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FC Bayern München | Diese Gefahr birgt ein Abschied von Manuel Neuer

Tobias Laure

Update 31/03/2020 um 14:36 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München und Manuel Neuer haben offenbar ein Problem. Der viermalige Welttorhüter will nach Informationen des "Kicker" einen neuen Vertrag bis 30. Juni 2025 unterschreiben, der Verein favorisiert allerdings eine Verlängerung bis 2023. Prinzipiell sitzt der FC Bayern als Arbeitgeber am längeren Hebel - doch es gibt ein Szenario, das für den Rekordmeister ein hohes Risiko birgt.

Manuel Neuer (FC Bayern München)

Fotocredit: Getty Images

Wenn man Manuel Neuer in jüngerer Vergangenheit zugehört hat, dann verwundert es nicht, dass er auch im fortgeschrittenen Profi-Alter von 34-Jahren noch langfristig denkt.
"Wenn ich mich gut fühle, wenn ich gebraucht werde und weiß, dass ich Leistung zeigen kann, will ich spielen, solange es Spaß macht", erzählte der Schlussmann im vergangenen Dezember gegenüber dem "Kicker".
Und man muss feststellen: Neuer wird noch immer gebraucht, die Leistung ist auf Top-Niveau und Spaß am Spiel vermittelt der Routinier auch. "Mein Plan ist, dass ich weiter Fußball spiele für den FC Bayern", so Neuer.

Manuel Neuer: Verlängert er beim FC Bayern?

Aber rechtfertigt das eine Verlängerung seines Vertrags um satte vier Jahre von 2021 auf 2025? Der FC Bayern beantwortet die Frage offenbar mit nein und soll dem Kapitän nur zwei Jahre angeboten haben.
Für Neuer gelte dasselbe wie für die Spieler, deren Verträge im Sommer 2021 auslaufen, betonte Karl-Heinz Rummenigge.
"Wir haben bereits vor der Coronakrise Angebote unterbreitet und wir wollen die Coronakrise jetzt auch nicht ausnutzen, um diese verdienten Spieler im Preis zu drücken", so der Bayern-Vorstandchef im Interview mit dem "Münchner Merkur" und der "tz". Auf konkrete Details zur angebotenen Vertragslaufzeit ging Rummenigge indes nicht ein.

Torhüter-Roulette mit Neuer, Nübel und Ulreich

Ein Szenario allerdings gilt es aus Sicht der Bayern unter allen Umständen zu verhindern: einen Abschied von Neuer schon in diesem Sommer. Ganz undenkbar erscheint dies nicht, zumal es bereits Gerüchte um einen Wechsel zum FC Chelsea gibt.
"Ich habe nie gesagt, dass ich meine Karriere unbedingt in Deutschland beende. Ich habe aber auch nicht gesagt, dass ich den FC Bayern verlassen werde", gab sich der Weltmeister von 2014 zuletzt vage.
Trainer Hansi Flick weiß aber auch: Muss er schon in der kommenden Saison - von der aktuell niemand weiß, wann sie gespielt werden kann - auf Neuer verzichten, fehlt ihm ein Schlüsselspieler, den er nicht gleichwertig ersetzen kann.
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Bayern-Keeper Manuel Neuer (li.) und Sven Ulreich (re.)

Fotocredit: Getty Images

Mit Alexander Nübel vom FC Schalke hat der Rekordmeister zwar schon einen Nachfolger verpflichtet, doch der Plan sieht vor, dass der 23-Jährige erst einmal bei Neuer in die "Lehre" geht und in zwei bis drei Jahren übernimmt. Die Saison 2019/2020 hat gezeigt, dass Nübel bei all' seinem Talent noch Zeit braucht, um souveräner und stabiler zu werden.
Nach einigen schweren Patzern setzte ihn Schalke-Trainer David Wagner sogar auf die Bank und beförderte Anfang März Markus Schubert zur neuen Nummer eins. Gut möglich, dass Nübel sich an der Säbener Straße zunächst sogar hinter Sven Ulreich einreihen muss. "Sven macht hier einen großartigen Job macht. Er hat den besten Torwart der Welt vor sich, ruft im Training aber Tag für Tag seine Qualität ab", lobte Flick den 31-Jährigen. Auf dem Niveau von Neuer bewegt sich aber keiner der Beiden.

Kompromiss zwischen Bayern und Neuer?

Daher könnte es auch zu einem Kompromiss in der Causa Neuer kommen, indem beide Parteien ein wenig von ihren Vorstellungen abrücken. Eine Idee, die Bayern-Legende Lothar Matthäus in seiner Kolumne für "Sky" unterstützt hat:
Wenn die Bayern einen Vertrag bis 2023 anbieten und der Spieler aber einen bis 2025 möchte, sollte man sich in der Mitte, also bei 2024 treffen. Wenn er dann immer noch fit ist, keine langen Verletzungen erlitten hat und genauso überragend hält wie bisher, spricht bestimmt nichts gegen eine weitere Verlängerung.
Es wäre ob der festgefahrenen Situation wohl die beste Lösung. Neuer, der bei Bayern mit geschätzten 15 Millionen Euro Jahresgehalt zu den Topverdienern gehört, hätte Planungssicherheit - und der Verein die Gewissheit, in den kommenden Jahren einen absoluten Weltklassemann zwischen den Pfosten zu haben, von dem Nübel lernen kann.
Zudem riskiert der Klub nicht, dass Neuer im Sommer 2021 nach Ablauf seines bisher gültigen Vertrags ohne Ablöse geht.
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Zum 34. Geburtstag: So wurde Neuer zur Nummer eins der Welt

Sollte sich Neuer allerdings mit seiner Forderung nach einer Verlängerung bis 2025 durchsetzen, würde das die Situation im Kader stark verändern. Nübel müsste dann wohl verliehen werden, um die nötige Spielpraxis zu sammeln, während Ulreich die Nummer zwei bleibt. Nur: Dafür haben die Bayern den Schalke-Keeper eigentlich nicht geholt.
So viel ist klar: Auf den FC Bayern werden knifflige Verhandlungen mit Manuel Neuer zukommen, bei denen extrem sorgfältig abgewogen werden muss, was man dem Ausnahmetorwart anbieten kann.
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