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SC Freiburg siegt auch gegen Greuther Fürth und verteidigt erfolgreich Platz drei
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Publiziert 30/10/2021 um 17:21 GMT+2 Uhr
Der SC Freiburg hat am 10. Bundesliga-Spieltag seinen sechsten Sieg eingefahren und bleibt in der laufenden Saison weiter ungeschlagen. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich besiegte Greuther Fürth 3:1 (2:0) und verteidigte Platz drei. Simon Asta per Eigentor (20.), Nicolas Höfler (39.) und Vincenzo Grifo (79./FE) trafen für die Breisgauer. Das Tor für Fürth erzielte Jamie Leweling (74.).
Der SC Freiburg bleibt in dieser Saison weiter ungeschlagen
Fotocredit: Getty Images
Beide Mannschaften nahmen im Vergleich zu ihren letzten Spielen jeweils vier Veränderungen vor. Während Freiburg vor allem nach dem Pokalspiel frische Kräfte auf den Platz schicken wollte, war Fürth quasi zur Umstellung gezwungen aufgrund von fünf positiven Corona-Fällen sowie weiteren verletzten Spielern. Die Kleeblätter reisten dadurch mit einem absoluten Rumpfkader ins Breisgau an.
Nach einem Abtasten in den Anfangsminuten erlangte der SC Freiburg früh die Kontrolle über die Begegnung. Fürth zog sich zurück und gab sich mit der Rolle des Underdogs zunächst zufrieden. Die ersten Chancen im Spiel hatten Vincenzo Grifo sowie der sehr spielfreudige Woo-yeong Jeong. Wirklich zwingend war allerdings keine der Möglichkeiten. Es dauerte bis zur 20. Spielminute, bis es brenzlig wurde im Fürther Strafraum. Nachdem Lucas Höler einen Ball per Volley-Abnahme in Richtung Tor der Gäste gebracht hatte, war es Startelfdebütant Simon Asta, der ohne Not den Ball zentral vor seinem Keeper Marius Funk klären wollte und ihn dabei unhaltbar ins eigene Tor segeln ließ.
Nun schien der Bann gebrochen zu sein und Freiburg ließ eine Angriffswelle nach der anderen auf den Kasten der Franken zurollen. Stellenweise erinnerte das Spiel in dieser Phase an ein Powerplay, wie es sonst nur im Eishockey zu finden ist. Der Sportclub zielte jedoch zu ungenau im Abschluss oder fand seinen Meister in Form eines hellwachen Marius Funk, der Schlimmeres verhindern konnte. Aus einer starken Offensivszene heraus sollte das nächste Freiburger Tor dann endlich fallen.
Lucas Höler erkämpfte sich an der Grundlinie eine Ecke für seine Farben. Der anschließende Standard wurde messerscharf auf den ersten Pfosten getreten. Dort verlor der insgesamt indisponiert wirkende Sebastian Griesbeck den entscheidenden Zweikampf gegen Nicolas Höfler. Eben dieser Höfler stand goldrichtig, um die Kugel per Kopf vorbei an Marius Funk ins Tor der Franken zu bugsieren zum 2:0 (38.). Auch bei diesem zweiten Gegentreffer agierte die Fürther Defensive mehr als unglücklich. Den Kleeblättern sollte bis zum Pausenpfiff keine eigene nennenswerte Offensivaktion gelingen.
Der zweite Spielabschnitt begann deutlich hektischer und Fürth sollte zu ersten eigenen Torabschlüssen gelangen. Der sehr auffällige Julian Green sowie Jamie Leweling nahmen das Heft vermehrt in die Hand und kombinierten sich immer wieder gefährlich bis zum Freiburger Strafraum durch. Dort scheiterten sie immer wieder an Mark Flekken oder der eigenen Inkonsequenz. Nach einer Verletzungsunterbrechung, in dessen Folge Nick Viergever nicht weiterspielen konnte (64.), erhöhte Fürth erneut den Druck. In der 74. Minute belohnten sich die Franken schließlich durch ein schön herausgespieltes Tor, als Jamie Leweling nach Vorarbeit von Branimir Hrgota vollenden konnte zentral im Freiburger Strafraum zum 1:2.
Die Schlussphase sollte hektisch werden und von vielen Auswechslungen geprägt sein. Fürth war stellenweise dicht dran am Ausgleichstreffer, stellte sich aber erneut ein Bein, als Abdourahmane Barry einen Ball unglücklich annahm und damit Lucas Höler ins Spiel brachte. Dieser legte sich den Ball an Fürth-Keeper Funk vorbei und konnte nur noch per Foul gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Vincenzo Grifo dann eiskalt vom Punkt zum 3:1 (79.). In der Schlussphase warf Fürth dann nochmal alles nach vorne, blieb allerdings im Abschluss glücklos sowie defensiv anfällig. Freiburg brachte die 3:1 Führung einigermaßen souverän nach Hause.
