BVB furios! Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen gedreht, Tabellenführung erobert

Bayer startete mit viel Schwung in die Partie und dominierte den BVB in der Anfangsphase fast nach Belieben. Mitchell Weiser brachte die Hausherren folgerichtig mit einem satten Distanzschuss von der Strafraumkante in Führung (9.).

Die Dortmunder fanden aus dem Spiel heraus keine offensiven Lösungen und kamen durch Marco Reus per Freistoß zu ihrer besten Chance, die Bayer-Keeper Lukas Hradecky stark vereitelte (37.). Noch vor der Pause erhöhte Jonathan Tah aus dem Getümmel eines Eckballs und bescherte den Hausherren die zu diesem Zeitpunkt verdiente 2:0-Pausenführung (39.).

Nach dem Seitenwechsel war der BVB nicht wiederzuerkennen, präsentierte sich von Wiederanpfiff weg als die klar spielbestimmende Mannschaft und hatte trotzdem Glück, dass es nach 54 Minuten nicht 0:3 stand. Kevin Volland fehlten bei einem überlegten Schuss aus 20 Metern an den Pfosten nur Zentimeter zum dritten Bayer-Tor.

Stattdessen stellten die Gäste aus Dortmund binnen vier Minuten den Spielstand wieder auf pari. Nach toller Parade von Hradecky gegen Reus stocherte Jacob Bruun Larsen den Ball aus kurzer Distanz zum 1:2 über die Linie, kurz darauf schloss Marco Reus einen doppelten Doppelpass mit Jadon Sancho eiskalt zum 2:2 ab (69.).

Bis zur 85. Minute hielt Leverkusen dem Dortmunder Druck noch stand, dann war die Gegenwehr der Herrlich-Elf aber gebrochen. Auf Vorarbeit von Achraf Hakimi spitzelte der eingewechselte Paco Alcácer das Leder im Stil eines Torjägers an Hradecky vorbei zum 3:2 in die lange Ecke (85.). In der Nachspielzeit setzte der Spanier noch einen drauf und traf ins von Torwart Hradecky verlassene Gehäuse zum Endstand (90.+4).

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir haben den Sack in der zweiten Hälfte nicht zugemacht. Insgesamt war es trotzdem eine gute Leistung von uns, in den entscheidenden Momenten waren wir aber nicht da."

Julian Brandt (Bayer Leverkusen): "Wir haben 60 Minuten dagegengehalten und hätten den Sack früher zumachen können. Nach dem Anschluss von Dortmund haben wir unsere spielerischen Elemente vermissen lassen. Man hat gemerkt, dass wir mit der Zeit unsicher wurden."

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Die Tore, die wir bekommen haben, sind total unnötig mit zu vielen Fehlern von uns. Das dürfen wir uns nicht erlauben. In der zweiten Halbzeit haben wir dann besser Fußball gespielt."

Marco Reus (Borussia Dortmund): "Dass wir in der zweiten Halbzeit eine Reaktion zeigen mussten, war klar. Sonst wäre das Spiel hier sicher ganz anders ausgegangen. Wenn man in Leverkusen 0:2 zurückliegt und so eindrucksvoll zurückkommt, ist das schon stark."

Roman Bürki (Borussia Dortmund): "Wir sind in der ersten Hälfte viel hinterher gelaufen, im zweiten Durchgang war es dann komplett anders. Wir haben auch zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Es ist wichtig, dass wir jetzt dran bleiben und den Schwung in die nächsten Spiele mitnehmen."

Mit den Einwechslungen von Alcácer und Sancho zum richtigen Zeitpunkt hatte BVB-Coach Favre maßgeblichen Anteil am Dortmunder Erfolg. Sancho bereitete mit seiner ersten Aktion den Ausgleichstreffer von Reus mustergültig vor und leistete damit schon mehr als der blasse Pulisic in 68 Minuten zuvor. Alcácers Wert als gelernter Mittelstürmer zeigte sich spätestens beim Führungstreffer, als der Spanier erst gut ins Kombinationsspiel eingebunden war und dank optimalem Laufweg zum 3:2 traf.

Zum allerersten Mal in seiner Bundesligageschichte drehte der BVB einen 0:2-Pausenrückstand auf des Gegners Platz noch in einen Sieg um.