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Taktik-Check: So verändert Axel Witsel das Spiel des BVB

Luca Baier

Update 31/08/2018 um 15:24 GMT+2 Uhr

Zum Ligastart gegen RB Leipzig zeigte Axel Witsel schon einige seiner Qualitäten und glänzte bei Borussia Dortmund nicht nur wegen seines sehenswerten Tores. Der Belgier soll im BVB-Mittelfeld zum absoluten Schlüsselspieler werden. Vor dem Spiel bei Hannover 96 (ab 20:30 Uhr live im Eurosport Player) analysiert Eurosport.de die Rolle des Neuzugangs in Lucien Favres System.

BVB: Taktik-Check Axel Witsel

Fotocredit: Getty Images

Last-Minute-Ausgleich im Pokal? Check. Wichtiges Tor gegen Leipzig? Check.
Der Einstand von Dortmunds Neuzugang Axel Witsel hätte kaum besser laufen können. Der Belgier ist auf bestem Wege, im Eiltempo zum Schlüsselspieler der Schwarzgelben zu werden.

Witsel, die neue Komponente

Witsel, der auch in Belgiens Nationalmannschaft eine wichtige Rolle übernimmt, bringt eine neue Komponente ins Spiel des BVB. Mit seiner Größe und Athletik ist der 29-Jährige nicht gerade der Spielertyp, den man in den vergangenen Jahren in Dortmunds Mittelfeld vermutet hätte.
Egal ob Julian Weigl, Nuri Sahin oder Mahmoud Dahoud: Beim BVB tummelten sich in der Schaltzentrale oftmals Leichtgewichte. Witsel hingegen bringt eine gehörige Portion Robustheit mit, dazu hat er exakt die Aggressivität, die den oft zu braven Borussen hier und da abging.
Auffällig war gegen Leipzig vor allem Witsels Defensivverhalten bei gegnerischen Flügelangriffen. Er ließ sich nicht nach außen rausziehen, um ggf. zu doppeln oder Passwege zuzustellen, sondern unterstützte die eigenen Innenverteidiger bei Kopfballduellen. Gleich drei Mal klärte der kopfballstarke Neuzugang gefährliche Flanken der Gäste.

Witsel: Ruhig am Ball - doch dann explodiert er

In Ballbesitz war Witsel als tiefster Mittelfeldspieler in Favres 4-3-3 die erste Anspielstation für die Innenverteidiger. Dabei variierte er oftmals in seiner Positionierung: Mal zeigte er sich klar hinter Leipzigs Stürmern und bot sich trotz enger Bewachung durch Emil Forsberg immer wieder an - auch unter Druck lässt sich Witsel anspielen.
In anderen Phasen besetzte er den Raum zwischen Innen- und Außenverteidiger, aus dieser Zone konnte Witsel diagonal in Leipzigs Mittelfeldraute hineinspielen oder aber per langem Diagonalball die Seite wechseln. Diese Ruhe in Ballbesitz - insgesamt kam er auf eine Passquote von knapp 90 Prozent - ist jedoch nur die eine Seite von Witsel.
Oftmals haben strategisch geschickte Spieler nicht die Dynamik und den Offensivdrang, um selbst in torgefährliche Zonen zu kommen. Umgekehrt haben die dynamischen Mittelfeldspieler mit Zug zum Tor oft nicht die Geduld und das Geschick im Positionsspiel, um den Spielrhythmus zu diktieren. Witsel ist einer der sehr seltenen Spielertypen, die beide Seiten vereinen.
Er hat ein gutes Auge dafür, wann er sich mit nach vorne einschalten kann und geht mit Tempo in den Strafraum. Vor allem wenn er das Spiel selbst verlagert hat, sticht Witsel oft nach vorne - natürlich müssen in diesen Situationen dann andere Spieler aus dem Zentrum absichern.

BVB-Fans dürfen sich auf mehr Torgefahr freuen

Ist der Ball auf dem Flügel und Witsel in der Nähe der Box, kann man immer wieder das gute Timing beobachten: Blickkontakt mit dem Flügelspieler, eine kurze Auftaktbewegung zum Verwirren des Verteidigers und anschließend ein Lauf in eine der üblichen Zielzonen vor dem Tor.
Dass Witsel die Kopfballduelle gewinnen kann ist wenig überraschend, doch auch seine Direktabnahmen mit dem Fuß sind technisch sehr sauber - als BVB-Fan darf man sich aller Voraussicht nach auf deutlich mehr Torgefahr aus dem zentralen Mittelfeld freuen als in den Vorjahren.
Eurosport-Check: Witsel bringt frischen Wind ins Mittelfeld der Dortmunder. Weil er ein gleichzeitig cleverer und athletischer Spieler ist, kann er das Spiel unberechenbarer machen - der Zug zum Tor sowie die defensive Präsenz gingen dem BVB in den vergangenen Jahren zu oft ab.
Akteure wie Dahoud, der nun offensiver agieren kann und nicht mehr so viel Verantwortung im Spielaufbau tragen muss, können von Witsel profitieren, zudem wurde das Mittefeld mit Allrounder Thomas Delaney ergänzt. Auch die neutralen Beobachter dürfen sich aufs BVB-Mittelfeld freuen.
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