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Drei Standards von RB Leipzig verderben Doll das Debüt für Hannover 96

Martin Lehmann

Update 01/02/2019 um 23:53 GMT+1 Uhr

Trainer Thomas Doll hat am 20. Bundesliga-Spieltag bei seinem Debüt für Hannover 96 eine deutliche 0:3 (0:1)-Heimschlappe gegen RB Leipzig kassiert. Die Gegentore fielen allesamt nach Standards. Zunächst traf Marcel Halstenberg per Strafstoß (45.), dann schlug Willi Orban (64., 85.) doppelt zu. Die abstiegsbedrohten Niedersachsen waren dem Gegner letztlich in allen Belangen unterlegen.

Marcel Halstenberg (RB Leipzig)

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Mit sechs Veränderungen in der Startelf ging Neu-Trainer Thomas Doll die Mission Klassenerhalt in Hannover an, erkennbare Verbesserungen bewirkten die Umstellungen bei den Niedersachsen allerdings kaum. Im ersten Durchgang spielten nur die Gäste aus Leipzig, die lange Zeit aber ein ums andere Mal am überragend aufgelegten Michael Esser scheiterten.
Bereits in der Anfangsphase zeigte der 96-Schlussmann sowohl bei Marcel Halstenbergs Freistoß (2.) als auch bei einer RB-Doppelchance durch Marcel Sabitzer und Matheus Cunha seine ganze Klasse (10.). Dem Brasilianer Cunha, der den grippekranken Timo Werner im Sturm ersetzte, fehlte kurz darauf erneut das Glück im Abschluss, als er eine Ecke mit dem Hinterkopf an die Latte verlängerte (19.).
Die Leipziger schnürten Hannover mit druckvollem Powerplay unentwegt in deren Hälfte ein und erhielten kurz vor dem Pausenpfiff schließlich den Lohn für den hohen Aufwand. Kevin Akpoguma kam im eigenen Strafraum zu spät gegen Cunha, den fälligen Elfmeter verwandelte der zuverlässige Halstenberg sicher (45.+3).
Auch nach dem Pause änderte sich am Spielgeschehen wenig, weil Hannover jegliche Durchschlagskraft im Angriff fehlte. Leipzig kontrollierte das Spiel ohne große Mühe und besorgte nach etwas mehr als einer Stunde die Vorentscheidung. Halstenbergs Ecke rutschte unberührt zum langen Pfosten durch, Kapitän Willi Orban drückte das Leder freistehend per Kopf über die Linie (67.) Kurz vor Schluss machte erneut Orban nach einem Eckball den hochverdienten 3:0-Sieg der Leipziger gegen schwache Hannoveraner perfekt (85.).

Die Stimmen:

Michael Esser (Hannover 96): "Es ist immer ärgerlich kurz vor Halbzeit ein Gegentor zu kriegen. Wir waren insgesamt zu körperlos auf dem Platz. Die Leipziger haben natürlich ein bisschen Qualität und haben uns schön hergespielt. Jetzt zählt´s gegen Nürnberg!"
Thomas Doll (Trainer Hannover 96): "Wir haben 35 Minuten vernünftig verteidigt. Man hat aber auch eine gewisse Verunsicherung mit wenig Durchsetzungsvermögen gesehen. Bei einigen Spielern muss auch am Fitnesslevel gearbeitet werden. Wir waren auch überhaupt nicht in den Zweikämpfen und haben uns wenig zugetraut. Wir haben eine harte Trainingswoche vor uns."
Willi Orban (RB Leipzig): "Wir mussten in der ersten Hälfte Geduld beweisen, das haben wir gut gemacht. Unter dem Strich haben wir es in den wichtigen Momenten sehr gut gelöst und verdient gewonnen.
Ralf Rangnick (Trainer RB Leipzig): "Wir hatten in der ersten Halbzeit nicht genug giftige Pässe in den Strafraum. Das war das einzige, was wir da hätten besser machen konnte. Nach dem zweiten Tor war das Spiel natürlich gegessen. Heute gab es keinen Schwachpunkt in unserer Mannschaft."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Dolls Ideen fruchten (noch) nicht

Nach wenigen Tagen im Amt wollte Thomas Doll dem Team einen neuen Impuls verleihen und ließ Hannover in einem 4-4-2-System auflaufen - eine Maßnahme, die allerdings keinerlei Früchte trug. Das Hannoveraner Offensivspiel wirkte ideenlos und naturgemäß wenig einstudiert. Es dauerte bis zur 88. Minute, ehe der eingewechselte Hendrik Weydant einem harmlosen Kopfball Richtung Leipziger Tor abgab, der mit viel Wohlwollen als Schuss aufs Tor gewertet werden kann. Auf Thomas Doll und sein Trainerteam wartet in den kommenden Wochen einiges an Arbeit.

Die Statistik: 3913

96-Trainer Thomas Doll stand nach 3913 Tagen wieder als Bundesliga-Trainer an der Seitenlinie. Sein bis dato letztes Engagement war für Doll am 19. Mai 2008 als Trainer von Borussia Dortmund zu Ende gegangen.
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