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Maximilian Eggestein-Doppelpack bringt SV Werder Bremen drei Punkte gegen FC Schalke 04 ein

Daniel Brickwedde

Update 21/10/2018 um 00:15 GMT+2 Uhr

Der SV Werder Bremen holt sich drei Punkte gegen den FC Schalke 04 und klettert auf den zweiten Tabellenplatz. Maximilian Eggestein sichert mit einem Doppelpack (43./66.) drei Punkte für die Gäste. Beim 0:2 (0:1) hatte Schalke keine Chance gegen die Norddeutschen. Die Mannschaft von Domenico Tedesco kann sich somit nach zuletzt zwei Siegen nicht weiter vom Tabellenende absetzen.

Maximilian Eggestein trifft gegen Schalke

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

In der ersten Halbzeit zählte vor allem eins: die taktische Disziplin. Insbesondere das Team von Trainer Domenico Tedesco verstand sich hervorragend darin, das Spiel der Bremer zu unterbinden. Schalke fand die Stärke der Vorsaison wieder, bekam einen erstklassigen Defensivplan an die Hand und zermürbte den Gegner. Nabil Bentaleb und Omar Mascarell stellten das spielstarke Zentrum um Davy Klaassen und Maximilian Eggestein schachmatt, die Spielhälfte der Schalker bot kaum Räume für strukturierte Angriffe.
Werder war bemüht, fand aber kaum Mittel – das Spiel mit langen Bällen und über die Flügel behagte der Elf von Florian Kohfeldt nicht. Bei aller defensiven Stärke, offensiv ließ aber auch Schalke Akzente vermissen: Die wenigen, zaghaften Angriffe im Umschaltspiel spielte Schalke nicht konsequent zu Ende. Die Partie verlief zäh, alles deutete auf eine torlose erste Hälfte hin. Doch kurz vor der Pause stimmte nach einem Einwurf einmal die Zuordnung bei den Gastgebern nicht, Max Kruse bediente zentral den freien Eggestein, der den Platz nutze und die Kugel aus 18 Metern links unten versenkte (43.).
Nach dem Seitenwechsel brachte Tedesco mit Mark Uth einen weiteren Stürmer. Schalke zeigte mehr Präsenz in der Offensive, erspielte sich aber lange keine zwingenden Torchancen. Erst in der 58. Minute ergab sich nach einem Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte die große Chance für Guido Burgstaller frei vor Jiri Pavlenka, doch der Schlussmann parierte den Schuss aus spitzem Winkel per Fußabwehr. Kurz darauf verpassten am zweiten Pfosten nach scharfer Hereingabe von Uth der eingewechselte Franco Di Santo sowie Weston McKennie den Ausgleich.
Schalke war am Drücker, der Treffer gelang jedoch Werder. Die Gäste nutzten einen Umschaltmoment. Nach Zuspiel von Max Kruse legte Theodor Gebre Selassie den Ball zurück zu Eggestein, der halbrechts aus elf Metern seinen zweiten Treffer markierte (66.). Schalke steckte in der Folge nicht auf, Naldo prüfte Pavlenka per Kopf (70.). Doch insgesamt entwickelten die Hausherren trotz mehr Spielanteilen und weiterer offensiver Wechsel zu wenig Torgefahr. Stattdessen ergab sich durch den eingewechselten Kevin Möhwald per Distanzschuss die Chance zum dritten Werder-Tor (87.), ehe Uth mit einem Kopfball an die Latte die beste Chance zum Anschlusstreffer hatte (88.). Ein Tor fiel jedoch nicht mehr, Bremen feierte einen verdienten Auswärtserfolg.

Die Stimmen:

Max Kruse (Werder Bremen): "Wenn man 2:0 auf Schalke gewinnt und so guten Fußball spielt wie im Moment, da beschwert man sich nicht. Wir haben unsere Dinger eiskalt gemacht. Das zeichnet uns im Augenblick aus."
Maximilian Eggestein (Werder Bremen): "Wir Haben eine lange Heimfahrt vor uns. Da ist es immer wichtig, dass die Stimmung im Bus gut ist. Deshalb mussten wir gewinnen. Wenn es gut läuft, dann hat man Selbstvertrauen und auch den Mut. Das ist bei uns im Moment der Fall."
Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Wir sind grundsätzlich gut ins Spiel gekommen, Bremen hatte in der Anfangsphase keine Torchance. Letzten Endes ist mit dem Treffer zum 0:1 die Unsicherheit zurückgekehrt. Der Sieg für Bremen ist verdient, die Bremern sind clever, treffen die richtigen Entscheidungen. Sechs Niederlagen tun natürlich weh."
Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel heute, wir haben nicht Hurra-Fußball gespielt, sondern sind eher kontrolliert aufgetreten."

Das fiel auf: Richtungsweisender Sieg?

Von einer "Momentaufnahme" sprach Trainer Florian Kohfeldt im Vorfeld zum gegenwärtigen Höhenflug der Bremer. 14 Punkte sammelte seine Mannschaft bis zu diesem Spieltag, es war der beste Saisonstart seit sieben Jahren. Doch die Siege gelangen dabei gegen Mannschaften auf Augenhöhe, Schalke sollte das erste Kräftemessen mit einem vermeintlichen Topklub sein. Entsprechend kam der Begegnung ein wegweisender Charakter zu: Wie stark ist Werder wirklich? Antwort: In dieser Form eine Spitzenmannschaft der Bundesliga. Bremen zeigte die deutliche reifere, abgeklärtere Spielanlage, suchte spielerische Lösungen, spielte zunächst geduldig gegen die starke Defensive des Gegners und baute mit der Führung auf ein schnelles, funktionierendes Umschaltspiel. Vor allem ließ sich die Mannschaft zu keiner Zeit hinten einschnüren, sondern agierte weiter engagiert nach vorne. Bremen war an diesem Abend dem Gegner weitestgehend überlegen – Bewährungsprobe eindrucksvoll bestanden.

Der Tweet zum Spiel:

Kurzfristiges Startelfdebüt in der Bundesliga für den 22-jährigen Alexander Nübel – an ihm lag die Niederlage nicht.

Die Statistik: 15

Ein ungern gesehener Gast: Bei keinem anderen Bundesligisten feierte Werder Bremen mehr Auswärtssiege als auf Schalke. Der 2:0-Erfolg bedeutete den 15. Sieg in Gelsenkirchen.
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