Bundesliga: FC Bayern müht sich zurück an die Tabellenspitze - Münchner siegen knapp beim VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart startete sehr engagiert. So störten die Hausherren den Rekordmeister früh und liefen hoch an, allerdings ohne dabei selbst gefährlich zu werden.

Dennoch dauerte es bis zur 12. Minute, ehe sich der Rekordmeister erstmals dem Stuttgarter Kasten annäherte. Einen wuchtigen Flatterball von Joshua Kimmich entschärfte Fabian Bredlow unkonventionell im Volleyball-Stil. Nur eine Minute später dribbelte sich Jamal Musiala durch die halbe Stuttgarter Hintermannschaft und wurde gerade noch von Dan-Axel Zagadou am Einschuss gehindert (13.).

Der VfB hingegen hatte durch Hiroki Itos Fernschuss seinerseits seine erste gute Gelegenheit (17.). Die besseren Chancen aber erspielte sich der FCB. So hielt Bredlow einen Kopfball von Leon Goretzka aus fünf Metern stark (21.).

Kurz vor der Pause ging Bayern dann aber doch in Führung: Der mitaufgerückte Matthijs de Ligt hielt aus 20 Metern halblinks einfach mal drauf. Bredlow sah die Kugel spät, sah dann aber nicht gut aus, als diese hinter ihm im Netz einschlug (39.).

Die Hausherren hätten allerdings noch in der ersten Halbzeit zurückschlagen können, Konstantinos Mavropanos‘ Kopfballversuch nach einem Eckball wurde vom Torschützen de Ligt gerade noch vor der Linie geklärt (43.).

Nach etwas mehr als einer Stunde machten die Gäste dann aber alles klar. Ein starker Angriff über Musiala und Thomas Müller wurde von Eric Maxim Choupo-Moting aus sieben Metern Torentfernung zum 2:0 vollendet (62.).

Die Partie flachte anschließend merklich ab. Der FC Bayern legte nun nicht mehr dieselbe Intensität an den Tag, Stuttgart hingegen ließ ein Aufbäumen lange Zeit vermissen.

Als alle schon mit den Gedanken in der Kabine waren, machte es der VfB dann plötzlich noch einmal spannend. Der eingewechselte Tiago Tomás flankte auf den ebenfalls hereingekommenen Juan José Perea, der aus fünf Metern per Kopf ins rechte Eck traf (88.).

Die Aufholjagd des VfB kam allerdings zu spät – zumal vergab Joker Tanguy Coulibaly in der Nachspielzeit die Chance aufs 2:2. Nach Flanke von Wataru Endo köpfte der 22-Jährige die Kugel knapp links vorbei (90.+3).

So blieb es beim 2:1-Erfolg für den Rekordmeister, der sich damit in der Tabelle an Borussia Dortmund vorbei auf Platz eins zurück schob. Stuttgart hingegen bleibt trotz guter Leistung mitten im Tabellenkeller hängen.

Waldemar Anton (VfB Stuttgart): "Ich glaube, am Ende haben wir eine Reaktion vom letzten Spiel gezeigt. Das war sehr wichtig heute. Mit ein bisschen Glück holt mir heute einen Punkt. Ich denke, wir waren auf Augenhöhe mit den Bayern. Am Ende haben wir noch ein paar gute Chancen. Heute hat die Mannschaft gezeigt, dass wir zusammenhalten, dass jeder an einem Strang zieht und das ist wichtig für die nächsten Wochen."

Thomas Müller (FC Bayern München): "Wir sind zufrieden, haben gewonnen, sind wieder Tabellenführer. Mit dem Ziel sind wir hier angetreten. Wenn man Sonntagabend auf die Tabelle schaut und der FC Bayern ist Tabellenführer, dann kommt bei mir immer ein gutes Gefühl auf. Aber dass ein Spiel in der Bundesliga auch mal eng wird, das ist eben auch mal so. Wir haben am Mittwoch ein wichtiges Spiel, da müssen wir von Anfang an da sein. Heute kann man uns das vielleicht ein bisschen ankreiden, dass wir nicht in jeder Situation mit der Intensität drin waren, wie wir uns das vorgestellt haben."

Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern München): "Wenn er gesund ist, wird er (Thomas Müller, Anm. d. Red.) am Mittwoch spielen. Wir haben nach dem 2:0 die drei, vier sehr guten Konter-Situationen nicht gut ausgespielt. Dann wirft der Gegner nochmal alles nach vorne. Am Ende ist es glaube ich schon verdient, weil wir die bessere Mannschaft waren. Aber wenn wir noch ein bisschen mehr Seriosität an den Tag legen, dann können wir das Spiel noch früher zu machen."

Fabian Bredlow (VfB Stuttgart): "Ich glaube, dass wir hier gerade in der ersten Halbzeit richtig gut begonnen haben. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, haben uns am Ende aber nicht belohnt."

Zum Tor: "Ich muss ihn natürlich trotzdem halten. Die Bälle sind komisch geflogen heute. Trotzdem muss ich ihn halten. Es ist natürlich schade, weil wir bis dahin gut im Spiel waren."

Thomas Müller arbeitet weiter an seinem Legenden-Status.

Matthijs de Ligt erzielte gegen den VfB Stuttgart seinen zweiten Bundesliga-Treffer für den FC Bayern München. Mit dem 1:0 in der 40. Minute ebnete der Innenverteidiger dem Rekordmeister beim abstiegsbedrohten VfB den Weg zum Erfolg. Kaum weniger wichtig war allerdings die Aktion in der eigenen Defensive nur drei Minuten zuvor. Da rettete de Ligt kurz vor der Torlinie gegen Konstantinos Mavropanos. Womöglich hätte die Partie sonst nochmal einen anderen Verlauf genommen.

Der Treffer von Matthijs de Ligt war bereits das achte Weitschuss-Gegentor gegen den VfB Stuttgart. Bruno Labbadia hatte zuvor bereits Florian Müller wegen wechselhafter Leistungen gegen Fabian Bredlow ausgetauscht. Nun sah auch der allerdings beim Gegentor nicht gut aus.