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Hertha BSC muss unter Felix Magath erste Niederlage hinnehmen - Bayer Leverkusen zu stark für die Alte Dame

Celine Jäntsch

Update 02/04/2022 um 18:52 GMT+2 Uhr

Felix Magath muss im zweiten Spiel als Hertha-Trainer die erste Niederlage hinnehmen. Die Alte Dame verlor beim Champions-League-Aspiranten Bayer Leverkusen verdientermaßen 1:2 (1:2). Alario brachte die Werkself in Front (34.), Bellarabi legte nach (40.). Nur wenige Augenblicke später brachte Darida die Berliner zurück (43.). Insgesamt präsentierte sich die Magath-Elf aber zu harmlos.

Bayer Leverkusen - Hertha BSC

Fotocredit: Getty Images

Die erste gute Möglichkeit gehörte den Gästen aus der Hauptstadt. Über Vladimír Darida landete der Ball bei Maximilian Mittelstädt, der aus elf Metern halblinks das Außennetz traf (2.). Auch auf der Gegenseite wurde das Außennetz gleich mal geprüft – Mitchel Bakker verfehlte das linke Eck aus zehn Metern und relativ spitzem Winkel (3.).
In der Folge übernahm die Werkself mehr und mehr die Kontrolle. Hertha verlegte sich vor allem auf die Defensive und musste nach nur einer Viertelstunde den Torwart wechseln. Alexander Schwolow ging mit Oberschenkelproblemen runter, für ihn kam Marcel Lotka (16.). Ebenjener musste sich fünf Minuten später gleich mal beweisen. Karim Bellarabi kam nach Vorarbeit von Charles Aránguiz aus 14 Metern zum Abschluss – Herthas Ersatzmann parierte den wuchtigen Schuss stark (21.).
Wenig später blockte Dedryck Boyata einen Schuss aus der Drehung von Lucas Alario mit dem Kinn (24.). Knapp zehn Minuten später machte es der Argentinier dann besser. Moussa Diaby war rechts schneller als Mittelstädt und Suat Serdar und bediente am rechten Fünfmetereck Alario. Der ließ Marc Oliver Kempf mit einer Körperdrehung stehen und traf sehenswert in den linken Winkel (35.).
Nur fünf Minuten später erhöhte Bayer 04. Wieder setzte sich Diaby rechts durch, dieses Mal fand er im Zentrum Bellarabi, der überlegt aus elf Metern ins rechte untere Toreck einschieben konnte (40.).
Nun aber reagierten die Gäste. Gerade einmal zwei Minuten später flankte Mittelstädt von links im Strafraum nach rechts, wo Darida aus sechs Metern volley per Aufsetzer ins linke Eck traf (42.).
Im zweiten Durchgang waren Torchancen Mangelware. Zwar tauchte Torschütze Darida nach einem Missverständnis zwischen Bakker und Edmond Tapsoba plötzlich am rechten Fünfmetereck auf – sein Abschluss war aber kein Problem für Lukáš Hrádecký (56.).
Leverkusen hatte zwar mehr Ballbesitz, die gefährlichste Möglichkeit aber gab es erst eine Viertelstunde vor Schluss. Der eingewechselte Exequiel Palacios setzte sich rechts im Strafraum durch und fand dann Joker Sardar Azmoun, dessen Kopfballversuch aus sechs Metern nur knapp über den Querbalken ging (75.). Zehn Minuten später hatte Robert Andrich im Anschluss an einen Freistoß von Diaby die nächste Kopfballchance, wieder flog die Kugel drüber (85.).
Auf der anderen Seite hatte Darida die große Chance zum Ausgleich. Nach Flanke von Richter verlängerte Davie Selke im Zentrum zum Tschechen, dessen Kopfball dann aber nicht platziert genug war. So konnte Hrádecký parieren (90.).
Es blieb beim knappen 2:1-Erfolg für Bayer 04 Leverkusen, das definitiv in die Kategorie "Arbeitssieg" fallen dürfte. Hertha hingegen steckt trotz der Rückkehr von Felix Magath weiter mittendrin im Abstiegskampf.

