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Knapper Sieg für Gladbach: Pléa verdirbt Bosz-Debüt bei Bayer Leverkusen

Daniel Brickwedde

Update 19/01/2019 um 18:22 GMT+1 Uhr

Das Debüt von Trainer Peter Bosz bei Bayer Leverkusen am 18. Bundesliga-Spieltag ist misslungen. Gegen Borussia Mönchengladbach gab es eine 0:1 (0:1)-Niederlage. Das entscheidende Tor erzielte Alassane Pléa in der 37. Minute. Bayer probierte viel, tat sich vor dem gegnerischen Gehäuse allerdings sehr schwer.

Bundesliga: Bayer 04 Leverkusen - Borussia Mönchengladbach

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Bayer begann energisch, bestimmte in den ersten Minuten Spiel und Tempo. Karim Bellarabi erzielte bereits nach 20 Sekunden einen gefährlichen Durchbruch, weitere Abschlüsse verbuchten in der Folge Charles Aranguiz (3.), Leon Bailey (16.) und Kai Havertz (17.). Gladbach benötigte rund eine Viertelstunde, um sich mit der forschen Spielweise der Gastgeber zurechtzufinden. Die Partie büßte daraufhin an Tempo ein, Gladbach bekam den Gegner defensiv besser unter Kontrolle, erzielte allerdings selber kaum Offensivpräsenz.
Mehr Initiative ging zunächst weiterhin von den Gastgebern aus. Havertz hatte für Bayer in der 28. Minute den bis dahin besten Abschluss, zwang Torhüter Yann Sommer mit seinem Schuss aus 18 Metern zu einer guten Parade. Umso überraschender fiel der 1:0-Führungstreffer quasi mit der ersten Torchance der Gladbacher. Über Lars Stindl und Jonas Hofmann bekam Alassane Pléa die Kugel rechts im Sechzehner und verwandelte mustergültig ins lange Eck (37.).
Mit dem Treffer im Rücken agierte Gladbach souveräner und druckvoller, nach Freistoß von Thorgan Hazard verpasste Nico Elvedi kurz vor der Pause per Kopf nur knapp den zweiten Treffer – Lukas Hradecky parierte mit gutem Reaktion zur Ecke (41.).
Nach dem Seitenwechsel holte sich Leverkusen die Hoheit über die Partie zurück, agierte fortan deutlich aggressiver und druckvoller. Havertz hatte gleich zweimal den Ausgleich auf den Fuß, scheiterte erst im Eins gegen Eins gegen Sommer (55.) und stocherte die Kugel kurz darauf aus kurzer Distanz nach einer Ecke nur in die Arme des Torhüters (62.).
Bayer war in jeder Phase am Drücker und oft nahe dran am mittlerweile verdienten Ausgleich. Die beste Chance bot sich Bellarabi, der nach Zuspiel von Julian Brandt nur den Innenpfosten traf (69.), weitere Möglichkeiten ergaben sich für Sven Bender (71.) und Kevin Volland (73.) – doch jeweils war Sommer zur Stelle. Gladbach war nur noch in der Defensive gefordert, fand kaum Entlastung, ehe Hofmann nach Konter in der 82. Minute für die Entscheidung hätte sorgen können, die Kugel allerdings knapp am langen Pfosten vorbeisetzte.
In der Schlussphase warf Leverkusen alles nach vorne, spielte es teilweise aber auch mit der Brechstange zu ungenau. Am Ende rettete Gladbach einen glücklichen Auswärtserfolg über die Zeit.

Die Stimmen:

Peter Bosz (Trainer Bayer Leverkusen): "Heute war mehr drin für uns. Aber der letzte Pass war von uns oft schlecht, daran müssen wir arbeiten. Es hat auch ein bisschen das Glück gefehlt. Am Ende war Gladbach effektiver."
Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Ich bin natürlich mit dem Ergebnis sehr einverstanden. Wenn man nach der Winterpause wieder startet, weiß man nie genau, wo man steht. Wir haben es heute richtig gut gemacht, auch wenn der Sieg sicherlich etwas glücklich war."

Das fiel auf: Bosz-Debüt

Das beherrschende Thema rund um das rheinische Derby: Wie wird Bayer Leverkusen unter dem neuen Trainer Peter Bosz auftreten? Der Niederländer stellte wie zu seiner Zeit beim BVB auf eine 4-3-3-Formation um und bot neue Impulse mit Julian Brandt und Kai Havertz als "Doppelacht" in den Halbräumen. Im Spiel selber waren die Bosz-Tugenden dann unübersehbar, die letzte Defensivreihe der Werkself stand hoch, Tempo, Intensität und Vorwärtsdrang zeichneten die Aktionen der Gastgeber aus – zumindest phasenweise. Nicht immer stimmten die Abstimmung und Abläufe, nach nur zwei Wochen gemeinsamer Vorbereitung allerdings auch verständlich. Die Ansätze waren jedoch unverkennbar, insbesondere der zweite Durchgang zeigte die ganze Offensivwucht von Bayer. Einen erfolgreichen Einstand von Bosz vereitelten am Ende nur das Unvermögen seiner Spieler vor dem Tor und ein bärenstarker Schlussmann Yann Sommer. Auf der Leistung lässt sich hingegen aufbauen.

Der Tweet zum Spiel:

Die Statistik: 3

Mit 33 Punkten spielte Gladbach die beste Hinserie seit der Saison 1976/77 – doch die Punkte gab es überwiegend zu Hause. Der 1:0–Erfolg in Leverkusen war erst der dritte Auswärtserfolg in der laufenden Spielzeit.
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