Bundesliga | Alcácer trifft erneut: BVB feiert Pflichtsieg in Mainz

In die Länderspielpause verabschiedete sich Borussia Dortmund im Spitzenspiel gegen Bayern München mit einem 3:2-Sieg, gegen Mainz stand nun wieder Bundesliga-Alltag auf dem Programm. Der BVB erwischte den besseren Start, drängte die Gastgeber mit viel Tempo und Spielfreude in den ersten Minuten tief in gegnerische Hälfte und verzeichnete durch Dan-Axel Zagadou (5.) und Marco Reus (9.) die ersten guten Chancen. Ab der 20. Minute kippte sich die Partie jedoch zugunsten der Mainzer.

Trainer Sandro Schwarz setzte gegen Dortmund auf eine neue Formation mit Dreierkette, mit der sich seinen Spieler mit fortlaufender Spieldauer immer besser zurechtfanden. Die Rheinhessen agierten vor ausverkauftem Haus bissiger und zwingender, störten den BVB früh und ließen kaum noch Räume. Im Spiel nach vorne ergaben sich für Robin Quaison (20.) und Jean-Philippe Mateta (21.) die ersten guten Chancen. Dortmund tat sich sichtlich schwer, Mittel gegen das Spiel der Mainzer zu finden, es fehlten Tiefe und Tempo im Angriffsdrittel.

Auch in der Defensive waren die Gäste zunehmend gefordert: Ein Distanzschuss von Aaron zwang Bürki zu einer sehenswerten Parade (27.), kurz vor der Pause vergab Danny Latza aus vielversprechender Position (41.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit setzte sich die starke Phase der Gastgeber fort, ein Schuss von Mateta segelte abgefälscht nur knapp am Pfosten vorbei (47.), Latza traf aus guter Position im Strafraum nur das Außennetz (52.). Dortmund wirkte ungewohnt fahrig, ein Flachschuss von Jacob Bruun Larsen neben den Pfosten blieb eine der seltenen Abschlussaktionen zu dieser Phase (56.).

Infolge einer guten Kopfballchance durch Alexander Hack (66.) erzielte der eingewechselte Alcácer allerdings die Führung für den BVB (67.). Ein langer Ball hebelte die Abwehr der Mainzer aus, Reus legte im Sechzehner quer, der Spanier schob aus kurzer Distanz ein. Keine drei Minuten später stellte Mainz jedoch den Gleichstand wieder her, ein Steilpass von Hack fälschte Axel Witsel entscheidend in die Füße von Quaison ab, der Bürki per Tunnel zum 1:1-Ausgleich überwand (70.).

Mainz blieb am Drücker, Mateta verzog einen Distanzschuss nur knapp neben das Lattenkreuz (74.). Der nächste Treffer fiel jedoch auf der Gegenseite: Łukasz Piszczek zirkelte den Ball nach Zuspiel von Jadon Sancho sehenswert von der rechten Strafraumecke unhaltbar in den Winkel (76.). Mainz warf noch einmal alles nach vorne, Schwarz wechselte offensiv, doch auch Dortmund boten sich so Räume. Es entwickelte sich eine hektische Schlussphase. Doch der große Einsatz der Mainzer blieb am Ende unbelohnt. Dortmund meisterte im Stile einer Spitzenmannschaft auch diese unbequeme Pflichtaufgabe.

Sandro Schwarz (Trainer FSV Mainz 05): "Es war ein offenes Spiel mit sehr viel Tempo. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine sehr gute Phase. Nach dem Rückstand haben wir sehr gut reagiert und sind dran geblieben. Leider war das Momentum nicht auf unserer Seite. Wir haben alles versucht und mit viel Intensität gespielt."

Rouven Schröder (Manager FSV Mainz 05): "Wir haben ein richtig gutes Spiel abgeliefert, können trotz der Niederlage viel Positives mitnehmen."

Daniel Brosinski (FSV Mainz 05): "Es ist mega schade, dass wir uns nicht zumindest mit einem Punkt belohnen. Aber das Spiel kann uns trotzdem Mut machen."

Danny Latze (FSV Mainz 05): "Eine gute Leistung, aber zu wenig Ertrag. Wir hatten vielleicht sogar die klareren Torchancen. Einen Punkt hätten wir auf jeden Fall verdient gehabt."

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Es war ein sehr, sehr schweres Spiel. Mainz hat taktisch sehr gut gespielt und mit einem anderen System. Wir haben in der ersten Halbzeit die Lücke nicht gefunden. Uns hat die Präzision gefehlt. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht so gut, aber wir machen die Tore. Es war ein Arbeitssieg."

Mario Götze (Borussia Dortmund): "Wir wussten, dass es ein hartes Stück Arbeit wird - und das war es auch."

Ein Schlüssel zum Erfolg ist die Tiefe im Kader. Neue Impulse von der Bank sind wichtig, bestenfalls auch noch durch Tore. Bei Borussia Dortmund funktioniert das derzeit blendend. Die Zahlen: Nach zwölf Spieltagen stehen bereits zwölf Joker-Tore für den BVB zu Buche – bereits jetzt Einstellung der eigenen Vereinsbestmarke aus der Saison 2008/09. Großen Anteil daran hat Paco Alcácer. Unter der Woche verpflichtete Dortmund den Spanier fest vom FC Barcelona, gegen Mainz saß er zunächst wieder nur auf der Bank. Offenbar jedoch aus gutem Grund. Keine 150 Sekunden nach seiner Einwechslung markierte er den 1:0-Führungstreffer – sein bereits achter Treffer von der Bank.

Neuer Startrekord für Borussia Dortmund. Nach zwölf Spieltagen steht das Team von Lucien Favre immer noch ohne Niederlage da - das gab es noch nie beim BVB. Der bisherige Rekord hielt bis zum 11. Spieltag der Saison 2002/03.