FC Schalke 04 macht durch Remis gegen FC Augsburg Klassenerhalt perfekt

Der FC Schalke war acht Tage nach dem umjubelten Derbysieg gegen den BVB zwar bemüht, konnte offensiv zu Beginn allerdings kaum Akzente setzen. Ein erster Warnschuss von Daniel Caligiuri (8.) blieb lange Zeit die gefährlichste Aktion der Mannschaft von Huub Stevens.

Auch bei den Gästen war der Druckabfall deutlich zu spüren, die Mannschaft von Martin Schmidt suchte nur ganz selten den Weg in die Tiefe, zahlreiche Querpässe waren die Folge.

Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es doch noch einmal aufregend: Breel Embolo klaute Augsburg-Keeper Gregor Kobel den Ball im Strafraum vom Fuß und bediente dann Suat Serdar, der acht Meter vor dem Tor allerdings rechts am Kasten vorbeigrätschte (40.).

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild kaum. Spielerisch ging nur ganz wenig, aber immerhin hatte Schalke nach dem Wiederanpfiff eine gute Möglichkeit vorzuweisen. Serdar und Embolo spielten im Strafraum Doppelpass, an dessen Ende Serdar aus halblinker Position im Strafraum aufs kurze Eck zielte. Der Pfosten rettete den FC Augsburg in dieser Situation (52.).

Auf der anderen Seite hatte Michael Gregoritsch nach einem Freistoß die große Möglichkeit zur Führung, der von Caligiuri noch abgefälschte Schuss wurde von Alexander Nübel aber klasse pariert (56.).

Nach diesen beinahe aufregenden Minuten flachte die Partie aber auch ganz schnell wieder ab. In der Schlussphase hatte der eingewechselte Rabbi Matondo einige gute Szenen, im Anschluss an einen Eckball scheiterte er allerdings aus kurzer Distanz an Kobel (81.). Als Kobel dann auch noch einen Schuss vom völlig freistehenden Serdar parierte (90.), war das torlose Unentschieden besiegelt.

Huub Stevens (Trainer FC Schalke 04): "Als Stuttgart verloren hatte, war es eigentlich deutlich, dass wir – auch wenn wir drei Spiele verlieren – schwer einzuholen sein würden für Stuttgart. Wir haben heute ein taktisch gutes Spiel gesehen, aber wir hatten heute nicht die Durchschlagskraft. Ich hab morgen frei gegeben und Dienstag ist Laktat-Test, gefeiert wird heute Abend wohl eher nicht. Ich weiß nicht, ob David Wagner der perfekte Trainer ist. Als Aufsichtsratmitglied darf ich mich nicht äußern."

Alexander Nübel (FC Schalke 04): "Es war klar, dass wir um den Klassenerhalt spielen. Deshalb bin ich froh, dass wir das heute geschafft haben. Klar, hätten wir das Spiel gewinnen müssen. Aber so bin ich erstmal erleichtert. Bei mir geht es nur um die nächsten Spiele, die wir gewinnen wollen. Ich habe hier noch Vertrag und ich will erstmal die ersten 20 Spiele am Stück machen."

Martin Schmidt (Trainer FC Augsburg): "Wir hätten heute auch verlieren können. Man hat schon gesehen, dass der Spannungsabfall sicherlich eine Rolle gespielt hat. Das Beste an diesem Tag ist sicherlich der Punkt und an diesem Wochenende der gesicherte Klassenerhalt. Aber wir haben sehr, sehr viel Arbeit vor uns."

Daniel Baier (FC Augsburg): "Ich weiß nicht, ob ich weinen soll, oder lachen soll nach so einem Spiel. Da war schon teilweise ein bisschen Fremdschämen dabei, das war heute von beiden Mannschaften unterstes Niveau. Gestern ist viel Druck und Last abgefallen, vielleicht hat es heute auch ein bisschen an der Uhrzeit gelegen, vielleicht sind wir jetzt um 15.30 Uhr ein bisschen wacher. Es war eine ganz schwere Saison, aber wir sind jetzt überglücklich. Wer hätte vor neun Jahren gedacht, dass der kleine FC Augsburg nach neun Jahren noch immer in der Bundesliga spielt."

Vor dem Anpfiff gedachten die Schalker Fans ihrem legendären Manager Rudi Assauer, der am 06. Februar dieses Jahres nach langer Krankheit verstorben war. Letzte Woche, am 30. April, hätte Assauer seinen 75. Geburtstag gefeiert, das nahmen die Schalker Fans noch einmal zum Anlass, um ihrem Idol zu gedenken.

38 Prozent betrug die Zweikampfquote des FC Augsburg am Ende der Partie. Ein ziemlich unterirdischer Wert, der die (nicht vorhandene) Intensität der Partie allerdings gut widerspiegelt.