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FC Bayern kämpft um Juventus-Star Matthijs de Ligt: Warum ein Transfer eine Win-Win-Situation wäre

Katharina Wiedenmann

Update 12/07/2022 um 18:37 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern bastelt weiter am nächsten hochkarätigen Transfer dieses Sommers. Nach Sadio Mané vom FC Liverpool soll nun auch Juve-Innenverteidiger Matthijs de Ligt nach München geholt werden. Ein erstes Angebot, das in Person von Hasan Salihamidzic am Mittwoch in Turin vorgelegt wurde, soll abgelehnt worden sein. Es zeichnet sich ein spannender Transfer-Poker um den jungen Niederländer ab.

Matthijs de Ligt

Fotocredit: Getty Images

Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic kehrte am Mittwochabend mit dem Privatjet von seinem Abstecher nach Turin zurück.
Der 45-Jährige soll zusammen mit Marco Neppe (Technischer Direktor) ein erstes Angebot für Matthijs de Ligt vorgelegt haben. Nach Informationen von "Sport1" und "Bild" belief sich dieses auf 60 Millionen Euro Fixablöse sowie bis zu zehn Millionen Euro an Boni.
Juventus Turin habe nach Medieninformationen abgelehnt. Die Italiener möchten für den 22-Jährigen angeblich rund 80 Millionen Euro, also fast genauso viel, wie der Serie-A-Klub 2019 für de Ligt an Ajax Amsterdam überwies (85,5).
Damit stehen den Münchenern zähe Verhandlungen bevor. Doch passt der Innenverteidiger in den Bayern-Kader? Und wie stehen die Chancen auf eine Einigung?
Eurosport.de beleuchtet die Situation der Münchner, Turiner und von de Ligt.

Matthijs de Ligt könnte Bayern-Abwehr stabilisieren

Eines ist in jedem Fall klar: Der Niederländer hat aktuell die höchste Priorität in den Transferplänen des deutschen Rekordmeisters. Salihamidzic wirkte am Flughafen, von Journalisten auf die Verhandlungen angesprochen, zumindest nicht pessimistisch. "Wir waren da und haben uns unterhalten. Jetzt schauen wir mal, was passiert", erklärte der Sportvorstand.
Es heißt, für Trainer Julian Nagelsmann sei de Ligt der Wunschspieler, um die in der vergangenen Saison teils wacklige Bayern-Defensive zu stabilisieren. Der erst 22-Jährige bewies in seinen 117 Pflichtspielen für Juventus, dass er neben den beiden Altstars Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini auf Spitzenniveau seine Leistung erbringen kann.
Zudem fehlt beim FCB nach dem Abschied von Niklas Süle ein Innenverteidiger. Neben den Stammspielern Lucas Hernández und Dayot Upamecano stehen mit Tanguy Nianzou und Chris Richards lediglich zwei Nachwuchstalente für die Innenverteidigung bereit. Letzterer könnte die Bayern zudem verlassen, wird spekuliert.
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Matthijs de Ligt

Fotocredit: Getty Images

Mit Abwehr-Allrounder Benjamin Pavard kann zwar ein weiterer gestandener Verteidiger zentral auflaufen.
Doch die Zukunft des Franzosen (Vertrag bis 2024) scheint unsicher. Laut "Kicker" kann sich Pavard nach drei Jahren in München durchaus einen Wechsel vorstellen. Bis zu 30 Millionen Euro dürfte der 26-Jährige in die Kassen spülen.

Champions League: Juventus wartet seit 26 Jahren

Auch hinter Upamecano, der erst in der vergangenen Saison zu den Bayern gekommen war, steht offenbar ein Fragezeichen. Der 23-Jährige zeigte besonders in wichtigen Spielen einige grobe Patzer. Vor Kurzem wechselte Upamecano zudem die Berater-Agentur.
Trotz eines Vertrages bis 2026 ist daher ein vorzeitiger Abschied nicht ausgeschlossen, Chelsea soll Interesse zeigen. Somit gibt es durchaus Spielraum für Nagelsmann, um de Ligt in seiner Abwehr - vermutlich neben Hernández - auflaufen zu lassen.
Für den jungen Niederländer hätte ein Wechsel nach München ebenfalls Vorteile. Denn zuletzt rückte Juventus vom eigenen Anspruch, die Champions League gewinnen zu wollen, ab. Als de Ligt 2019 nach Turin kam, sollte Superstar Cristiano Ronaldo die Alte Dame zum lang ersehnten Königsklassentitel, den ersten seit 1996, führen. Doch auch dem Portugiesen gelang dies nicht.
2020 gewann Juve den Meistertitel in der Serie A, danach reichte es nur noch zu vierten Plätzen. Auch in der Champions League kamen die Italiener in den vergangenen drei Jahren nicht über das Achtelfinale hinaus. Gegen den FC Villarreal, FC Porto und Olympique Lyon war jeweils Schluss - alle drei nicht gerade europäische Superschwergewichte.
Bei den Bayern stehen die Chancen auf Pokale mit Blick auf die jüngere Vergangenheit deutlich besser. Seit Juves letztem Champions-League-Triumph sicherte sich der deutsche Rekordmeister drei Mal den Titel (2001, 2013, 2020). Zuletzt gewannen die Bayern den zehnten Bundesliga-Titel in Folge.
Durch den Transfer von Sadio Mané verstärkte sich der Rekordmeister zudem mit einem weiteren großen Namen. Hinzu kommen talentierte Neuzugänge wie Ryan Gravenberch für das zentrale Mittelfeld und Noussair Mazraoui für rechts hinten.

Angeblich mündliche Einigung mit de Ligt

Nach Informationen von "Sport1" einigten sich de Ligt und die Bayern bereits mündlich auf einen Fünfjahresvertrag bis 2027. Schon 2019 war der Youngster an der Säbener Straße im Gespräch, entschied sich allerdings für die Alte Dame. Nun könnte es also doch noch zu einer verspäteten Zusammenarbeit kommen.
Denn obwohl Juve das erste Angebot offenbar abgelehnt hat, haben auch die Italiener ein großes Interesse an einer schnellen Einigung. Der Wunsch des Spielers ist klar: De Ligt möchte nach München. Und auch die Turiner wären über die Millionen-Einnahme froh. Denn nur auf diese Weise kann sich Juventus Wunschspieler Kalidou Koulibaly (SSC Neapel) leisten.
Ein schneller Deal wäre also für beide Klubs eine Win-Win-Situation. Sollten die Münchner neben den bisher verkauften Omar Richards (8,5 Mio. Euro) sowie Marc Roca (12 Mio. Euro) weitere Einnahmen generieren, etwa durch Abgänge von Marcel Sabitzer oder Bouna Sarr, ist Spielraum, um das Angebot für de Ligt zu erhöhen.
Allzu zögerlich sollten die Bayern aber nicht agieren: Der FC Chelsea soll ebenfalls Interesse haben und auf ein Scheitern der Verhandlungen spekulieren.
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