FC Bayern: Salihamidzic erklärt Transfer-Arbeit mit "Schattenteams"
Update 14/10/2020 um 13:25 GMT+2 Uhr
Der FC Bayern hat sich kurz vor Schluss des Transferfensters noch die Dienste von gleich vier neuen Spielern gesichert. Dass dies so kurzfristig möglich war, lag auch an der Transfer-Strategie von Hasan Salihamidzic. Wie der Sportvorstand im Gespräch mit der "Sport Bild" erklärte, arbeiten die Bayern mit sogenannten "Schattenteams". So sei eine flexible Kaderplanung auf höchstem Niveau möglich.
Am Samstag, den 3. Oktober, wurde vermeldet, dass der Wechsel von Wunschspieler Callum Hudson-Odoi zum FC Bayern gescheitert war. Der FC Chelsea wollte den Spieler für geschätzte 77 Millionen Euro direkt verkaufen, die Bayern strebten dagegen eine Leihe mit Kaufoption an.
Nicht einmal zwei Tage später vermeldeten die Münchner dann die Ausleihe von Douglas Costa. Ein Paniktransfer war der Brasilianer aber mitnichten, wie Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic im Gespräch mit der "Sport Bild" klarstellte.
"Wir hatten zu jeder Planung immer auch Alternativen", erklärte der 43-Jährige und führte aus: "Ich wusste, dass es bei Juves Transferpolitik eine Bereitschaft geben könnte, Douglas zu verleihen. So kamen wir schnell ins Geschäft."
Es ist nicht das einzige Mal, dass Salihamidzic so zügig auf dem Transfermarkt agierte. Gleich vier Mal schlugen die Münchner am Deadline Day noch zu. Zu Costa gesellten sich Marc Roca, Bouna Sarr und Eric-Maxim Choupo-Moting. Voraussetzung für diese schnelle Abhandlung ist die Transferstrategie des Rekordmeisters, immer eine Liste an Alternativen in der Hinterhand zu haben.
Salihamidzic plant vielseitig: FCB-Neuzugänge standen in "Schattenteams"
"Wir nennen das 'Schattenteams'. Kaderplanung auf diesem Niveau ist wie ein Riesenpuzzle", beschrieb Salihamidzic das Vorgehen. "Es gibt Transfers, die an den Punkt kommen, an dem man sagen muss: Wir sind ab sofort draußen. Umso wichtiger ist es, dass man Alternativen bzw. alternative Wege von Anfang an mitdenkt." Eine solche Alternative war Costa, aber auch der Franzose Sarr, der anstelle von Sergino Dest an die Isar kam. Dass Cuisance im Gegenzug für den Rechtsverteidiger nach Marseille ging, soll unabhängig vom dem Transfer gewesen sein.
"Bouna Sarr stand schon länger im 'Schattenteam' auf der Rechtsverteidiger-Position", betonte Salihamidzic und schwärmte von den Vielseitigkeiten des 28-Jährigen: "Er spielte früher weiter vorne auf der Außenbahn, hat die Offensive im Blut. Seine Dribblings und Flanken werden uns viel Spaß machen."
Einen weiteren Transfer-Coup landeten die Bayern mit dem Mittelfeld-Talent Tiago Dantas, das noch nach Transferschluss von Benfica Lissabon kam. Möglich war das, weil der Spieler von Bayerns zweiter Mannschaft verpflichtet wurde, die auch nach dem 5. Oktober noch Transfers tätigen durfte. Zunächst soll der 19-Jährige auch bei Bayern II eingesetzt werden, dann allerdings winken ihm auch Einsätze bei den Profis. "Wie jeder aus der U23 kann sich auch Tiago für den Profikader durch gute Trainingsleistungen und auch gute Spiele in der 3. Liga empfehlen", sagte Salihamidzic und warnte schon mal: "Tiago ist ein richtig guter Fußballer, den wir bereits seit zweieinhalb Jahren beobachten. Lassen Sie sich von ihm überraschen."
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