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FC Augsburg trotzt Eintracht Frankfurt ein Remis ab - wichtiger Zähler im Abstiegskampf

Philipp Mosthaf

Update 16/01/2022 um 17:48 GMT+1 Uhr

Eintracht Frankfurt hat den Start in die Rückrunde der Bundesliga verkorkst. Nach der Heimniederlage gegen Borussia Dortmund kam die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner beim FC Augsburg nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Auch die Gastgeber dürften mit dem Unentschieden freilich nicht zufrieden sein: Sie stecken weiter tief im Abstiegskampf fest.

Ein enttäuschter Rafael Borre nach dem Remis von Eintracht Frankfurt in Augsburg

Fotocredit: Getty Images

Nach der 1:3-Niederlage in Hoffenheim änderte Markus Weinzierl seine Mannschaft auf zwei Positionen: Im Abwehrzentrum kam der zuletzt gelbgesperrte Reece Oxford zum Einsatz, zudem feierte Rekordeinkauf Ricardo Pepi sein Startelfdebüt. Felix Uduokhai und André Hahn mussten dafür auf der Bank Platz nehmen.
Die SGE musste in Augsburg coronabedingt auf die beiden Leistungsträger Kevin Trapp und Filip Kostic verzichten. Zudem rotierten Martin Hinteregger und Ajdin Hrustic auf die Bank. Dafür starteten Makoto Hasebe, Almamy Touré, Djibril Sow sowie Diant Ramaj. Der 20-jährige Ramaj feierte nicht nur sein Debüt für die SGE, er kam auch zu seiner Premiere im erwachsenen Profi-Fußball.
Frankfurt hatte in der Anfangsphase mehr Ballbesitz, konnte sich aber gegen die beiden Viererketten des FCA nicht richtig in Szene setzen. Beide Teams machten das Zentrum gut zu, sodass die Angriffe meist über die Flügel kamen. Beim FCA machte vor allem Rubén Vargas sehr viel Dampf über die rechte Seite. Lange Zeit musste man auf die erste Chance warten, doch dann unterlief den Fuggerstädtern einmal mehr ein haarsträubender Fehler in Person von Niklas Dorsch. Die Eintracht nahm das Geschenk dankend an, Daichi Kamada traf zum 1:0 (22.). Kurze Zeit später hätte Jesper Lindström gar auf 2:0 stellen können, der Schuss des Dänen traf aber nur den linken Pfosten (29.).
Die Führung für die Hessen war verdient, die jedoch danach in Passivität zurückfielen. So fiel der Ausgleich quasi aus dem Nichts: Michael Gregoritsch traf aus spitzem Winkel zum 1:1, Ramaj machte bei dieser Szene eine unglückliche Figur. Der Keeper hatte auf eine Flanke spekuliert und machte so die kurze Ecke auf (38.). Auch Referee Sven Jablonski stand im ersten Durchgang im Mittelpunkt. Erst pfiff er ein Tor von Ricardo Pepi zu Recht ab (33.), kurz vor der Halbzeit ahndete er ein Handspiel von Lindström im eigenen Strafraum nicht als strafbar (45.+2). Auch hier lag der Schiedsrichter richtig, dennoch hatte Jablonski einen schweren Stand an diesem Nachmittag.
Markus Weinzierl brachte im zweiten Durchgang mit Mads Pedersen und Felix Uduokhai zwei neue Kräfte für die linke Seite, was sich beinahe schnell ausgezählt hätte: Pedersens Hereingabe verpasst Gregoritsch in der Mitte knapp (47.). Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine ausgeglichene und umkämpfte Partie, in der sich Frankfurt mit zunehmender Spieldauer festsetzen konnte. So arbeiteten die Hessen an der erneuten Führung, spielten jedoch oft zu umständlich und nicht geradlinig genug.
Die Fuggerstädter standen derweil hinten nicht sattelfest, vorne fehlte es einfach an der nötigen Durchschlagskraft. Kurz vor Ende hätte Lindström der Matchwinner werden können, doch der Däne vergab erneut einen Hochkaräter, scheiterte im Eins-gegen-Eins an Rafal Gikiewicz (88.). Kurze Zeit später stand Florian Niederlechner plötzlich völlig frei vor Ramaj, doch der 20-Jährige parierte bärenstark und hielt so das 1:1 fest (90.+2).
Augsburg verlässt mit diesem Punktgewinn vorerst den Relegationsplatz, Frankfurt bleibt auf dem 8. Rang. Für die Fuggerstädter geht es nächsten Samstag nach Leverkusen (15:30 Uhr), die Eintracht ist bereits am Freitag (20:30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld im Einsatz.

Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir nehmen heute den Punkt mit. Bisschen schwierig für mich. Auf der einen Seite bin ich traurig, dass wir heute nicht gewonnen haben. Auf der anderen Seite hatten wir in der Nachspielzeit den big Safe von Diant Ramag. Daher bin ich etwas zwiegespalten. In der ersten Halbzeit hatten wir nach der Führung die Riesenchance zum 2:0, da hätten wir das Spiel entscheiden können. Es wäre möglich gewesen, heute zu Null zu gewinnen. Wir nehmen den Punkt aber mit, es war eine schwierige Woche. Was mich freut, ist der Auftritt von Diant Ramaj heute. Gut bei Flanken, gut mitgespielt, auch mutig gewesen. Ich kann mit dem Unentschieden heute leben, ich kann mit der Leistung heute leben, von daher ist es in Ordnung. Natürlich hat Filip Kostic heute gefehlt, er kann auch den Unterschied ausmachen."
Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt): "Das Fazit ist zwiegespalten. Auf der einen Seite hätte wir gerne gewonnen, auf der anderen Seite war Augsburg ein unangenehmer Gegner, der immer gefährlich war. Wir waren in der zweiten Hälfte besser, hatten durch Jesper Lindström die Riesenchance zum 2:1. So müssen wir mit dem Punkt leben. Es war nicht einfach die Räume zu finden und auch in die Tiefe zu kommen gegen robuste Augsburger. Wir kamen schon in gute Situationen, haben es aber oft nicht gut zu Ende gespielt."
Ricardo Pepi (FC Augsburg): "Es war ein tolles Spiel, wir hatten einige Chance. Wir müssen defensiv mehr als Team arbeiten. Ich fühle mich gut, ich muss viel arbeiten. In der Bundesliga herrscht eine größere Intensität als in Amerika. Ich fühle mich wohl hier."
Michael Gregoritsch (FC Augsburg): "Ich war mit erst unsicher, ob ich beim 1:1 nicht im Abseits bin. Habe dann gesehen, dass der Torwart doch weit in der Mitte steht. Und so wollte ich aufs Tor schießen und bin froh, dass er rein ging. Ich glaube, wir können mit dem Spiel ganz zufrieden sein. Die erste Halbzeit war ganz gut. Hinten raus hatten wir die Riesenchance, aber auch Frankfurt hatte zwei Konter. 19 Punkte sind natürlich nicht das, was wir wollen."
Timothy Chandler (Eintracht Frankfurt): "Es war okay auf der linken Seite. Natürlich bin ich kein Filip Kostic. Wir hätten heute gerne drei Punkte mitgenommen, die Chancen hatten wir dazu. Vor allem nach dem 1:0 hätten wir das zweite nachlegen müssen. Dann geriet das Spiel etwas außer Kontrolle und wir kassieren das 1:1. Danach war ein bisschen "Wild Wild West" mit den vielen VAR-Situationen. Wir haben am Freitag das nächste Spiel, wo wir dann dreifach punkten wollen."

Das fiel auf: Mit diesen Fehlern wird es schwer für den FCA

Vorne fehlt den Augsburgern teilweise die Durchschlagskraft, hinten verteidigt man nicht konsequent genug. Wie schon in der kompletten Vorrunde und in Hoffenheim bauen die Fuggerstädter zu viele individuelle Fehler. Auch gegen die Eintracht geriet man in Rückstand, nachdem Dorsch ein haarsträubender Fehlpass unterlief. Der Mittelfeldmann baute schon wenige Minuten zuvor einen Bock. Augsburg muss in den verbleibenden Spielen diese Defizite abstellen, will man bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen.

Tweet zum Spiel

In Bayern sind keine Zuschauer zugelassen, dennoch fanden sich drei FCA-Fans auf der Tribüne wieder, die nicht zu überhören waren. Die Mülltonnen-Trommler machten 90 Minuten lang Dampf, was einige Fans in den sozialen Medien auf die Palme bringen sollte. Helme hatten sie übrigens keine auf.

Die Zahl zum Spiel: 6

Rafael Borré ist in Frankfurt angekommen, das beweisen die letzten Spiele. In den vergangenen sechs Bundesliga-Partien war der Kolumbianer jeweils mindestens an einem Treffer direkt beteiligt (je vier Tore und Vorlagen). Seit der Datenerfassung 2004/2005 hat nur ein Spieler eine längere Serie bei der Eintracht vorweisen können: Filip Kostic zweimal mit sieben Spielen in Serie, zuletzt in der Vorsaison.
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(SID)
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