Casting-Zeit im Mittelfeld des FC Bayern - letzte Chance für Marc Roca?
Marc Roca wechselte vor eineinhalb Jahren überraschend von Espanyol Barcelona zum FC Bayern München und fristet seitdem ein Reservistendasein. Durch die Ausfälle von Leon Goretzka und Corentin Tolisso bietet sich in den kommenden Wochen jedoch die Chance, Trainer Julian Nagelsmann nachhaltig zu überzeugen. Dabei könnte es sein, dass der Rekordmeister längst ohne den Spanier plant.
Marc Roca kam bislang nicht über die Rolle des Reservisten hinaus.
Fotocredit: Getty Images
Vier Mal schlug Hasan Salihamidzic zum Ende der Transferperiode im Sommer 2020 zu, vier Mal rieben sich selbst eingefleischte Fans der Münchner etwas irritiert die Augen.
Bouna Sarr, Douglas Costa, Eric Maxim Choupo-Moting und Marc Roca - ernsthaft? Können diese relativ unbeschriebenen Blätter des europäischen Fußballs wirklich weiterhelfen?
Heute kennt man die Antwort - und sie lautet: teilweise.
Die Verpflichtung von Lewandowski-Backup Choupo-Moting darf sich der bajuwarische Sportvorstand als kleinen Coup ans Revers heften, die Rückholaktion von Costa, der inzwischen nach Los Angeles weiterzog, sowie der Transfer des Franzosen Sarr sind eher der Kategorie Flop zuzuordnen.
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Nagelsmann über Krieg in der Ukraine: "Mehr als erschreckend"
Quelle: Perform
Noch etwas Vorsicht ist bei der Bewertung von Marc Roca geboten. Der Spanier kommt zwar selten zum Zug, doch wenn er spielen durfte, enttäuschte er nicht, sondern zeigte mitunter ansprechende Leistungen und empfahl sich für mehr.
Dass es bei Empfehlungen blieb und aus "mehr" häufig nichts wurde, liegt an der Konkurrenzsituation im Mittelfeld des Rekordmeisters, die sich kompliziert für den 25-Jährigen gestaltet.
Nagelsmann erklärt: "Es liegt nicht an Marc"
"Bei Marc Roca ist es so, dass es keine Entscheidung gegen ihn ist. Coco (Corentin Tolisso, Anm. d. Red.) war zuletzt sehr gut drauf und auf Joshua Kimmich möchte ich ungern verzichten. Ich habe mich für Coco entschieden, nicht gegen Marc", sagte Nagelsmann am Freitagnachmittag auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt (Samstag ab 18:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) zu Rocas Situation in den vergangenen Wochen.
Der Spanier kam in dieser Saison lediglich in sechs Bundesligaspielen zum Einsatz. Zwischen Dezember und Januar profitierte er von der Abstinenz Kimmichs und konnte überzeugen.
"Marc fehlt nichts, um immer wieder Spielzeit zu bekommen", bestätigte Nagelsmann den Eindruck, wohl im Wissen, dass für Roca erneut die Zeit gekommen ist.
FC Bayern: Tolissos Pech, Rocas Chance?
Mit Tolisso (Muskelfaserriss) und Leon Goretzka (anhaltende Knieprobleme) fallen zwei Konkurrenten in der defensiven Zentrale verletzt aus. Marcel Sabitzer, der ebenfalls neben Kimmich spielen könnte, hat beim FC Bayern bislang noch nicht überzeugt und steht im internen Ranking womöglich sogar hinter Roca.
Es riecht also nach der großen Chance für den Spanier, in den kommenden Wochen eine ordentliche Portion Einsatzminuten abgreifen zu können. Denn sowohl Tolisso als auch Goretzka fehlen dem Rekordmeister noch mehrere Spiele.
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Nagelsmann über mögliches CL-Aus: "Ich habe keine Angst im Fußball"
Quelle: Perform
Der deutsche Nationalspieler, der seit dem 3:2-Sieg in Dortmund Anfang Dezember 2021 nicht mehr auf dem Feld stand, bewege sich mittlerweile zwar "deutlich schneller" und mache "Schritte in die richtige Richtung" - über eine baldige Rückkehr könne aber keine Prognose abgegeben werden, ließ Nagelsmann wissen.
Es kämpfen derzeit also Sabitzer und Roca um den Platz neben Kimmich und darum, die Gunst des Trainers zu ergattern. Dabei geht es nicht nur um den Job des Lückenfüllers für einige Wochen.
FC Bayern: Im Sommer soll weiter aufgerüstet werden
Denn der FC Bayern treibt die Kaderplanung für die kommende Saison bereits voran. Ganz oben auf der Wunschliste steht übereinstimmenden Medienberichten zufolge ein Mann für die Zentrale: Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam. Demnach befinden sich die Münchner bereits in aussichtsreichen Gesprächen mit Gravenberchs Berater, keinem Geringeren als Mino Raiola.
Gravenberch profitiert von seiner Größe (1,90 Meter) und Athletik, darüber hinaus besticht er mit einer ansprechenden Technik. Besonders in puncto Balleroberungen und Zweikampfführung weiß er zu überzeugen. Aufgrund seiner Physis, der Spielweise und der Position im zentralen Mittelfeld wird er immer wieder mit Paul Pogba verglichen.
Einen solchen Hochkaräter würde der Rekordmeister nicht für die zweite Garde verpflichten und sich zudem vielleicht auch von dem einen oder anderen Mittelfeldakteur trennen.
Im Hinblick auf die kommende Transferperiode ist es daher vor allem für Akteure wie Sabitzer und Roca wichtig, Eindruck zu machen.
Die Zeit ist günstig, die Chance ist da - es könnte die letzte sein.
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