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Bundesliga | Borussia Mönchengladbach mit Arbeitssieg gegen FC Augsburg

Daniel Brickwedde

Update 26/01/2019 um 18:38 GMT+1 Uhr

Borussia Mönchengladbach hat sich seinen Dreier gegen den FC Augsburg hart erkämpft. Die "Fohlen" siegten mit 2:0 (0:0). Nachdem Jonas Hofmann (43.) kurz vor der Halbzeit mit seinem Elfmeter an FCA-Keeper Gregor Kobel scheiterte, machte es Gladbach nach der Pause besser. Oscar Wendt (72.) drückte den Ball mit einem Rechtsschuss über die Linie. Patrick Herrmann (90.+3) machte den Deckel drauf.

Borussia Mönchengladbach - FC Augsburg

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Bereits in der 2. Spielminute lag der Führungstreffer der Gladbacher in der Luft. Oscar Wendt wurde links hervorragend freigespielt, seinen scharfen Flachpass vor das Tor wehrte Schlussmann Gregor Kobel in höchster Not vor den einschussbereiten Lars Stindl ab. Die Gastgeber übernahmen von Anpfiff an die Initiative, Augsburg bemühte sich zunächst um eine stabile Verteidigung. Die nächste gute Gelegenheit ergab sich in der 15. Minute per Kopf für Alassane Plea, kurz darauf bekam Ibrahima Traore nach fahrigem Abwehrverhalten der Augsburger aus zehn Metern die große Chance zur Führung, zielte jedoch zu unplatziert und scheitere aus zehn Metern an Kobel (19.).
Die Dominanz der Gastgeber setzte sich jedoch bis zur Pause fort. Der nächste Hochkaräter für Gladbach ergab sich nach toller Vorarbeit von Jonas Hofmann und Pass in den Rückraum, doch erst Traore und im Nachschuss Michael Lang brachten den Ball völlig frei nicht im Netz unter (31.). Die Führung lag in der Luft, doch selbst ein Elfmeter in der 43. Minute brachte die Borussia nicht in Front. Vorausgegangen war ein Foul von Jan Moravek an Florian Neuhaus, den zu lässig getretenen Strafstoß von Hofmann wehrte Kobel im linken Eck ab (44.).
Zur zweiten Spielhälfte verlor Gladbach zu Beginn seine Zielstrebigkeit und klare Spiellinie aus der ersten Hälfte. Augsburg bekam hingegen zeitweise mehr Zugriff und setzte ein paar Akzente über schnelle Konter und Flanken. Es mehrten sich jedoch auch Nickligkeiten, der Spielfluss ging verloren. Gladbach verbuchte selten Durchbrüche, insgesamt entwickelte sich die Partie zäh, auch Torchancen blieben auf beiden Seiten größtenteils aus. Erst ab der 70. Minute bekam Gladbach wieder mehr Druck aufs Feld, spielte es gegen eine dicht gestaffelte Defensive aber oft zu kompliziert.
Der überfällige Führungstreffer gelang in der 79. Minute durch Oscar Wendt. Eine Flanke von Lang klärte der bis dahin starke Kobel nur unsauber und direkt in die Füße von Wendt, der aus elf Metern per Flachschuss ins Netz traf. Augsburg wechselte in der Schlussphase offensiv und bekam durch André Hahn nach Umschaltmoment noch die Chance zum Ausgleich, der Schuss des 28-Jährigen geriet aber zu unplatziert (86.). Den Schlusspunkt in der Nachspielzeit setzte der eingewechselte Patrick Herrmann mit einem sehenswerten Schuss aus 18 Metern in den Winkel (90.+3). Ein hochverdienter Erfolg für die Borussia.

Die Stimmen:

Gregor Kobel (FC Augsburg): "Wir haben über die 90 Minuten zu wenig nach vorne gemacht. Wir müssen gefährlicher werden, Gladbach hatte mehr vom Spiel. So geht man wieder ohne Punkte nach Hause. Den Ball beim Führungstreffer muss ich besser klären, so eine Aktion darf mir nicht passieren."
Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach): "Mein Opa hat immer gesagt, wenn man nicht weiß wohin mit dem Ball, einfach ins Tor. In der letzten Minute kann man dann auch einfach mal draufhauen. Das gibt mir natürlich Selbstvertrauen. Der zwölfte Heimsieg und diese Serie bedeuten uns unheimlich viel. Wir sind mittlerweile eine Festung."
Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Der Sieg war absolut verdient. Wir haben in der ersten Halbzeit fünf, sechs hochkarätige Chancen erspielt, die wir konsequenter nutzen können. In der zweiten wurde es dann unruhiger. Da mussten wir Steine klopfen, aber irgendwann war die Lücke da. Das war ein toller Rückrunden-Auftakt mit zwei Siegen, es sieht gut aus."
Manuel Baum (Trainer FC Augsburg): "In der ersten Halbzeit hatten wir etwas Glück, nicht nur beim Elfmeter. In der zweiten haben wir es geschafft, Gladbach den Zahn ein bisschen zu ziehen. Dann kam das erste Tor. Es ist ein Skandal, dass dieses Tor gilt. Diese Situation hat uns das Spiel gekostet. Ich hatte das Gefühl, dass die Schiedsrichter bei der Abseitsregel nicht sattelfest waren. Der Linienrichter hat es angezeigt, der Schiedsrichter war zu faul, und aus Köln kam nichts. Unfassbar, dass so etwas in der Bundesliga passiert."

Das fiel auf: Schlechter Trend bei Augsburg

Dieter Hecking betonte im Vorfeld, wie „unangenehm“ Spiele gegen den FC Augsburg immer gewesen waren. Aggressives Pressing, körperbetonte Spielweise und schnelles Umschalten – Tugenden, die den FCA lange auszeichneten. Doch Abstiegskampf und Negativserien verändern oft das Gesicht einer Mannschaft. Denn gegen Gladbach war von den alten Stärken der Fuggerstädter kaum noch etwas zu sehen. Augsburg igelte sich in der eigenen Hälfte ein, fand kaum Entlastung und zeigte auch im Spiel nach vorne kein Konzept: Die oft geschlagenen langen Bälle waren zu ungenau, mit Ball agierte man einfallslos. Es fehlte an Überzeugung, viele Aktion waren fahrig und die Verunsicherung der vergangenen Woche greifbar. Seit nunmehr zehn Ligapartien ist Augsburg sieglos, eine ähnliche Durststrecke gab es nur einmal in der eigenen Bundesligageschichte zwischen Oktober und Dezember 2012.

Der Tweet zum Spiel:

Mit seinem 184. Bundesligaeinsatz avancierte der Schwede Oscar Wendt zum alleinigen ausländischen Rekordspieler bei Borussia Mönchengladbach – und krönte seinen Auftritt mit dem Führungstreffer. Er löste den Belgier Filip Daems (183) ab.

Die Statistik: 12

Rekord für Borussia Mönchengladbach und Trainer Dieter Hecking: Der 2:0-Erfolg war der 12. Heimerfolg in Serie. Damit stellte die Mannschaft den Vereinsrekord aus der Saison 1983/84 unter Jupp Heynckes ein.
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