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Freiburg zwischen Stolz und Wehmut: SC will seine Saison im Pokalfinale gegen RB Leipzig krönen

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 15/05/2022 um 12:36 GMT+2 Uhr

Am 34. Spieltag schnupperte der SC Freiburg phasenweise tatsächlich an der Qualifikation für die Champions League. Doch späte Tore in Bielefeld und Leverkusen ließen den ohnehin unwirklich erscheinenden Traum spät zerplatzen. Die Freiburger Protagonisten zeigten sich im Anschluss dennoch stolz über die erreichte Europa League und wollen nun im Pokalfinale gegen RB Leipzig Geschichte schreiben.

Leverkusens Freude war Freiburgs Leid

Fotocredit: Imago

Vincenzo Grifo war wieder einigermaßen bei Kräften, als er im Untergeschoss des Leverkusener Stadions aufkreuzte und sich mit ausgestrecktem linkem Arm erst mal an einem Betonpfeiler abstützte.
Zwanzig Minuten zuvor hatte Freiburgs Offensivspieler noch völlig ausgepumpt im Mittelkreis gelegen, musste sich von einem Teamkollegen die Krämpfe aus den Beinen drücken lassen. Und nun sprach er betont gelassen über den Duft der Königsklasse, an dem der aufstrebende Klub aus dem Breisgau ein paar Minuten lang geschnuppert hatte.
"Natürlich will man das Maximum", rekapitulierte Grifo die Momente, als Leipzig in Bielefeld zurücklag und dem Sport-Club nach eigenem Ausgleich in der BayArena nur noch ein Tor zur Eintrittskarte in die Königsklasse fehlte.
Doch weil die aufgeregten Gäste, als die Rasenballsportler aus Sachsen bei der Arminia längst zum 1:1-Endstand getroffen hatten, ganz am Schluss auch ihren Keeper Mark Flekken vor das Leverkusener Tor schickten, war das SC-Tor verwaist. Was der Argentinier Exequiel Palacios in der siebten Minute der Nachspielzeit von der Mittellinie aus zum 2:1 für die Rheinländer nutzte.

Für Trauer bleibt in Freiburg keine Zeit

Statt des Sprungs auf Platz vier sackte Freiburg in der Endabrechnung auf Rang sechs ab. "Das ärgert mich, dass Union Berlin noch an uns vorbeigezogen ist. Und es freut mich, dass wir im nächsten Jahr europäisch spielen", beschrieb Cheftrainer Christian Streich die gemischten Gefühle, mit denen die Schwarzwälder die Liga abgeschlossen haben.
Und die sie bis zum nächsten Samstag nach zuletzt zwei Niederlagen nun so sortieren müssen, um für das erste Pokalfinale in der Klubgeschichte gewappnet zu sein.
Der Gegner im Berliner Olympiastadion ist dann derselbe, dem das Streich-Ensemble am Wochenende im Fernduell unterlag. Und beim Gedanken an den Showdown im nationalen Cup gegen Leipzig glänzen die Augen von Vincenzo Grifo voller Vorfreude.
"Wir können megastolz sein", betonte Freiburgs nimmermüder Antreiber, der weiß: "Das Pokalfinale ist das Highlight des Jahres, für manche sogar das Highlight in ihrer Karriere. Was willst du mehr."
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In Berlin kommt es zwischen Freiburg und Leipzig zum Showdown

Fotocredit: Getty Images

Streich: "Dem hätte ich gesagt, dass er spinnt"

Beim Unternehmen, die Vereinsvitrine mit der ersten Trophäe überhaupt zu bestücken, wünscht sich der Übungsleiter vor allem eine Qualitätssteigerung bei eigenem Ballbesitz. Mit dem Spiel der SC-Kicker gegen den Ball war Streich in Leverkusen schon mal völlig d’accord.
Zudem lobte der 56-Jährige die "extrem stabile Leistung" seiner Mannschaft über die Saison hinweg und betonte: "Jedem, der mir im letzten Sommer etwas von einer möglichen Champions-League-Teilnahme erzählt hätte, hätte ich gesagt, dass er spinnt."
Überaus angetan war Streich auch, bei der Verabschiedung von Rudi Völler live dabei gewesen zu sein. Schon vor dem Anpfiff lief er extra in die Coaching Zone, um Leverkusens Sport-Geschäftsführer dort intensiv zu herzen.

Streich schwärmt von Völler

Nach Spielende kletterte Völler mit seinen 62 Jahren dann zu den Bayer-Fans auf den Zaun und stimmte mit dem Mikrofon in der Hand ein "Uffta, Uffta, Tätärä" an. "Er ist", kommentierte Augenzeuge Christian Streich später, "einfach ein wahnsinnig cooler Typ."
Wahnsinnig cool fände es der waschechte Badener auch, RB bei dessen dritter Finalteilnahme seit 2019 mit seinem Team die dritte Niederlage zu verpassen. Als "extrem ärgerlich" bezeichnete Mittelfeldakteur Nicolas Höfler den Plumpser vom vierten auf den sechsten Platz in den letzten zwei Spielen zwar.
Und auch Christian Günter bekannte: "Es tut ein bisschen weh." Zugleich aber richtete Freiburgs Kapitän den Blick nach vorne und prophezeite: "Wenn wir mit der Energie auf den Platz gehen wie hier und vorne ein bisschen zielstrebiger sind, werden wir Leipzig das Leben schwer machen."
Für die Einstimmung auf das Finale hat der alte Hase Vincenzo Grifo auch schon einen Tipp parat. "Wichtig ist, nicht zu aufgeregt zu sein", erklärte der 29-Jährige, der als Zeugnis seiner positiven Einstellung noch kurz über die frisch verpasste Königsklasse referierte und locker erwähnte: "Jetzt ist es für uns nicht das Bernabeu oder ein Auftritt bei Juventus Turin. Dafür reisen wir in Europa eben woanders hin."
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