Borussia Dortmund: Erling Haaland bringt den BVB-Bienenkorb zum brodeln

Nach seinem Premierentreffer im schwarz-gelben Bienenkorb war Erling Haaland fast schon wieder auf dem Weg zurück zum Mittelkreis, als dem neuen Wunderstürmer des BVB dämmerte, wo er sich gerade befand. Um ihn herum summte und brummte das Dortmunder Publikum vor Begeisterung – und besonders hoch war der Lärmpegel direkt im Rücken des jungen Norwegers.

Erling Haaland

Fotocredit: Getty Images

Aus Dortmund berichtet Andreas Morbach
Also wendete sich Haaland noch mal in aller Ruhe den 25.000 Menschen auf der vor ihm aufragenden Südtribüne zu und reckte, wie ein Boxer nach vollbrachtem K.o.-Schlag, beide Arme in die Luft. Da brodelte es im Bienenkorb noch mal besonders heftig, Haaland lächelte genüsslich – und machte sich wieder ans Werk.

Erst einschüchtern, dann tätscheln lassen

Zehn Minuten später stand Borussias Wintereinkauf aus Salzburg an derselben Stelle, bejubelte nun seinen Treffer zum 5:1-Endstand gegen den 1. FC Köln, wobei ihm der Teamkollege Mahmoud Dahoud entzückt die linke Wange tätschelte. Zuvor war der frühere Gladbacher Passgeber zu Haalands Sahnestück an diesem Abend gewesen: Mit seinem gewaltigen Sprint in Richtung Gästetor schüchterte Haaland FC-Keeper Timo Horn offenkundig derart ein, dass der im letzten Moment etwas abbremste. Der Neu-Dortmunder erwischte den Ball erst vor Horn und dann wieder kurz vor der Torauslinie – von wo aus er mit einem satten Schuss aus spitzestem Winkel ins Netz traf.
"Haaaaaaaaaaaaaaland!", hämmerten die zahlreichen norwegischen Journalisten, die zum Heimdebüt ihres Landsmanns bei den Schwarz-Gelben extra aus Skandinavien angereist waren, daraufhin noch einmal in ihre Laptops. BVB-Schlussmann Roman Bürki kommentierte den fortgesetzten Traumeinstieg des neuen Mitspielers dagegen in sanfter Ironie.

Rekordmarke zur Begrüßung

Beim 5:3 in Augsburg genügten Haaland 34 Minuten Einsatzzeit für drei Treffer. Gegen den Aufsteiger aus der Domstadt sank die Quote nun minimal – auf zwei Tore in 25 Minuten. "Sehr schade, dass er schon nachlässt. Erst drei Tore, jetzt zwei… ich hoffe nicht, dass er im nächsten Spiel nur noch eines macht", witzelte Bürki – ehe er, nunmehr seriös, fortfuhr: "Er ist ein Top-Junge, arbeitet sehr viel, trainiert hart. Er hat alles, was es braucht. Und das Wichtigste ist: Er ist ein kluger Junge."
Ein helles Köpfchen, das sich mit seinen fünf Treffern in einer knappen halben Stunde Spielzeit gleich mit einem Bundesligarekord eingeführt hat. Und das, für den BVB noch viel entscheidender, das Spiel des Vizemeisters im Handumdrehen auf eine andere Ebene gehoben hat. Scharfe Steilpässe wie der von Dahoud vor dem 5:1 sind das Pfund, mit dem das Team von Lucien Favre auf der Jagd nach der Meisterschale jetzt zusätzlich wuchern kann. Sportdirektor Michael Zorc sagte über Haaland:

Werner, Lewandowski – und Haaland

Schon in der Hinrunde in Salzburg lieferte der 1,94 Meter große, aber trotzdem sehr bewegliche und sagenhaft schnelle Angreifer Tore wie am Fließband: 16 in der österreichischen Meisterschaft, acht in der Champions League. Die vergleichsweise bescheidenen 20 Millionen Euro, die der BVB für Haaland in die Mozartstadt überwies, dürften nach Lage der Dinge eine exzellente Investition gewesen sein. Denn mit dem im englischen Leeds geborenen Teenager haben die Westfalen den anderen Titel-Kandidaten RB Leipzig (Timo Werner) und Bayern München (Robert Lewandowski) nun nicht nur einen ebenbürtigen Goalgetter entgegenzusetzen. Sondern zudem einen neuen Musterschüler in ihren Reihen, der der Konkurrenz im Team Beine macht.
Vor Haalands Einwechslung harmonierten der enorm starke Jadon Sancho, der nach und nach Fahrt aufnehmende Sommereinkauf Thorgan Hazard und der deutlich verbesserte Kapitän Marco Reus gemeinsam in der Offensive. Nach gut einer Stunde kam die blonde Naturgewalt aus dem Norden dann für Hazard in die Partie, knüpfte nahtlos an die Trefferorgie von Augsburg an – und verzauberte selbst den sonst eher spröden Chef auf der Trainerbank.

Nicht zu bremsen

"Bremsen? Nein, er ist nicht zu bremsen", sagte Lucien Favre nach dem vorübergehenden Sprung des BVB vorbei an Gladbach auf Rang drei über Erling Haaland. Denn, so der Schweizer über den jungen Mann, der das Stadion nach dem Spiel wortlos durch einen Seitenausgang verließ:
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#SotipptderBoss: Düsseldorf kann Leverkusen nicht gefährlich werden

Quelle: Eurosport

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