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BVB zerlegt VfL Wolfsburg mit Haaland-Doppelpack 6:1 - 17 Jahre alter Rothe gibt Tor-Debüt für Borussia Dortmund

Celine Jäntsch

Update 16/04/2022 um 18:31 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund hat den VfL Wolfsburg am 30. Spieltag der Bundesliga mit 6:1 (5:0) zerlegt und damit Platz zwei gefestigt. Der 17 Jahre alte Debütant Tom Rothe traf zum 1:0 (24.) - binnen 14 Minuten erhöhten Axel Witsel (26.), Manuel Akanji (28.), Emre Can (35.) und Erling Haaland (38.) zur höchsten BVB-Pausenführung seit 1986. Haaland legte nach (54.), Ridle Baku gelang der Ehrentreffer (81.).

BVB-Jubel über ein halbes Dutzend Tore - Borussia Dortmund vs. VfL Wolfsburg

Fotocredit: Getty Images

Gegen Lieblingsgegner Wolfsburg hatte der BVB Glück, nicht schon nach drei Minuten zurückzuliegen. Nach feinem Direktpassspiel zwischen Max Kruse und Jonas Wind fand Letzterer am zweiten Pfosten Lukas Nmecha, der vier Meter vor dem Tor den Ball nicht richtig traf. Dennoch musste Gregor Kobel im Dortmunder Tor sein ganzes Können aufbringen, um den Ball zu entschärfen.
In der Folge übernahm die Borussia dann mehr und mehr die Kontrolle. Die beste Chance zur Führung bot sich Marius Wolf, der von Marco Reus rechts im Strafraum freigespielt wurde. Sein Flachschuss rauschte knapp einen Meter am linken Pfosten vorbei (21.).
Dann aber machte der BVB plötzlich ernst. Nach einer Ecke von Julian Brandt traf Debütant Tom Rothe aus fünf Metern per Kopf ins rechte Eck (24.) - es war der Auftakt zu einer verrückten Viertelstunde der Dortmunder. Nur zwei Minuten später eroberte Erling Haaland im Mittelfeld den Ball und spielte kurz vor dem Sechzehner nach links zu Axel Witsel. Der Belgier lief noch ein paar Meter, ehe er aus acht Metern durch die Beine von Koen Casteels traf (26.).
Die Gäste waren jetzt völlig von der Rolle, Dortmund ließ nicht nach. Wieder nur zwei Minuten später brachte ein Freistoß von Reus das dritte Tor: Der mit aufgerückte Manuel Akanji spitzelte den Ball aus fünf Metern halblinks an Casteels vorbei in die Maschen (28.).
Wolfsburgs Torhüter und seine Vordermänner sahen auch beim vierten Treffer überhaupt nicht gut aus. Emre Can wurde auf der rechten Außenbahn nicht angegriffen, zog nach innen und traf aus 20 Metern locker ins linke untere Toreck (35.).
Einer hatte bis dahin noch nicht getroffen, wollte natürlich aber nicht fehlen: Erling Haaland. Bei einem Dortmunder Angriff über die rechte Seite setzte Brandt Reus am rechten Fünfmetereck in Szene. Der Kapitän spielte sofort quer an den linken Pfosten, wo der Goalgetter völlig freistand und den Ball nur noch einschieben musste (38.) – das 5:0. Es war die höchste Pausenführung für den BVB seit dem 29. Spieltag der Saison 2012/13 (6:1 bei Greuther Fürth).
Im zweiten Durchgang machte Dortmund einfach dort weiter, wo es aufgehört hatte. Nicht einmal zehn Minuten waren gespielt, da steckte Brandt direkt durch zu Haaland, der aus fünf Metern und eigentlich ungünstigem Winkel über Casteels hinweg zum 6:0 traf (54.).
Anschließend schaltete der BVB einen Gang zurück. Während die 79.200 Zuschauer ihre Mannschaft feierten, ließ Dortmund einen Freistoß für den VfL zu. Den trat Maximilian Arnold vom linken Strafraumeck ins Zentrum, wo Jude Bellingham vor die Füße von Aster Vranckx klärte. Dessen wuchtiger Abschluss aus 14 Metern klatschte an den Querbalken (70.).
Der Ehrentreffer fiel dann schließlich in der 81. Minute: Nach einem Fehler des eingewechselten Marin Pongracic scheiterte Felix Nmecha an Kobel. Den Nachschuss setzte dann aber Ridle Baku aus 14 Metern wuchtig in den rechten Winkel.
Es war der Schlusspunkt unter einer höchst unterhaltsamen Bundesliga-Partie, in der Borussia Dortmund die Champions-League-Teilnahme in der nächsten Saison eintütete und Wolfsburg einmal mehr einen schwachen Auftritt ablieferte.
Den Wölfen droht derweil der Ausfall von Abwehrspieler Maxence Lacroix. "Maxence hat im Oberschenkel einen Stich gespürt. Für nächste Woche sieht es nicht gut aus", sagte Trainer Florian Kohfeldt nach der Partie. Lacroix war kurz vor der Pause ausgewechselt worden.

