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Erling Haaland beim BVB: Wie der Norweger die Erfolgsgeschichte fortsetzt

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 21/01/2020 um 15:54 GMT+1 Uhr

Erling Haaland ist nicht der erste Norweger, der in der Bundesliga für Furore sorgt. Immer wieder schaffen Spieler aus dem hohen Norden in Deutschland den Durchbruch. Die früheren Helden heißen Rune Bratseth, Jörn Andersen oder Jan Aage Fjörtoft. Letzt genannter spricht von einer ähnlichen Mentalität beider Länder, die die Norweger in der Bundesliga so erfolgreich macht.

Erling Haaland (BVB)

Fotocredit: Getty Images

Als die Wikinger die Bundesliga zum ersten Mal eroberten, war Erling Haaland noch nicht einmal geboren. Schon bevor das derzeit schwer gefeierte Wunderkind am 21. Juli 2000 im englischen Leeds das Licht der Welt erblickte, galt norwegischer Fußball als beliebtes Exportgut.
Damals hießen die nordischen Helden Rune Bratseth, Jörn Andersen oder Jan Aage Fjörtoft. Nun schreibt Haaland die Erfolgsstory weiter.
Warum aber fühlen sich Norweger in der Bundesliga so wohl?

Fjörtoft: "Hart arbeiten und hart trainieren"

Jan-Age Fjörtoft sagt:
Von der Kultur her sind Norweger und Deutsche nicht so weit voneinander entfernt. Wir wollen hart arbeiten und hart trainieren.
55 Norweger spielten bis dato in der höchsten deutschen Spielklasse, deren 57. Saison gerade läuft. Mit teils durchschlagendem Ergebnis.
Bratseth beispielsweise wurde zweimal deutscher Meister (1988, 1993) mit Werder Bremen, Andersen krönte sich im Dienst von Eintracht Frankfurt 1990 zum ersten ausländischen Torschützenkönig. Fjörtoft bewahrte die Eintracht neun Jahre später mit dem 5:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern in letzter Sekunde vor dem Abstieg. Leistungen, welche die Bundesliga in der Heimat erstmals in den Fokus rückten.

Alle Norweger wollen in die Premier League?

"Als die Norweger da waren mit Rune Bratseth, Jörn Andersen, Kjetil Rekdal in Berlin oder mir in Frankfurt, dann wurde die Bundesliga verfolgt", so Fjörtoft. Denn eigentlich schielte das gesamte Land zu dieser Zeit nach England in die Premier League. Vor allem in seiner Generation, sagt Fjörtoft, sei die finanzstarke Liga auf der Insel "unheimlich populär".
Den Eindruck bestätigt Havard Nordtveit von der TSG Hoffenheim, einer von derzeit fünf Norwegern in der Bundesliga und früherer England-Legionär. "Jedes fußballbegeisterte Kind, das in Skandinavien aufwächst, wächst auch mit der Premier League auf und hält sie für die beste Liga der Welt", sagte der 29-Jährige im Interview mit dem Portal Goal. Trotzdem kommen immer wieder Spieler aus dem Norden nach Deutschland.

Haaland steigert Bedeutung der Bundesliga

Fjörtoft hat eine Erklärung dafür: "Ich glaube, die Norweger sind überrascht von der Stimmung und der Fankultur in Deutschland, die eigentlich einen anderen Weg gegangen ist als der englische Fußball. In England wird es immer teurer, ins Stadion zu gehen." Auch Erling Haaland hatte nach seinem Wechsel von Red Bull Salzburg zu Borussia Dortmund im Winter die Bedeutung der Ausstrahlung des Klubs hervorgehoben. Er hätte mit Leichtigkeit nach England gehen können.
Früher, so erklärt Fjörtoft, seien noch viel mehr Norweger dem Ruf der Insel gefolgt. "Aber die Steigerung der Ablösesummen und die Ausländerquote in England haben es schwieriger gemacht für die Norweger. So ist die Bundesliga ins Spiel gekommen", sagte der frühere Stürmer. Vor allem die kleineren Vereine in Deutschland seien damals wie heute wichtig für norwegische Fußballer, "um auf das Profi-Level zu kommen".

Bundesliga in Norwegen nun noch populärer

Jenes Level hat Haaland längst erreicht - das hat er zuletzt mit einer Drei-Tore-Gala in seinem ersten BVB-Pflichtspiel beim FC Augsburg (5:3) gezeigt. Insofern lässt Fjörtoft das "Sprungbrett-Argument" für den Wechsel nach Deutschland im Fall Haaland nicht gelten. "Das ist bei Erling sehr übertrieben. Die haben Top-Spieler und sind in der Champions League dabei", sagte er.
Haaland wird die Bundesliga in Norwegen noch populärer machen. Fjörtoft spricht gar von einem neuen "Durchbruch" in der Wahrnehmung der Liga: "In den Zeitungen hier ist er immer noch auf der ersten Seite." Das wird wohl noch öfter passieren.
(SID)
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