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FC Bayern München: Kann Robert Lewandowski Weltfußballer werden?

Update 28/11/2019 um 18:28 GMT+1 Uhr

Robert Lewandoski ist der überragende Spieler der Bundesliga – aber ist er auch der beste Spieler der Welt? In der europäischen Torschützenliste grüßt er von der Spitze, doch reicht das allein, um die begehrte Auszeichung "Weltfußballer des Jahres" zu gewinnen? Oder fehlt es dem Polen an internationaler Reputation? Zwei Eurosport-Redakteure, zwei Meinungen.

Tottenham Hotspur vs. FC Bayern München - Robert Lewandowski

Fotocredit: Getty Images

Pro: Die Statistik spricht für Lewandowski

Was haben der VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf gemeinsam? Richtig, sie sind die einzigen Klubs, denen Robert Lewandowski im direkten Duell in dieser Saison noch kein Tor eingeschenkt hat. Der Pole ist aktuell in absoluter Überform, die, wenn sie konserviert werden kann, ohne Frage genug ist, um Weltfußballer zu werden.
20 Pflichtspiele, 27 Tore! 16 Treffer in der Bundesliga, zehn in fünf Champions-League-Gruppenspielen, eines im DFB-Pokal - die Werte des derzeit besten Stürmers der Welt.
Klar, für die Auszeichnung "Weltfußballer des Jahres" sind mehr als nur individuelle Statistiken ausschlaggebend. Der FC Bayern sollte in der Königsklasse möglichst nicht vor dem Halbfinale scheitern, national am besten das Double holen. Zudem würde es im EM-Jahr 2020 helfen, wenn Polen irgendwie in die K.o.-Phase kommt und dort den einen oder anderen Gegner ausschalten würde.
Zugegeben: Die Stärke der polnischen Nationalmannschaft kann als großer Nachteil für Lewandowski ausgelegt werden, aber es gibt eben deutlich mehr Dinge, die für den ersten polnischen Weltfußballer sprechen.
Lewandowski spielt bei einem Verein, dem es jederzeit zuzutrauen ist, die Champions League zu gewinnen – was die Chancen für die Auszeichnung signifikant erhöhen würde.
Die Dauerabonnenenten auf den begehrten Individual-Titel, Lionel Messi (13 Spiele, zehn Tore) und Cristiano Ronaldo (15 Spiele, sechs Tore), sind zudem nicht derart überlegen, wie sie es in der Vergangenheit oft waren.
Lewandowski macht bei den Bayern, mangels Alternativen im Sturmzentrum, jedes Spiel. Zudem ist er fast nie verletzt.
Den einen großen Widersacher eines Klubs auf Bayern-Niveau gibt es zurzeit schlicht nicht.
Der 31-Jährige führt demnach das virtuelle Rennen um den Weltfußballer-Titel an. Warum sollte er es nicht auch gewinnen? Ich jedenfalls glaube daran!
Marc Hlusiak
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Polen und Robert Lewandowski sichern sich das EM-Ticket

Fotocredit: Getty Images

Contra: Bundesliga und die polnische Nationalmannschaft

Robert Lewandowski trifft wie noch nie. Er ist in der Form seines Lebens. Im Moment ist er - ohne Diskussion - die beste reine Nummer neun der Welt. Es ist dem Bayern-Star auch durchaus zuzutrauen, die aktuelle Form noch lange weiter durchzuziehen. Alles klar, ohne Wenn und Aber.
Reicht das, um sich das Prädikat "Weltfußballer" in den Lebenslauf schreiben zu lassen? Nein! Und dafür gibt es Gründe. Mindestens vier.
Zwei davon - die offensichtlichsten - tragen die Namen Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Die beiden Ausnahmespieler der Neuzeit haben ein gemeinsames Abonnement auf die Auszeichnung.
Man muss schon viel aufs Parkett zaubern, um die Phalanx der beiden zu durchbrechen. So wie es Luka Modric mit Champions-League-Titel und WM-Finale 2018 tat. Davor muss man bis ins Jahr 2007 zurückblättern, um mit Kaka einen anderen Namen in der Siegerliste zu finden.
Lewandowski braucht also die ganz große Bühne. Und die ist die Bundesliga beim besten Willen im internationalen Vergleich eben nicht. Noch nie wurde ein Spieler Weltfußballer, der zum gleichen Zeitpunkt in der deutschen Eliteklasse kickte.
Dazu ist die größte Individualauszeichnung im Fußball eben auch ein verkappter Mannschaftspreis. Gerade in einem "Turnierjahr" werden gern Spieler gewählt, die mit ihrer Nationalmannschaft viel Erfolg im Sommer hatten.
Für Lewandowski hieße das, er müsste seine Polen bei der EURO 2020 im Alleingang mindestens ins Halbfinale schießen. Vereinserfolg ist ohnehin obligatorisch. Und ob der FC Bayern - ungeachtet der derzeitigen Formstärke - zu den ganz großen Anwärtern auf europäische Weihen gehört, darf bezweifelt werden.
Kurzum: Weltfußballer wird Lewandowski eher nicht. Trotzdem traue ich ihm zu, eine historische Saison für den FC Bayern zu spielen.
Tobias Hlusiak
Und jetzt seid Ihr gefordert: Pro oder contra - wie seht Ihr die Chancen von Robert Lewandowski auf den Weltfußballer-Titel? Einfach über die Kommentar-Funktion Eure Meinung posten!
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