Die Stimmen:

Lukáš Hrádecký (Bayer 04 Leverkusen): "Es war schön, die Stehplätze wieder zu sehen. Die Leistung war vielleicht nicht bei 100 Prozent, eher bei 90 Prozent. Die Hertha-Mannschaft mit Felix Magath ist schwer zu bespielen. Die beißen für den Trainer, die ziehen eine gewisse Verteidigungslinie durch. Aber Hauptsache drei Punkte."
Felix Magath (Trainer Hertha BSC): "Wir haben beim Tabellendritten gespielt. Natürlich macht man vor der Partie allen Mut und sagt: 'Es wird schon'. Aber es war ja auch so, mit etwas Glück hätten wir hier auch ein zweites Tor schießen können. Wir haben in der ersten Halbzeit zu wenig Kampf angeboten und dadurch die Leverkusener spielen lassen. Somit hatten sie ein Übergewicht und waren auch die bessere Mannschaft. In der zweiten Halbzeit haben wir besser dagegen gehalten. Wenn man unten steht, ist man spielerisch nicht so gut, dann muss man halt mehr kämpfen. Ich kann den Spielern überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir hatten natürlich das Problem, dass Länderspielpause war, dass acht, neun Spieler nicht da waren und man nichts entwickeln konnte. Es war doch wieder wie gewohnt, da hat sich die Bundesliga nicht groß verändert."
Marcel Lotka (Hertha BSC): "Es ist natürlich ungewohnt, von der Bank zu kommen. Ich hab versucht, direkt ins Spiel reinzufinden und die Mannschaft zu pushen. Wenn du auf der Bank sitzt in der Bundesliga, musst du immer bereit sein und wenn so eine Situation passiert, direkt da sein. Ich versuche einfach, der Mannschaft zu helfen. Ich glaube, wir haben gut gestanden hinten und gut auf die Konter gelauert. Am Ende hatte Darida noch einmal eine Riesenchance, schade, dass die nicht reingegangen ist. Es ist natürlich etwas ganz besonderes für einen jungen Spieler, man kann sich noch erinnern wie er (Felix Magath, Anm. d. Red.) die Meisterschaft in Wolfsburg gewonnen hat. Man merkt auf jeden Fall, wenn er im Raum ist."
Vladimìr Darida (Hertha BSC): "Ich denke, Felix Magath kann das sehr gut einschätzen, was wir im Training machen. Das Training ist härter als vorher."

Der Tweet zum Spiel:

Das mit dem Medizinbällen wird Felix Magath in seinem Leben wohl nicht mehr los.

Das fiel auf: Rückkehr nach 3451 Tagen

Nach fast zehn Jahren Bundesliga-Abstinenz feierte Felix Magath sein Comeback auf einer Trainerbank in der Bundesliga. Vor der Länderspielpause hatte der 68-Jährige noch Corona-bedingt aus der Quarantäne coachen müssen, das Spiel gewann seine Mannschaft furios mit 3:0 gegen Hoffenheim. In Leverkusen waren nun die typischen Magath-Eigenschaften schon sichtbar: Hertha BSC war giftig in den Zweikämpfen und stand größtenteils sicher in der Defensive. Allerdings wird auch der neue Hertha-Trainer einsehen müssen, dass es den Berlinern vor allem in der Offensive an Kreativität mangelt. Wirklich zwingend war die Mannschaft so gut wie nie. Es wird nicht einfacher im Abstiegskampf für Hertha BSC.

Die Statistik: 2018

Fünf Spiele in Folge konnte Bayer Leverkusen nicht gegen Hertha BSC gewinnen – nun gelang der erste Erfolg seit 2018.
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