Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

FC Bayern München | Transfers und Abgänge - der Kader für 2019/20

Daniel Rathjen

Update 30/03/2019 um 09:28 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München hat die ersten Transfers für die Zukunft festgezurrt. Nach den Verpflichtungen von Benjamin Pavard und Lucas Hernández steht die neue Defensive. Damit sind die Personalplanungen natürlich noch nicht am Ende, denn in der Offensive werden durch die so gut wie sicheren Abgänge von Franck Ribéry und Arjen Robben Kaderplätze frei. Also: Wer kommt noch? Eine Kaderanalyse.

Zukunft beim FC Bayern? Timo Werner (li.) und Kai Havertz (re.)

Fotocredit: Getty Images

Es wird ein Sommer, in dem es der FC Bayern München Millionen regnen lassen wird. Die 35 Millionen Euro für Benjamin Pavard und die 80 Millionen für Lucas Hernández waren erst der Anfang, der deutsche Rekordmeister ist nunmehr bereit, auf dem Transfermarkt die zweite Stufe zu zünden.
Präsident Uli Hoeneß hatte das Vorhaben bereits als das "größte Investitionsprogramm, das der FC Bayern je hatte" bezeichnet. Weil die Fußball-Welt das nun weiß, sind es nicht die besten Voraussetzungen für den FCB, "Schnäppchen" zu machen, doch als Ansage an die internationale Konkurrenz taugt dieser Satz allemal. "Wir sind weiter mit im Spiel", schallt es sozusagen aus den Geschäftsräumen der Säbener Straße Richtung Paris, London, Manchester und Liverpool.
Für das Wettbieten um Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain) mag das nicht gelten. Für andere Spitzenspieler jedoch schon. Während die Defensive bereits gut aufgestellt wirkt beziehungsweise dort eher noch Weggänge zu erwarten sind, ist in der Offensive noch Luft.

Baustelle Defensive:

Trainer Niko Kovac weiß, dass die Münchner kaum mit fünf potenziellen Innenverteidigern in die Saison 2019/20 gehen werden. Möglicherweise schmerzhafte Trennungen sind wohl unvermeidlich. Erst recht, wenn auch noch das konkrete Interesse am 19-jährigen Matthijs de Ligt (Ajax Amsterdam) existiert, von dem die spanische Zeitung "El Mundo Deportivo" berichtete. Da der FC Barcelona, Konkurrent im Werben um den Niederländer, aber die besseren Karten habe, sei ein Wechsel zu den Bayern unwahrscheinlich.
Gleichwohl ist auch dies ein Gerücht, das bei Hummels und Boateng mindestens Stirnrunzeln hervorrufen dürfte. Andererseits: Während Hummels unter der Woche im "Sport-Bild"-Interview klarmachte, dass er, gegen wen auch immer, keinen sportlichen Wettkampf scheue, soll Boateng in seinem Abwägungsprozess schon weit fortgeschritten sein. Die "Süddeutsche Zeitung" schrieb am Freitag, der Abgang des 30-Jährigen stehe bereits fest, nur das Ziel sei noch vage.
Die aktuelle Hierarchie beim FC Bayern legt bereits nahe, dass die Unantastbarkeit von Hummels und Boateng ein Relikt aus vergangenen Tagen ist. Niklas Süle ist wie in der Nationalmannschaft die Nummer eins in der Abwehr des deutschen Branchenführers, und die Frage ist inzwischen nicht, ob der frühere Hoffenheimer, sondern wer neben ihm spielt. Und bei Boateng sah im letzten Sommer bereits alles nach einem Wechsel aus, der Deal mit PSG platzte jedoch.
Hummels hat in der "Sport Bild" eingeräumt, dass ihn nach wie vor der vergebene Kopfball im WM-Spiel gegen Südkorea beschäftigt, er habe "eine Riesenauswirkung" gehabt. Womöglich hätte sich auch beim FC Bayern so einiges anders für ihn entwickelt. Noch aber will Hummels nicht kampflos die Position räumen. "Ich bin der Meinung, dass ich nicht vor vielen Konkurrenten auf meiner Position Angst haben muss", sagte er, und folgerte: "Ich lasse die Dinge mal auf mich zukommen."
Auch wenn ihm vielleicht nicht die Zukunft gehört, ein angriffslustiger Hummels kann wohl keinem Verein schaden.

