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Alexander Nübel als Neuer-Nachfolger? Darum macht der FC Bayern jetzt Ernst

Florian Bogner

Update 23/12/2019 um 09:44 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München ist offenbar drauf und dran, Alexander Nübel vom FC Schalke 04 zu verpflichten. Der 23-Jährige soll in München mittelfristig zum Nachfolger von Manuel Neuer aufgebaut werden. Einen großen Fürsprecher hätte Nübel dort bereits: Oliver Kahn. Das neue Vorstandsmitglied der Bayern mit nicht unbedeutender Torhütervergangenheit äußerte sich bereits mehrfach begeistert vom Schalker.

Alexander Nübel - FC Schalke 04

Fotocredit: Getty Images

Alexander Nübel zeigt schon mit seinen 23 Jahren, dass er ein ganz, ganz Großer seines Fachs ist und natürlich auch noch Entwicklungspotenzial hat. Er kann durchaus den Unterschied ausmachen.
Ein Satz, der genau so in einer Pressemitteilung über einen erfolgreichen Spielertransfer stehen könnte. Demnächst vielleicht, wenn der FC Bayern München in Sachen Nübel tatsächlich Nägel mit Köpfen machen sollte.
Gesagt hat ihn vergangenen November: Oliver Kahn.

Fall Nübel: Schalker Erklärung lässt tief blicken

Der Oliver Kahn, der im Januar als Vorstandsmitglied nach München zurückkehren wird und zum Jahreswechsel 2021/22 Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsboss ablösen soll. Der Kahn, der dann Nübels Chef sein könnte.
Am Sonntag wurden bereits erste Fakten in Sachen Nübel geschaffen. Der FC Schalke 04 vermeldete, dass der 23 Jahre alte Schlussmann das Angebot zu einer Verlängerung seines im kommenden Sommer auslaufenden Vertrages endgültig abgelehnt habe, weil er sich offenkundig zu Höherem berufen fühlt.
Die Presseerklärung der Schalker lässt dabei tief blicken. Man sei "nicht sehr überrascht", kommentierte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider Nübels Entschluss, dem S04 den Rücken zu kehren:
Verstehen müssen wir seine Entscheidung indes nicht.

FC Bayern nutzt die Gunst der Stunde

Der Zeitpunkt der Schalker Pressemitteilung scheint indes klug gewählt: über die Weihnachtstage können sich erboste Fans nun ein wenig an Nübel abarbeiten.
Zum Rückrundenstart Mitte Januar sollte die erste Empörungswelle dann aber bereits abgeebbt sein, und der Torwart seinen Job auf Schalke - die eine Fanaktion hin oder her - einigermaßen würdevoll zu Ende bringen können.
Einen großen Bahnhof zum Abschied darf der Schalke-Kapitän jedoch nicht erwarten. "Ab Sommer 2020 werden wir unseren eingeschlagenen Weg dann auch ohne ihn konsequent fortsetzen", sagte Schneider am Sonntag kühl.
Und die Bayern? Die haben wohl der Gunst der Stunde genutzt und mit Nübel bereits eine Übereinkunft getroffen. Wie "Bild" und "Süddeutsche" am Sonntagnachmittag vermeldeten, wird der 23-Jährige im Sommer ablösefrei nach München wechseln. Laut "Bild" unterschreibt Nübel einen Fünf-Jahres-Vertrag.
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Alexander Nübel - FC Schalke 04

Fotocredit: Getty Images

Kahn lobt Nübel

Man muss nur eins und eins zusammenzählen, um Kahns Rolle dabei zu verstehen. Oder zumindest zurück auf den November blicken, als die ersten Bayern-Gerüchte um Nübel aufkamen.
Damals trat Kahn bei einer Sponsorenveranstaltung in Frankfurt auf und sagte dort dem "kicker" über Nübel:
Seine Entwicklung verlief sehr schnell und beeindruckend. Er hat nicht nur Topleistungen bei Schalke gebracht, sondern ist jetzt schon mit 23 Jahren Kapitän.
Leistung zu bringen und gleichsam der Kapitänsrolle gerecht zu werden sei "für junge Spieler eine echte Herausforderung" - die der Youngster ganz offensichtlich hervorragend meistere: "Ich finde es wichtig, schon in jungen Jahren die Erfahrung zu machen, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen."

Bemerkenswerte Video-Analyse

Kahn ging sogar soweit, Nübel schon für einen Job im DFB-Tor in Stellung zu bringen. "Er hat perspektivisch die Qualität dafür", sagte der 50-Jährige, wenngleich die Nationalmannschaft aktuell mit Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen gut aufgestellt sei.
Kurz zuvor hatte Kahn dem Schalke-Keeper bereits einen bemerkenswerten Video-Beitrag bei "bundesliga.de" gewidmet.
In "Kahn's Keeper Check" zum damals anstehenden Revierderby lobte der ehemalige Nationaltorhüter Nübels Explosivität und Handlungsschnelligkeit, attestierte ihm bei einer im Video eingespielten Parade gegen Kölns Anthony Modeste "absolute Weltklasse". Eine Doppelparade gegen RB Leipzig sei ebenfalls "großartig" gewesen.

Kahn zählt Nübels Stärken auf

"Ruhig am Ball, sachlich, präzise - das ist typisch für ihn", lobte Kahn auch Nübels fußballerische Fähigkeiten. Den Strafraum beherrsche Nübel ebenso souverän. "Die Mannschaft muss immer das Gefühl haben: Da steht einer, der klebt nicht nur auf der Linie, sondern der kommt auch mal raus und da muss es richtig knallen", meinte der ehemalige "Titan", ohne freilich solche Ausflüge zu meinen wie neulich gegen Frankfurt (als Nübel Rot sah).
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Alexander Nübel foult Mijat Gacinovic

Fotocredit: Imago

Kahn:
Er hat keine Angst und dadurch verschafft er sich Respekt beim Gegner.
Wenn Kahn zum Januar 2022 von Rummenigge übernimmt, wird Nübel übrigens 25 Jahre sein. So alt wie Kahn, als er 1994 vom Karlsruher SC zum FC Bayern kam.

Spielt Neuer da mit?

Und so scheint Nübels Zukunft beim FC Bayern bereits vorgezeichnet - wenn Manuel Neuer mitspielt. Denn eigentlich, so hört man in München, wollte der 33-Jährige seinen aktuell bis 2021 laufenden Vertrag nochmal bis 2023 verlängern. Und hatte Uli Hoeneß nicht noch im September gepoltert, Neuer könne "solange spielen, solange er gesund ist - weil der wird immer der Beste sein"?
Nun, Hoeneß ist ja mittlerweile Geschichte bei Bayern. Und Nübel sollen laut "Bild" für die Übergangsjahre regelmäßige Einsätze in Aussicht gestellt worden sein.
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Alexander Nübel vom FC Schalke 04

Fotocredit: Getty Images

Laut "kicker" habe Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic der Nübel-Seite einen klaren Plan vorgelegt, wie der Übergang im Bayern-Tor vonstatten gehen könne. Das habe Nübel überzeugt, andere Angebote abzulehnen. Dem Fachmagazin zufolge hätten zuvor nämlich auch der FC Barcelona, Atlético Madrid und der AC Mailand Interesse signalisiert.
Möglich ist jedoch auch ein Ausleihgeschäft, damit Nübel weiter Spielpraxis sammeln kann.
Fix nach außen kommuniziert ist aber noch nichts. Die Bayern wollten am Sonntag in Sachen Nübel keine Stellungnahme abgeben.
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