FC Bayern: Thomas Tuchel steht vor erstem großen Problem in München - wer stürmt statt Eric Maxim Choupo-Moting?

Thomas Tuchel ist mit einer Gala gegen Dortmund und einer schweren Enttäuschung im Pokal gegen Freiburg in sein Amt als Trainer des FC Bayern München gestartet. Es war von vorneherein klar, dass die knapp bemessene Zeit und die wenigen Trainingseinheiten Schwierigkeiten bereiten würden. Nun steht der 49-Jährige aber vor seinem ersten "echten" Problem: Er hat plötzlich keinen Mittelstürmer mehr.

Bayern-Coach Tuchel: Das fehlt meiner Mannschaft im Moment

Quelle: SID

Thomas Tuchel hatte die Lacher auf seiner Seite. Das seien "doch schon ganz gute Ideen", lobte der Bayern-Trainer auf der Pressekonferenz einen Journalisten, der Thomas Müller und Sadio Mané als möglichen Ersatz für den verletzten Mittelstürmer Eric Maxim Choupo-Moting ins Spiel gebracht hatte.
So humorvoll der Trainer mit dem Thema umging - es zeichnet sich ein echtes Problem ab für die Bayern. Beim Ligaspiel in Freiburg (Samstag ab 15:30 Uhr im Liveticker) fällt der 34-Jährige aufgrund seiner Kniebeschwerden aus, und auch "für Manchester City wird es eng", wie Tuchel zugab.
Damit steht den Münchnern kein echter Neuner mehr zur Verfügung, denn Mathys Tel ist ebenfalls verletzt.
Es sei "zu früh", um den 17-Jährigen nach dessen Muskelfaserriss schon wieder aufs Feld zu schicken, erläuterte Tuchel und schickte noch ein Lob hinterher. "Mathys kann die Neun spielen, das war seine erste Antwort, als ich ihn nach seiner Position gefragt habe. Das fand ich gut", so der 49-Jährige.
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Tuchel: Diese Spieler können Choupo-Moting ersetzen

Quelle: Perform

Wie die Dinge stehen, muss Tuchel aber gegen Freiburg und wahrscheinlich auch im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Manchester City (Dienstag, 21:00 Uhr im Liveticker) die Rolle des zentralen Angreifers anderweitig vergeben.
Neben Müller und Mané komme auch Serge Gnabry für die Aufgabe infrage. "Ich sehe keinen Grund, warum Serge da nicht spielen könnte", betonte Tuchel.

Sorgenkind Mané - wann platzt der Knoten?

Mané ist derweil noch immer auf der Suche nach seiner Form aus Liverpooler Zeiten. Der Senegalese kommt nach seiner Verletzung am Wadenbeinköpfchen im November mit anschließender Operation noch gar nicht in Tritt, in diesem Kalenderjahr wartet er noch auf seinen ersten Torerfolg.
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Tuchel: "Positive Reaktion" bei Musiala nach Freiburg-Fauxpas

Quelle: Perform

"Es steht außer Frage, dass Sadio ein absoluter Topspieler ist, und es gibt keinerlei Zweifel an seiner Qualität und daran, was er uns bringen kann", beschwichtigte Tuchel, für den es nur "eine Frage der Zeit" ist, bis Mané durchstartet.
Den Bayern wäre es logischerweise am liebsten, wenn der Knoten schon in Freiburg platzt.

Salihamidzic kündigt an: Bayern geht auf Stürmersuche

Aus dem Trio Müller, Gnabry und Mané wird Tuchel wählen, wohlwissend, dass alle drei nicht die klassischen Neuner sind und sich auf dem Flügel oder hinter den Spitzen wohler fühlen. Und auch wenn der Trainer einen Tag vor dem Freiburg-Spiel einen sehr optimistischen Eindruck hinterließ, hat der FCB da eine Baustelle.
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Fehlendes Momentum: Tuchel analysiert "bitteres" Bayern-Aus

Quelle: Perform

Das sieht Hasan Salihamidzic genauso. Man werde sich "natürlich hinsetzen und schauen, was wir am Transfermarkt machen", bekräftigte der Sportvorstand. Die Ziele der laufenden Saison, die Titelverteidigung in der Meisterschaft und ein möglichst gutes Abschneiden in der Champions League, muss die Mannschaft aber ohne neuen Mittelstürmer realisieren.
Tuchel weiß um die Größe der Aufgabe, auch wenn sein neues Team Verfolger Borussia Dortmund beim 4:2 am vergangenen Spieltag deutlich die Grenze aufzeigte. Drei Tage später war es dann wieder vorbei mit der Euphorie: Pokal-K.o. zuhause gegen den SC Freiburg. Der Traum vom Triple - futsch!

Tuchel fordert "mehr Galligkeit und Giftigkeit"

Die konstante Inkonstanz sei Beleg dafür, "dass wir gerade nicht die absolute Topform" haben, sagte Tuchel. Dies gelte es zu akzeptieren, ohne "zu viel zu hadern und dauernd mit dem Finger darauf zu zeigen". Der Coach forderte Geduld ein, nur ist dieser Rohstoff in der entscheidenden Phase der Saison naturgemäß sehr knapp bemessen an der Säbener Straße.
Die Spieler, so Tuchel, müssten nun mit "Galligkeit und Giftigkeit kompensieren", was derzeit spielerisch und taktisch nicht funktioniere.
Die Bayern jammern freilich auf hohem Niveau. Müller, Mané und Gnabry mögen keine Stoßstürmer sein, haben aber in dieser Spielzeit schon 30 Pflichtspieltore und 27 Assists angesammelt.

Tuchel: Freiburg keine Blaupause für Manchester City

Wenn es normal läuft, entwickelt der Rekordmeister auch ohne Choupo-Moting genug Offensivwucht, um den zehnten Bundesliga-Titel in Serie einzufahren - ob es allerdings reicht, um das englische Superschwergewicht Manchester City in die Knie zu zwingen, darf man ernsthaft anzweifeln.
"Ich glaube nicht, dass wir Dinge, die wir gegen City brauchen, jetzt einschleifen können, weil Freiburg komplett anders spielt", gab Tuchel zu bedenken. Generell fehle "ein bisschen der letzte Pass, ein bisschen Vertrauen, Leichtigkeit und dadurch auch Kreativität".
Die Tatsache, dass nun mit Choupo-Moting der beste Torjäger der Mannschaft ausfällt, macht die Sache nicht gerade einfacher ...
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"Brauche eine Nacht": Tuchel will keine Systemfrage stellen

Quelle: Perform

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