Die Stimmen:

Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund): "Ich war schwer angetan von der Atmosphäre heute, es hat einfach alles gepasst. Wolfsburg hatte die erste Torchance. Wir haben dann aber Gas gegeben und wunderschöne Tore geschossen. Wir haben sehr dominant gespielt, waren griffig, spielfreudig, und wir haben schöne Tore geschossen. Das Tor von Tom Rothe passt auch in den Tag. Insgesamt haben wir den Fans einen schönen Karsamstag beschert."
Florian Kohfeldt (Trainer VfL Wolfsburg): "Es gibt nicht viel zu sagen. In der ersten Halbzeit war es eine desolate Leistung in allen Belangen, die ein Fußballspiel erfordert. Diese Wellentäler müssen enden. Es war ein ganz schlechter Auftritt von uns. Es ist wieder passiert, was uns oft passiert ist: Wir sind eigentlich gut im Spiel und lassen es dann wieder schleifen. Es war katastrophal heute."
Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg): "Es ist natürlich absolute Scheiße. Wir müssen das so schnell wie möglich abhaken, auch wenn es natürlich nicht einfach ist. Dortmund hat aus fast gar keiner Chance Tore gemacht. Es war einfach keine gute Leistung von uns. Ich glaube, es war einfach wieder so ein absoluter Scheiß-Tag."
Marcel Schäfer (Sportdirektor VfL Wolfsburg): "Ich glaube, dass wir ganz ordentlich reingekommen sind, wir hatten auch eine Riesenmöglichkeit. Aber alles, was nach dem 1:0 von Borussia Dortmund passiert ist, war einfach nicht Bundesliga-tauglich. Das war heute wirklich nichts. Man muss ganz ehrlich ansprechen: Wir kriegen gegen Borussia Dortmund zwei Standard-Tore und zwei Konter-Tore - auf all das waren wir eigentlich vorbereitet. Aber unsere Mannschaft anscheinend nicht. Tolles Wetter, 80 000 Zuschauer - das haben wir zwei Jahre nicht gehabt. Aber dass wir dann so eine Leistung abliefern, das ist eines VfL Wolfsburg nicht würdig."

Der Tweet zum Spiel:

Wer den Schaden hat …

Das fiel auf: Ein Debüt aus dem Bilderbuch

Mats Hummels, Raphaël Guerreiro, Giovanni Reyna - das Lazarett bei Borussia Dortmund stellte Marco Rose vor der Partie gegen Wolfsburg vor große Schwierigkeiten. Sein Vertrauen setzte er dann schließlich in den gerade einmal 17-jährigen Tom Rothe, der zuvor noch nicht eine Sekunde in der Bundesliga gespielt hatte. Aber von Nervosität war bei dem Teenager nichts zu spüren. Von Beginn an fügte sich Rothe stark in die Dortmunder Abwehrkette mit ein und schaltete sich immer wieder auch gefährlich im Offensivspiel mit ein. Zur Belohnung traf der Youngster gleich in seiner ersten Bundesliga-Partie - und das auch noch zur so wichtigen 1:0-Führung. Damit reihte sich Rothe mit 17 Jahren und 169 Tagen in die Liste der jüngsten Torschützen der Bundesliga-Geschichte auf Rang vier ein - jünger waren nur BVB-Kollege Youssouffa Moukoko, Florian Wirtz und Nuri Sahin. Kurz vor Schluss kamen dann auch noch Jamie Bynoe-Gittens (17) und Lion Semic (18) zu ihrem Bundesliga-Debüt.

Die Statistik: 14

Der VfL Wolfsburg entwickelt sich mehr und mehr zum Dortmunder Lieblingsgegner. Seit jetzt 14 Spielen ist der BVB gegen die Niedersachsen nun ungeschlagen.
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