Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Drei Dinge, die auffielen: Bayer Leverkusen bestraft Trantüten des VfB Stuttgart

Daniel Rathjen

Update 24/11/2018 um 09:08 GMT+1 Uhr

Bayer 04 Leverkusen hat den VfB Stuttgart am zwölften Bundesliga-Spieltag durch einen Doppelschlag von Kevin Volland besiegt. Während Leverkusen zumindest kurz aufatmen kann, kleben die Schwaben am Tabellenende fest. Zum Erfolg reichte dem Werksclub am Freitagabend die Besinnung auf die Basiselemente des Fußballs. Drei Dinge, die auffielen.

VfB Stuttgart - Bayer Leverkusen

Fotocredit: Imago

1. Bayer besinnt sich auf die Basics

"Eigentlich" hat Leverkusen einen guten Kader, "eigentlich" müsste der Verein oben mitspielen, "eigentlich" kann es doch gar keine Probleme geben, oder? Nun ja. Bayer 04 wankt bislang durch die Saison - Licht und Schatten wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit ab. Gegen Stuttgart besannen sich die Leverkusener auf die "Basics". Das Spiel war definitiv nichts für Feinschmecker bis zu den Toren von Kevin Volland (76., 83.), doch das war Trainer Heiko Herrlich am Ende herzlich egal, wie er bei Eurosport verdeutlichte:
Wir haben viele Zweikämpfe gewonnen, die Laufbereitschaft war da, wir haben wenig zugelassen. Das sind die Basics, um ins Spiel zu gehen. Man muss erst einmal versuchen, sich über Kampf Sicherheit zu holen. Es war ein Arbeitssieg.
Dieser kann durchaus eine Grundlage für den Rest dieser Hinrunde werden, wenn es die Mannschaft schafft, sich selbst zu motivieren. Momentan bestehen da noch Zweifel. "Wir sind in dieser Saison ein kleines Fragezeichen. Unsere Leistungsschwankungen sind für mich unerklärlich", meinte Julian Brandt.
Sammer vertrat in seiner Analyse die These, dass die Mannschaft noch in der Lernphase sei, aktuell aber noch "zu viele äußere Impulse" braucht. "Das ist noch kein Top-Level!", merkte er an, während Herrlich für die Zukunft vehement "Gier und Geilheit" einforderte.
Dass der Verein durch die Basiselemente des Fußballs gegen Stuttgart triumphierte, spricht eigentlich dafür, dass die Spieler es begriffen haben. "Eigentlich"...

2. Havertz ist ein Unterschiedspieler

Achtung, das wird ein kleines Loblied mehr auf Kai Havertz, diesen Ausnahmespieler von Bayer 04 Leverkusen. Gegen Stuttgart bereitete er das 1:0 vor und leitete das 2:0 durch einen öffnenden Pass auf den Flügel ein. Sammer: "Das war wundervoll!" Auch er weiß nur zu gut: Spieler mit solch einer individuellen Klasse machen in Partien, in denen alles nach einem 0:0 riecht, eben den Unterschied. Für Havertz ist diese Saison der Durchbruch.
Gegen Stuttgart stimmte sein Einsatz - mit 86 intensiven Läufen erreichte er den Bestwert aller eingesetzten Akteure. Zudem paarte er ihn mit technischer Finesse.
Der 19-Jährige besitzt bei Bayer noch einen Vertrag bis 2022. An dem Mittelfeldspieler sollen aber mehrere europäische Topklubs interessiert sein. Nationalspieler Joshua Kimmich bezeichnete Havertz nach dessen starkem Auftritt im Länderspiel gegen Russland (3:0) als "einen für die Bayern".

3. VfB: Ordentlich ist längst nicht gut

Das Ländle ist ein Pulverfass - die zwischenzeitliche Euphorie nach Siegen gegen Bremen und Nürnberg verpuffte sofort. Der Frust steigt. Dazu noch Verletzungspech und stetig schwindendes Selbstvertrauen - und bumm! - Tabellenletzter. Nach zwölf Spieltagen hat der ambitionierte VfB nur acht Punkte auf dem Konto.
Markus Weinzierl sollte als neuer Trainer den Negativtrend stoppen, bislang ist ihm das jedoch nur bedingt geglückt. Ja, die Mannschaft wirkt mit der Viererkette etwas stabiler. Doch nach vorne geht weiterhin nichts. Die Kreativzentrale ist nicht vorhanden, der körperliche Fitness-Zustand einiger Spieler erschreckend, sie wandeln herum wie Trantüten. Dass der mögliche Punkt in Leverkusen durch kollektiven Tiefschlaf nach einer Ecke verspielt wurde, passt da einfach nur ins Bild.
"Wir haben uns aber über weite Strecken des Spiels ordentlich verkauft. Wir geben den Punkt her durch eine Standardsituation, in der wir schläfrig sind. Das ist sehr, sehr ärgerlich, durch so eine Aktion das Spiel aus der Hand zu geben", bilanzierte Weinzierl.
Ordentlich ist eben nicht gut genug. Und Hoffnungsschimmer gibt es wenige.
"Es bringt nichts zu jammern. Wir müssen weiter arbeiten, damit wir kompakter sind. Wir müssen als Team besser verteidigen", bemerkte Dennis Aogo.
Die Gegner bis Weihnachten heißen Augsburg, Gladbach, Hertha, Wolfsburg, Schalke. Leicht ist in dieser Situation nichts mehr.
picture

Matchday Warm Up mit Sammer und Henkel: Die komplette Sendung

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung