FC Schalke 04 spricht sich für Bayern-Spiel Mut zu - Nübel hält alles offen

Der FC Schalke 04 sieht sich durch das Remis bei Borussia Mönchengladbach in seiner Entwicklung bestätigt, auch wenn es noch klare Schwachstellen gibt. Vor dem Duell mit dem FC Bayern München redet nicht nur Kapitän Alexander Nübel die eigene Mannschaft stark. Zur eigenen Zukunft will sich der Torwart dagegen nicht äußern. Auf Gladbach-Trainer Marco Rose kommt derweil noch Arbeit zu.

Alexander Nübel - FC Schalke 04

Fotocredit: Getty Images

Aus dem Borussia-Park berichtet Andreas Morbach
Alexander Nübel demonstrierte entschlossen gute Laune, als er, die Hände entspannt an die Hüften gelegt, das torlose Remis im Borussia-Park analysierte. Schalkes Keeper hatte seinen Teil zu dem mäßig spannenden 0:0 beigetragen, indem er in der Schlussphase einmal gegen den frisch eingewechselten Raffael und kurz darauf gegen Angreifer Alassane Plea ein Gegentor verhinderte.
Zur Belohnung tätschelte David Wagner, der neue Cheftrainer der Königsblauen, Nübel nach dem Schlusspfiff erleichtert den Kopf. Und der Ballfänger selbst hielt fest:

Alexander Nübel lassen die Gerüchte kalt

Schon am nächsten Wochenende werden die geplanten Aufbauarbeiten einer besonderen Prüfung unterzogen, am Samstagabend ist der FC Bayern München auf Schalke zu Gast (18:30 Uhr im Liveticker). Dass der Double-Gewinner aus dem Freistaat mit dem 2:2 gegen Hertha BSC in die neue Runde mehr gestolpert als stolziert ist, hält Nübel dabei für unerheblich.
"Das spielt keine Rolle bei den Bayern", betonte der gebürtige Paderborner vor der Rückfahrt vom Niederrhein ins Revier. Sprach’s und offenbarte noch einen persönlichen Blick auf sein erstes Duell mit den Münchnern: "Ich freu' mich drauf, es ist ja gleichzeitig auch mein erstes Spiel gegen die Bayern als Kapitän."
Gerüchte über einen Wechsel des U21-Nationalkeepers zum Rekordmeister flackern seit Monaten immer wieder auf. Nach aktuellem Stand, erwähnte Nübel in Mönchengladbach, werde er bis zum Ende dieser Saison im Torwartdress der Gelsenkirchener stecken.

Nübel pokert, Raman vergibt

Allerdings sagte der junge Mann, der sich bei den Vertragsverhandlungen mit seinem jetzigen Arbeitgeber Bedenkzeit erbeten hat, auch dies: "Im Fußball geht alles sehr, sehr schnell."
Sehr, sehr schnell war auch der Umgang von Benito Raman mit der einzigen Großchance der Gäste in Gladbach.
Mitte der ersten Halbzeit war der Sommereinkauf aus Düsseldorf, aufgrund einer erst frisch auskurierten Sprunggelenksblessur selbst am meisten überrascht über seinen Platz in der Startelf, Borussias Abwehrchef Matthias Ginter nach einem klugen Schaufel-Pass des österreichischen Angreifers Guido Burgstaller enteilt.
Beim freien Blick auf Keeper Yann Sommer brachte er dann allerdings nur einen überhasteten Schuss weit neben das Tor zustande.

Noch viel Arbeit für Rose und Wagner

"Da hätte ich mir ein bisschen mehr Zeit lassen sollen", sagte der 24-Jährige einsichtig. Und Schlussmann Nübel, der die Szene aus 80 Meter Entfernung verfolgt hatte, kommentierte später freundlich: "Ich bin immer ruhig in meinem Tor – und war das auch in dem Moment. Es war schade, aber so etwas passiert."
Richtig glücklich mit ihrem sonnabendlichen Unterhaltungsprogramm war letztlich keine der beiden Parteien.
Zwar beharrten sowohl Gladbachs neuer Bank-Chef Marco Rose ("Ich finde, wir haben einen Schritt nach vorne gemacht") wie auch der Kollege Wagner ("Für uns war das auf jeden Fall ein gutes Spiel") auf den positiven Aspekten des gegenseitigen Abnutzungskampfes, der weitgehend zwischen den beiden Strafräumen stattfand.
Aber beide Übungsleiter erkannten auch, dass noch einige Arbeit vor ihnen liegt.

Schalke fehlt vorne die Durchschlagskraft

"Die Fans waren weit ab von zufrieden, das ist mir schon auch aufgefallen", bekannte der 42-jährige Rose. Und der fünf Jahre ältere Wagner sah sich bestätigt, dass das alte Problem der Schalker auch ihr neues ist.
"Wir haben richtig gut verteidigt. Aber unser Spiel nach vorne war nicht der Weisheit letzter Schluss", räumte der bärtige Deutsch-Amerikaner ein.
Diese Erkenntnis hatte der gebürtige Frankfurter nicht exklusiv. Auch Gute-Laune-Bär Alexander Nübel waren die anhaltenden Probleme seiner Mitspieler in der Kategorie Kreativität nicht entgangen.
"Ein bisschen mehr Klarheit vor dem Tor würde uns nicht schaden. Aber es ist auch nicht einfach mit unserem Pressing, da gehen viele Körner drauf", erläuterte der 22-Jährige, dem eine Sache im Vergleich zur Vorsaison dafür ausnehmend gut gefällt.
"Letztes Jahr waren wir", betonte er vor der kurzen Heimreise, "ein bisschen zu verkopft. Deshalb freut es uns, dass wir jetzt wieder zu unseren früheren Stärken zurückfinden."
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