FC Bayern München: Neue Transfergerüchte um Dusan Vlahovic, Kai Havertz und Marcus Thuram

Eric Maxim Choupo-Moting trumpfte als Neuner im Laufe der Saison mit zehn Toren in den letzten neun Bayern-Spielen auf. Ob er eine langfristige Lösung ist, ist aber ungewiss. Einerseits ist Choupo-Moting mit bald 34 Jahren nicht mehr der Jüngste, andererseits pokern die Bayern mit ihm um die Verlängerung seines Vertrages, der zum Ende dieser Saison ausläuft. Die Meinung des Bayern-Trainers Julian Nagelsmann zu diesem Thema ist klar: "So, wie er in den letzten Wochen gespielt hat, ist er unverzichtbar."

Ob Choupo-Moting zu halten ist, hängt allerdings nach "Bild"-Informationen davon ab, ob ihm eine deutliche Erhöhung seiner aktuellen Bezüge von ca. 3,5 Millionen Euro und eine längerfristige Perspektive bei den Bayern gewährt wird. Die Bayern-Verantwortlichen sind beim Gehalt gesprächsbereit, eine Verlängerung seines Kontrakts um mehr als ein Jahr könnte aber der Knackpunkt sein. Die Bayern-Philosophie sieht üblicherweise vor, Verträge von Ü30-Spielern nur um einen kurzen Zeitraum zu verlängern. Glänzt Choupo-Moting in dieser Saison weiterhin mit Toren, wird sich die Ausgangsposition für ihn und seinen Berater Roger Wittmann verbessern.

Unterdessen sind die Bayern laut mehreren Gerüchten wieder stark auf dem Transfermarkt aktiv. Harry Kane (29, Tottenham Hotspur) gilt nach wie vor als die Wunschlösung für die Mittelstürmerposition. Unsicher ist allerdings weiterhin, ob Kane die Spurs überhaupt verlassen möchte und ob der Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic und der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn bereit sind, die Ablöse für Kane zu zahlen, die bis zu 100 Millionen Euro betragen könnte.

Laut der italienischen Zeitung "La Repubblicca" beschäftigen sich Salihamidzic und Kahn mit dem jungen, aufstrebenden Serben Dusan Vlahovic von Juventus Turin. Auch der 22-Jährige wäre kein Schnäppchen. Juve zahlte für ihn einst mehr als 80 Millionen Euro an den AC Florenz. Laut dem italienischen Internetportal "Calciomercato" würden die Italiener den Mittelstürmer für eine Summe von 100 bis 110 Millionen Euro abgeben. Es wäre eine Investition in die Zukunft: Der Serbe hat seine Klasse in der Serie A mit sechs Toren aus zehn Spielen bereits bewiesen. Konkurrenzlos sind die Bayern allerdings nicht: Auch der FC Arsenal London beschäftigt sich mit ihm.

Mit Kai Havertz hat der deutsche Rekordmeister bereits geflirtet, als er noch bei Bayer 04 Leverkusen sein großes Talent unter Beweis stellte. Schlussendlich bekam der FC Chelsea den Zuschlag für Havertz. Nun steht allerdings ein Verkauf des 23-Jährigen, der mit fünf Toren aktuell Chelseas bester Torschütze in der Premier League ist, im Raum. Der Klub hat unter dem neuen Besitzer Todd Boehly tief in die Tasche gegriffen und muss möglicherweise einige Spieler verkaufen, um seine Transferbilanz auszugleichen.

Sollte dies nicht der Fall sein, könnte der Verein nach den Financial-Fairplay-Regeln der UEFA sanktioniert werden. Havertz wäre damit laut dem englischen Blatt "The Athletic" trotz überzeugender Auftritte und eines hohen Ansehens an der Stamford Bridge ein Verkaufskandidat. Das Interesse am gebürtigen Aachener könnte nun bei Salihamidzic, der als Havertz-Fan gilt, wieder aufflammen.

Neben dem hohen Marktwert von Havertz könnte jedoch auch ein anderer Faktor eine Rolle spielen: Er wird zwar bei den Blues in letzter Zeit konstant auf der Mittelstürmerposition eingesetzt, eine klassische Neun und damit ein gleichwertiger Lewandowski-Ersatz ist er aber nicht. Seine bevorzugte Position hinter der Spitze entspricht eher der von Jamal Musiala, der dort beim FCB über Jahre hinweg unersetzbar sein könnte. Hinter einem Havertz-Transfer steht also ein dickes Fragezeichen, dennoch ist er nicht auszuschließen. Der Transfer-Insider Simon Phillips drückte es vor einigen Monaten so aus: "Chelsea wartet auf ein Angebot."

Wie schon seit einiger Zeit bekannt ist, ist der deutsche Rekordmeister auch an Marcus Thuram interessiert, dessen Vertrag in Mönchengladbach zum Ende dieser Saison ausläuft. Aufgrund der starken Auftritte des Franzosen in der Bundesliga und bei der WM haben die Bayern aber große Gegner im Poker um Thuram. Der FC Chelsea und Manchester United wollen den Stürmer in die Premier League holen und auch Paris Saint-Germain will ihn haben. Nach neuesten Informationen des Transfer-Insiders Gianluca Di Marzio könnte der 25-Jährige nun sogar schon im Winter zum FC Chelsea wechseln, der angeblich mit dem Franzosen bereits in konkreten Verhandlungen steht. Auch diese Option könnte also für die Bayern wegfallen.

Gemunkelt wird auch, dass es auf der Außenposition im Sturm einen überraschenden Wechsel geben könnte: Laut "Bild" steht ein Verkauf von Kingsley Coman (26), der erst vor einem Jahr seinen Vertrag bis 2027 verlängert hat, im Raum. Für den französischen Nationalspieler verlief die Hinrunde allerdings nicht optimal: Durch Verletzungen und eine Rot-Sperre kam der Flügelstürmer nur auf 17 Pflichtspieleinsätze, davon lediglich zwei über die volle Distanz. Mit einem Treffer und fünf Assists blieb er unter den Erwartungen der Bayern-Verantwortlichen, die von ihm nach seiner starken letzten Saison und einer deutlichen Gehaltserhöhung eine Führungsposition erwarten.

Nun berichtet das italienische Internetportal "Calciomercatoweb", der FCB ziehe ein Tauschgeschäft mit dem AC Mailand in Erwägung, falls Coman in der Rückrunde weiterhin enttäuschen sollte. Angeblich soll Coman gegen den Portugiesen Rafael Leão (23) eingetauscht werden. Auch der FC Chelsea ist hier erneut mit im Spiel - im Raum steht eine Ablösesumme von 100 Millionen Euro.

Es deutet also alles darauf hin, dass der Rekordmeister und seine Fans heiße Verhandlungswochen erleben werden. Neben all den Stürmergerüchten sucht der Verein schließlich auch immer noch nach der idealen Lösung, um den schwer verletzten Manuel Neuer auf der Torhüterposition zu ersetzen. Es gibt viel zu tun für Kahn und Salihamidzic.