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Union Berlin - FC Bayern: Die Eisernen knöpfen Bayern einen Punkt ab

Jan Niestegge

Update 13/12/2020 um 02:04 GMT+1 Uhr

Union Berlin hat dem großen FC Bayern in seinem Heimspiel am 11. Spieltag der Bundesliga einen Punkt abgeknöpft. Die offensiv starken Köpenicker gingen bereits in der 4. Spielminute in Führung, Grischa Prömel ließ Manuel Neuer nach einem Eckball keine Chance. Erst Mitte der zweiten Halbzeit fanden die Münchner eine Lücke im Berliner Defensivverbund und glichen durch Robert Lewandowski aus (67.).

FC Bayern spielt Remis bei Union Berlin

Fotocredit: Getty Images

Gäste-Trainer Hansi Flick musste seine Startelf im Vergleich zur letzten Partie umstellen – aufgrund einer Oberschenkelverletzung stand Niklas Süle nicht im Kader. Zudem verletzte sich Youngster Tanguy Nianzou Kouassi im Abschlusstraining schwer und fällt mit einem Muskelbündelriss vorerst aus. In der Startelf spielte Jamal Musiala neben Leon Goretzka im Zentrum, Kingsley Coman und Serge Gnabry kamen über die Flügel.
Die formstarken Berliner hatten ebenfalls personelle Rückschläge zu verkraften, Robert Andrich fehlte aufgrund einer Rotsperre, Max Kruse verletzungsbedingt. Union-Trainer Urs Fischer setzte ohne seine Leistungsträger auf ein kompaktes 4-5-1-System mit dem klar verfassten Ziel von Fischer: "Den Bayern die Lust am Fußball nehmen!"
Bereits nach 52 Sekunden ging dieses Ziel fast das erste Mal auf. Ein einfacher hoher Pass in die Spitze zwischen die Innenverteidiger und die Münchner waren überspielt. Taiwo Awoniyi ging frei auf Manuel Neuer zu, suchte im Strafraum den Abschluss – doch der Keeper hielt mit einer Weltklasse-Tat.
In der 4. Minute machten es die Eisernen vor dem Tor besser. Nach einem Eckball von der linken Seite setzte sich Grischa Prömel am ersten Pfosten durch und versenkte den Ball stark im langen Eck – Neuer war machtlos – 1:0.
Union Berlin zog sich in der Folge etwas zurück, überließ den Münchnern den Ball, doch behielt das Patent auf gefährliche Torchancen. In der 22. Minute war wieder Awoniyi auf der Reise, schüttelte David Alaba stark ab und suchte aus 14 Metern den Abschluss. Sein Flachschuss ging knapp rechts am Tor vorbei.
Die Münchner erspielten sich nur selten Räume – dies lag auch an der hohen Fehlerquote im Pass- und Kombinationsspiel. Die einzige gute Möglichkeit in der ersten Halbzeit hatte Robert Lewandowski. Nach einem Zuspiel von Leon Goretzka hatte der Pole die freie Schussbahn aus wenigen Metern Entfernung, ging im Zweikampf mit Marvin Friedrich jedoch zu Boden – ohne nennenswerte Berührung (24.).
Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild lange nicht. Die Münchner erlaubten sich zu viele Fehlpässe, Union verteidigte mit viel Einsatz. Erst mit einem Sololauf leitete Coman auf dem linken Flügel schließlich den Ausgleich ein. Der Franzose setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und passte den Ball anschließend auf den Elfmeterpunkt. Lewandowski war zur Stelle und verwandelte sicher (67.).
Union Berlin wehrte sich nach dem Ausgleich nach Kräften, die Münchner erhöhten die Schlagzahl und wollten den Siegtreffer erzwingen. Im letzten Drittel fehlte es den Gästen allerdings – wie bereits zuvor – an nötiger Passqualität und Ideenreichtum.
Die beste Möglichkeit zum Last-Minute-Sieg hatte der FC Bayern in der 90. Minute. Nach einer Flanke von der linken Seite kam der eingewechselte Leroy Sané aus fünf Metern zum Kopfball – Andreas Luthe rettete stark auf der Linie.

Die Stimmen:

Christopher Trimmel (Union Berlin): "Wenn man die Chancen zum Schluss noch sieht - was Andi Luthe da hervorragend hält - dann muss man von einem gerechten Unentschieden sprechen. Klar hatten wir in der ersten Halbzeit ein paar Dinger, aber wir haben gegen die Bayern gespielt."
Manuel Neuer (FC Bayern München): "Wir haben in der einen oder anderen Situation nicht ganz so gut ausgesehen, haben auch Torchancen zugelassen. Es hat sich ein bisschen abgezeichnet, dass wir das erste Tor kassieren. Es waren zu viele Kontersituationen und da müssen wir aufpassen - auch in den nächsten Spielen."
Thomas Müller (FC Bayern München): "Wenn du früh in Berlin - auch ohne Zuschauer - an so einem Abendspiel auf so einem Geläuf in Rückstand gerätst, spielt es Union natürlich in die Karten. Wir waren vor allem in den ersten 20 Minuten auch technisch zu unsauber. Aufgrund der ersten Halbzeit ist der Punkt für Union auch verdient."

Der Tweet zum Spiel:

Auch gegen die Münchner führte ein Trimmel-Standard zum Torerfolg.

Das fiel auf: Der Wunsch nach Ruhe

Die extrem hohe Spielplandichte des FC Bayern München wirkt sich auf die Leistungen der Münchner aus – seit Wochen. Vom unangefochtenen Weltklasse-Fußball in der Champions League, geht die Entwicklung in Richtung Rumpel-Passspiel und Ratlosigkeit. Diese Phase, in der sich der deutsche Rekordmeister nun befindet, ist ebendieser hohen Dichte an Spielen geschuldet – und der direkten Konsequenz, dass auf Belastung nicht Ruhe, sondern Belastung folgt. Der Kopf spielt in der Folge irgendwann nicht mehr mit und so geht es für die Münchner jetzt vor allem darum, Punkte zu sammeln, anstatt zu zeigen, was alles möglich wäre. Der Wunsch nach Ruhe und Erholung wird derweil von Spiel zu Spiel größer.

Die Statistik: 12

Union Berlin baute den eigenen Tor-Rekord gegen den deutschen Rekordmeister aus. In den vergangenen zwölf Spielen haben die Eisernen stets mindestens einmal getroffen.
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