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BVB-News: Julian Weigl vom Abstellgleis zum Dauerbrenner

Eurosport
VonEurosport

Update 05/09/2019 um 19:37 GMT+2 Uhr

Julian Weigl hat sich seinen Platz im zentralen Mittelfeld beim BVB zurück erkämpft. Nach einer für ihn persönlich enttäuschenden Saison 2018/2019 startet der 23-Jährige nun in neuer alter Rolle durch. Nach einem Vier-Augen-Gespräch mit BVB-Trainer Lucien Favre sind Weigls Wechselabsichten vom Tisch. Der deutsche Nationalspieler darf wieder auf seiner Lieblingsposition ran und ist gesetzt.

Julian Weigl hat sich in die Startelf von Borussia Dortmund zurückgekämpft

Fotocredit: Getty Images

Von Peer Kuni
"Julian hat im Supercup ein sehr gutes Spiel gemacht", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc bereits nach dem Dortmunder 2:0-Erfolg gegen den FC Bayern. Auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld überzeugte Weigl offensiv als Ballverteiler mit gewohnt sicherem Passspiel und defensiv mit gutem Stellungsspiel und aggressivem Zweikampfverhalten.
Es war Weigls zweiter Titel mit dem BVB. Den ersten feierte er in der Saison 2016/2017, als die Borussia unter Thomas Tuchel den DFB-Pokal holte. Unter Tuchel war Weigl nach seinem Wechsel von 1860 München (Saison 2015/2016) sofort im defensiven Mittelfeld gesetzt. Bundestrainer Joachim Löw berief ihn 2016 in seinen EM-Kader. Auch in der folgenden Spielzeit blieb Weigl Stammkraft beim BVB.

Tuchel-Abschied bremst Weigls Karriere

Tuchel-Abschied bremst Weigls Karriere Mit dem Abschied von Tuchel aus Dortmund sank Weigls Stellenwert bei der Borussia. Der gebürtige Bayer aus dem beschaulichen Bad Aibling verpasste verletzungsbedingt den Saisonstart und war sowohl unter Peter Bosz als auch unter Peter Stöger nicht immer gesetzt. Dennoch absolvierte er wettbewerbsübergreifend 33 Pflichtspiele.
Die Vorbereitung zur abgelaufenen Spielzeit verpasste Weigl dann wegen Adduktorenproblemen fast komplett. Neuzugang und Konkurrent Thomas Delaney spielte sich fest. Auch nach Weigls Rückkehr gab Neu-Trainer Lucien Favre Delaney den Vorzug.
"Die Hinrunde war nicht einfach für mich. Da musste ich mir ganz klar meine Gedanken machen", sagte Weigl im Interview mit "Eurosport". In den ersten 16 Bundesliga-Spielen kam Weigl nur zu drei Einsätzen. Nicht einmal spielte er über 90 Minuten. Häufig bewegte er sich zwischen Bank- und Tribünenplatz.

BVB lehnt Weigl-Wechsel zu PSG ab

Erst als Favre am 17. Spieltag gegen Gladbach aus Verletzungsgründen die Innenverteidiger ausgingen, bekam Weigl seine Chance auf ungewohnter Position. Er überzeugte und lief in der Rückrunde in 14 Spielen auf. Zumeist als Innenverteidiger. Doch Weigl war mit seiner Rolle unter Favre unzufrieden.
Bereits im Winter klopfte PSG beim BVB an, um sich nach Weigl zu erkundigen. PSG-Trainer ist ausgerechnet der frühere Weigl-Förderer Tuchel. "Ich wollte meine sportliche Situation verbessern. Und dass ich unter Thomas Tuchel gut funktionieren kann, ist kein Geheimnis", sagte Weigl dazu in der "Sport Bild". Zudem standen der AS Rom, Olympique Marseille und Olympique Lyon laut kicker-Angaben mit Weigl in Kontakt. Doch der BVB ließ ihn nicht ziehen.
Auch in diesem Sommer gab es wohl eine konkrete Anfrage aus Paris. Und wieder schien Weigl einem Wechsel nicht abgeneigt zu sein. Doch wieder blockte der BVB ab. "Natürlich war es am Anfang schwer, wenn man so eine Chance in Aussicht hat", erklärte Weigl. Dass der BVB ihn nicht ziehen ließ, interpretierte der 23-Jährige aber auch als "eine Wertschätzung mir gegenüber." Doch: "Erst einmal will man das ein Stück weit nicht verstehen."
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Mit neuem Selbstvertrauen am Start: BVB-Star Julian Weigl

Fotocredit: Getty Images

Alte Position - neues Selbstbewusstsein

Für den Karriereneustart in Dortmund sorgte dann das Sommertrainingslager und ein Gespräch mit Lucien Favre. Ein verletzungsfreier Weigl überzeugt in der Vorbereitung und der Trainer zeigt Weigl eine neue Perspektive auf: Auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld. "Ich spüre schon, dass der Trainer viel mit mir spricht und mir Tipps gibt", berichtete Weigl.
Nach dem Supercup-Erfolg steht Julian Weigl auch in den beiden Bundesliga-Spielen gegen Augsburg und Köln sowie im Pokal gegen Uerdingen in der Startelf. In Favres Ballbesitz orientiertem Fußballansatz blüht Weigl als Strippenzieher im Mittelfeld auf. Der 23-Jährige hat sich seinen Platz in der Zentrale zurück erkämpft und harmoniert prächtig im Zusammenspiel mit seinem Nebenmann.
"Julian hat eine super Vorbereitung gemacht, hat sein Spiel auch ein wenig geändert, ist ein bisschen offensiver in Verbindung mit Axel Witsel. Momentan passt das sehr gut", erklärte BVB-Sportdirektor Zorc.

Weigl ist wieder gefragt und Stammspieler

228 Minuten Einsatzzeit hat Weigl nach drei Bundesliga-Partien absolviert. Mehr als an den ersten 16 Spieltagen der Vorsaison. War Weigl noch der Leidtragende nach der Verpflichtung von Thomas Delaney scheint es jetzt umgekehrt zu sein. Dauerbrenner Delaney (30 Bundesliga-Einsätze 2018/2019) hat bislang 45 Minuten Einsatzzeit auf seinem Konto. Vor allem wegen "Neuzugang" Weigl.
Das Stehaufmännchen fühlt sich auf seiner neuen alten Position pudelwohl: "Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich lieber dort spiele. Es war wichtig für mich, dass ich jetzt auf meine angestammte Position zurückkehre", sagte Weigl. "Ich konnte mich zeigen, ich konnte mich auf dieser Position beweisen."
Die Wechselgedanken sind vom Tisch. Julian Weigl ist zurück und gesetzt bei Dortmund.
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