Die Stimmen zum Spiel:
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Für uns ging es darum, wer heute überhaupt spielen kann. Dann haben wir so aufgestellt. Natürlich bin ich nicht zufrieden über das Fußballerische, was wir in der zweiten Halbzeit geboten haben. Es war nicht einfach heute. Aber was mir gefallen hat: Wenn wir Fehler hatten im Passspiel, wurde sofort umgeschalten von jedem einzelnen Spieler. Wir wollten die Kompaktheit. Und wir hatten das Spielglück auf unserer Seite. Fußballerisch war das heute maximal Durchschnitt. Aber es war nicht mehr drin, weil wir heute nicht mehr konnten."
Stefan Leitl (Trainer SpVgg Greuther Fürth): "Glückwunsch an Freiburg zu einem verdienten Sieg. Wir wollten das Spiel heute ein bisschen tiefer angehen und aktiv in den Zweikämpfen sein. Das 1:0 ist natürlich sehr unglücklich. Dann hat man gesehen, was so ein Rückstand mit der Mannschaft macht. In der zweiten Halbzeit hatten wir nichts zu verlieren, wollten aktiver sein und haben ein gutes Spiel von unserer Mannschaft gesehen. Wir machen den Anschluss- und dann ist es eine individuelle Geschichte, dass es den Elfmeter gibt."
Marius Funk (Torwart SpVgg Greuther Fürth): "Man kann hadern, aber es bringt nichts. Klar, wenn man die ersten beiden Tore sieht, ist schon bitter. Ich denke, wir haben in der ersten Halbzeit nicht das auf den Platz gebracht, was wir machen wollten und kriegen zwei Tore. Wir sind dann gut aus der Halbzeit gekommen. Haben das gemacht, was wir wollten: Fußball spielen. Wir machen den Anschlusstreffer und kriegen dann einen blöden Elfmeter. Das erste Gegentor ist bitter, war schwer für Simon zu klären, er hatte da den Gegner im Rücken. Das zweite auch: der Ball geht gegen den Pfosten. Ich denke, wenn er aufs Tor kommt, bin ich da und hab ihn. So prallt er ins Tor. Das Glück ist nicht auf unserer Seite. Wir haben es leider wieder nicht geschafft, die Leistung, die wir von uns erwarten über 90 Minuten auf den Platz zu bringen. Wir müssen unser Herz in die Hand nehmen, dagegen ankämpfen und dann kommen wir da gemeinsam auch wieder raus, um das Glück auch mal auf unsere Seite zu ziehen. Wir werden es aufarbeiten, die neue Trainingswoche neu beginnen und uns auf Eintracht Frankfurt vorbereiten."
Jamie Leweling (Spieler SpVgg Greuther Fürth): "Das kann man uns nicht abstreiten, dass wir ein Team sind, dass wir kämpfen, dass wir 90 Minuten dagegenhalten. Ich denke, das sind unsere Attribute, dass wir über den Kampfgeist kommen müssen. Das haben wir heute schon gezeigt. Wir waren nach dem Anschlusstreffer wieder dran, aber dann kriegen ein paar Minuten später den Elfmeter und dann ist Freiburg halt eine Mannschaft, die das Ding zu macht. Für die meisten bei uns ist es die erste Bundesliga-Saison. Hier wird jeder Fehler gnadenlos bestraft. In der Halbzeit haben wir uns nochmal gepusht, ich denke, das haben wir gut geschafft. Wir haben in der zweiten Halbzeit nochmal Druck ausgeübt. Aber jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da."
Der Tweet zum Spiel:
Das fiel auf: Pechvogel Simon Asta mit bitterem Startelfdebüt
Der erst 20-jährige Simon Asta feierte beim Auswärtsspiel seiner Kleeblätter in Freiburg den ersten Einsatz von Beginn an. Die erste bedeutende Szene im Rampenlicht sollte dann allerdings den Weg ebnen für eine desolate Defensivleistung der Fürther Mannschaft. Nach einer Freiburger Flanke köpfte der Verteidiger der Franken den Ball mutterseelenallein und ohne Bedrängung unhaltbar ins eigene Tor. Schlussmann Marius Funk musste deprimiert zusehen, wie der Ball kurios ins Tor segelte. Was sich Asta dabei gedacht hat, wird womöglich für immer sein Geheimnis bleiben. Es war der Anfang eines langen Nachmittages im Breisgau mit vielen haarsträubenden Defensivaktionen, die den Kleeblättern am Ende den Sieg kosteten.
Die Statistik: 9
Der Sportclub Freiburg fährt beim Heimspiel im neuen Europa-Park Stadion gegen Fürth den insgesamt neunten Heimsieg in Serie ein. Damit wackelt der alte Rekord von zehn siegreichen Heimspielen in Serie gehörig. Schon beim nächsten Heimspiel gegen Frankfurt könnte der Rekord eingestellt werden und im Dezember gegen Hoffenheim womöglich sogar übertroffen werden.
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(SID)
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Quelle: Eurosport
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