Borussia Mönchengladbach holt ersten Saisonsieg bei Mainz 05

Im ersten Heimspiel der Saison startete Mainz 05 besser in die Partie als der Gegner aus Mönchengladbach. Die Mannschaft von Sandro Schwarz war sehr engagiert und vor allem über die rechte Außenbahn mit Edimilson Fernandes und Daniel Brosinski sehr aktiv.

Die erste Torchance gehörte aber dennoch den Gästen. Neuzugang Marcus Thuram köpfte den Ball nach einer maßgenauen Flanke von Stefan Lainer in Richtung rechtes Toreck, der Mainzer Schlussmann Florian Müller parierte glänzend (14. Minute). Als die Zuschauer in der Opel-Arena gerade sahen, wie die Mannschaft von Marco Rose stärker wurde, fiel allerdings der Treffer für die Hausherren.

Nach einem Freistoß von Brosinski von der linken Seite stieg Quaison hoch und lenkte den Ball mit dem Scheitel über die Linie. Yann Sommer im Gladbacher Gehäuse war chancenlos (18.). Die Führung gab den Gastgebern merklich Sicherheit, zumal ein sehenswerter Schlenzer von Gladbachs Laszlo Benes das Ziel knapp verfehlte (25.).

Nach einer guten halben Stunde machte es Lainer dann besser. Ein Freistoß von der linken Seite wurde von Florian Neuhaus schnell ausgeführt, die Mainzer Hintermannschaft wirkte noch unsortiert. So konnte Benes per Kopf zu Alassane Plea weiterleiten, der wiederum Alexander Hack anköpfte. Die Kugel fiel Lainer vor die Füße, der Österreicher schloss aus sieben Metern wuchtig ins rechte untere Eck ab (31.).

Anschließend entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, kurz vor der Halbzeit hätte allerdings erneut Mainz in Führung gehen können. Nach einer Balleroberung in Gladbachs Hälfte landete der Ball bei Karim Onisiwo, der im direkten Duell gegen Sommer aber den Kürzeren zog (44.).

Der zweite Durchgang konnte fußballerisch nicht an das Niveau der ersten Halbzeit anknüpfen. Beiden Mannschaften machten die heißen Temperaturen in der Opel-Arena zu schaffen, vor allem von den Gästen kam offensiv nur sehr wenig.

Etwas besser machten es die Mainzer, die in Person von Onisiwo immerhin mit einem Kopfball nach einer Brosinski-Flanke für Gefahr sorgten (65.).

Umso überraschender fiel dann der Treffer für Mönchengladbach. Einen Freistoß aus 18 Metern halblinker Position tippte Benes kurz an und legte so ab für Plea, dessen Schuss durch die Mauer hindurch im linken unteren Eck einschlug. Auch Keeper Müller sah in dieser Situation nicht gut aus, der Ball rutschte ihm unglücklich durch die Finger (77.).

Als kurz darauf auch noch der eingewechselte Breel Embolo einen Gladbacher Konter zum 3:1 veredelte, war die Entscheidung gefallen (79.).

Von diesem Doppelschlag erholte sich die Schwarz-Elf nicht mehr, obwohl Onisiwo mit einer weiteren Kopfball-Chance noch einmal knapp an Sommer scheiterte (87.).

So feierte Gladbach den ersten Bundesliga-Saison unter dem neuen Trainer Marco Rose, sein guter Freund Sandro Schwarz hingegen musste bereits die dritte Pflichtspiel-Niederlage in Folge hinnehmen.

Daniel Brosinski (1. FSV Mainz 05): "Es ist heute das Gleiche wie in Freiburg. In zwei Minuten kriegen wir wieder zwei Tore. Gerade, wenn wir unachtsam sind, wird das knallhart bestraft. Wir bringen uns um den Lohn der harten Arbeit. Wir müssen gucken, dass wir es in Zukunft 90 Minuten durchziehen und nicht wie in den letzten beiden Spielen nur 80 Minuten."

Florian Müller (1. FSV Mainz 05): "Wir haben eigentlich alles im Griff. Aber dann kriegen wir durch einen Freistoß das Tor. Den Treffer muss ich klar auf meine Kappe nehmen."

Im Vorfeld der Partie gab es eigentlich nur ein Thema: Das Duell der beiden Trainerkollegen Sandro Schwarz und Marco Rose, die zu ihrer aktiven Zeit zusammen für Mainz 05 in der Bundesliga gekickt hatten.

Doch damit nicht genug, die beiden Trainer lebten damals sogar zusammen in einer Wohngemeinschaft, mussten heute allerdings die immer noch bestehende Freundschaft ruhen lassen. Vielleicht schmerzt es Schwarz deshalb auch etwas weniger, dass die drei Punkte heute nicht in Mainz bleiben durften.

In einem weitestgehend ausgeglichenen Spiel waren es am Ende die Standard-Situationen, die für die Entscheidung sorgten. Alle drei Tore, sowohl der Mainzer Treffer, als auch der Ausgleich sowie der 2:1-Treffer für Borussia Mönchengladbach fielen nach Freistößen. Diese Statistik spricht allerdings weniger für die spielerische Leistung der beiden Mannschaften, die ihr Potential sicherlich noch nicht voll ausgeschöpft haben.