusammenhang "überhaupt keine Rolle gespielt". Dass seine Worte dann von der einen oder anderen Seite in irgendeine Richtung benutzt worden seien, dafür könne er nichts, so Hoeneß.

Hoeneß über eSports: Auf keinen Fall olympisch

Hoeneß hat seine Abneigung gegen eSports noch einmal klar zum Ausdruck gebracht. "Es wäre totaler Schwachsinn, wenn der Staat nur einen Euro dazu geben würde. Junge Leute sollen Sport auf dem Trainingsplatz treiben. Es gibt beim FC Bayern auch Bestrebungen. Ich bin dagegen. Stehe aber relativ allein da", sagte der Präsident von Bayern München auf einer CSU-Veranstaltung in seinem Heimatort Bad Wiessee und fügte hinzu: "Ich sehe ein großes Problem auf uns zukommen. Das darf auf keinen Fall olympisch werden."
Während viele deutsche Fußballvereine in Sachen eSport derzeit aufrüsten, macht der deutsche Rekordmeister bislang nicht mit. Hoeneß hatte zuletzt immer wieder betont, dass eSports nicht mit der Philosophie und Tradition des Vereins zusammenpasst. Die Pläne für den Aufbau einer eSport-Abteilung sollen bei den Bayern unabhängig von der Meinung des 66-Jährigen allerdings weit fortgeschritten sein. Im Gegensatz zur Fußball-Abteilung engagieren sich die Bayern-Basketballer mit ihrem Team "Bayern Ballers Gaming" im virtuellen Sport.
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