Baustelle Offensive:

Arjen Robben auf jeden Fall und ziemlich sicher auch Franck Ribéry spielen ihre letzte Saison für den FC Bayern. Damit endet eine Ära, die nachfolgende wird auf den Flügeln von Kingsley Coman und Serge Gnabry geprägt sein. Sie werden immer stärker und sollen sich künftig noch besser entfalten können. Dahinter ordnet sich Youngster Alphonso Davies ein, der weiter lernen und Druck machen soll. Ein weiterer Eckpunkt wird auch Identifikationsfigur Thomas Müller bleiben - es ist kaum anzunehmen, dass sein Vertrag, der aktuell bis 2021 läuft, nicht in Kürze verlängert wird. Bei Robert Lewandowski besteht kein Handlungsbedarf, er bleibt weiterhin fest eingeplant. Offen ist noch, ob James Rodríguez fest verpflichtet wird. Die Option müsste bis zum 15. Juni gezogen werden.
picture

Thomas Müller

Fotocredit: Getty Images

Die Frage ist eher, wer für einen verletzten Flügelspieler einspringt, neben Thiago und Leon Goretzka die Außen in Szene setzt, die Zentrale belebt und welcher Spitzen-Perspektivspieler in Konkurrenz zu Lewandowski und Müller tritt.
Renato Sanches ist sicher nicht die Antwort - der Portugiese gilt als Abschiedskandidat. Ebenso wenig Schlagkraft weist Jann-Fiete Arp vom Zweitligisten Hamburger SV auf, der entscheiden darf, ob er in diesem oder nächsten Sommer nach München kommt. Er gilt als große Sturm-Hoffnung, bringt den FCB aber definitiv nicht weiter. Eine Ausleihe (TSG Hoffenheim?) wäre eher eine Option.
Vor allem, wenn auch noch Timo Werner von RB Leipzig kommt. Mit dem Nationalspieler soll grundsätzlich Einigkeit bestehen, die Ablöseverhandlungen stehen allerdings noch aus. Immer attraktiv ist auch Kai Havertz (Bayer 04 Leverkusen) für die Münchner. Den 19-Jährigen, für den Bayer-Sportdirektor Rudi Völler 100 Millionen Euro als Ablöse ausgerufen hat, jetzt schon loszueisen, wird allerdings sehr schwer.
Als Kandidaten bei Bayern gelten zudem Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen), Nicolas Pépé (LOSC Lille) sowie Luka Jovic und Ante Rebic (beide Eintracht Frankfurt). Callum Hudson-Odoi (FC Chelsea) wird dagegen nicht an die Säbener Straße kommen. "Er wird in jedem Fall hier bei uns bleiben", beendete Teammanager Maurizio Sarri die Spekulationen vorerst.

Baustelle Trainer:

Aus im Achtelfinale der Champions League, aber große Chancen auf das Double. Springt dieses am Ende heraus, hat Trainer Niko Kovac gute Karten, sich weiter bei den Roten beweisen zu dürfen. Natürlich weiß aber auch er, dass er auf dem Prüfstand steht. Den Beweis, dass sein Team ein schlüssiges Offensivkonzept hat, das auch europäische Top-Teams das Fürchten lehrt, muss er noch erbringen.
"Alles, was ab 1. Juli passiert, ist für mich momentan nicht relevant. Was jetzt passiert, wer, wie, wo, was, warum, ist erst ab 1. Juli ein Thema", sagte Kovac in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel am Samstag (15:30 Uhr im Liveticker) beim SC Freiburg.
Bei Sportdirektor Hasan Salihamidzic und Präsident Uli Hoeneß ist Kovacs Kredit noch nicht aufgebraucht, den Bossen ist aber auch klar: Sie brauchen künftig einen Coach, der junge Spieler entwickeln, ihnen eine Idee mitgeben und das Team als Ganzes besser machen kann. Und: Große Spieler bekommt man auch mit großen Trainern.

Der Kader für die Saison 2019/20 - (Stand 29. März 2019)

Torwart: Manuel Neuer, Sven Ulreich, Christian Früchtl, Ron-Thorben Hoffmann.
Defensive: Lucas Hernández, Niklas Süle, Mats Hummels, Benjamin Pavard, Jérôme Boateng, Lukas Mai, David Alaba, Marco Friedl, Joshua Kimmich, Javí Martinez.
Offensive: Thiago, Leon Goretzka, Renato Sanches, Meritan Shabani, Kingsley Coman, Serge Gnabry, Alphonso Davies, Woo-yeong Jeong, Thomas Müller, Robert Lewandowski, (Jann-Fiete Arp).
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung