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FC Bayern schenkt Bochum sieben Tore ein: Sadio Mané, Leroy Sané und Co. lassen die Muskeln spielen
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Publiziert 21/08/2022 um 19:23 GMT+2 Uhr
Der FC Bayern hat ein Schützenfest beim VfL Bochum gefeiert. 7:0 hieß es am Ende aus Sicht der Münchner, die somit souverän die Tabellenführung zurückeroberten. Leroy Sané (4.), Startelf-Debütant Matthijs de Ligt (25.), Kingsley Coman (33.), Star-Neuzugan Sadio Mané (42., 60.) und Serge Gnabry (76.) trafen für den Rekordmeister. Zudem unterlief Bochums Cristian Gamboa ein Eigentor (69.).
Der FC Bayern schenkte Bochum sieben Tore ein
Fotocredit: Getty Images
Für die 2:4-Niederlage in Bochum in der Vorsaison wollte sich das Star-Ensemble aus München revanchieren. Die ersten 45 Minuten sollten eine Machtdemonstration werden, wenngleich die Hausherren keineswegs eine schlechte Leistung auf den Platz brachten.
Bereits nach vier Minuten traf Leroy Sané, nach Doppelpass mit Kingsley Coman im Strafraum, aus dem Rückraum sehenswert mit dem ersten Schuss ins obere rechte Eck zum 1:0 für die Münchner(4.). Fünf Minuten war es wieder Sané, der Manuel Riemann mit einem wuchtigen Distanzschuss prüfte. Diesmal behielt der Keeper die Oberhand (9.).
Bochum ließ sich aber nicht demotivieren und suchte trotzdem auch selbst den Weg nach vorne: Eine gute Kontergelegenheit spielte Simon Zoller beim Passversuch auf den mitgelaufenen Takuma Asano in die Hände von Manuel Neuer (13.). Kurz darauf setzte jener Zoller Neuer im Strafraum unter Druck, welcher einen ungewohnten Fehler des Keepers erzwang. Neuer spielte die Kugel Asano im Strafraum in die Füße, welcher das Leder allerdings nicht schnell genug unter Kontrolle bringen konnte. Mathijs de Ligt spritzte dazwischen (15.). Die beste Möglichkeit der Gastgeber hatte Kapitän Anthony Losilla, der nach feiner Kopfball-Ablage von Philipp Förster seinen Volley aus aussichtsreicher Position deutlich über den Querbalken schoss (23.).
Nach dieser vergebenen Großchance sollte das Unheil seinen Lauf nehmen – zumindest aus Bochumer Sicht. Riemann griff an einer Ecken-Hereingabe von Joshua Kimmich vorbei, sodass de Ligt am zweiten Pfosten ins leere Tor einnicken konnte (25.).
Bayern fuhr nun Angriff um Angriff, spielte die Bochumer Hintermannschaft immer wieder schwindelig. Rot-Rückkehrer Coman erhöhte auf 3:0. Cristian Gamboa hatte die Chance mit einem zu ungenauen Rückpass per Kopf eingeleitet. Das Zuspiel landete vor den Füßen von Thomas Müller, der scheiterte noch an Riemann ehe Coman abstaubte (33.).
Drei Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte erhöhte Star-Neuzugang Sadio Mané – nachdem kurz zuvor ein Tor des Senegalesen aufgrund eines Handspiels aberkannt wurde – auf 4:0. Der Ex-Liverpooler wackelte erst Saidy Janko im Strafraum aus und traf dann durch die Beine des Verteidigers ins kurze Eck. Mit dem 4:0 ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel machten die Bayern da weiter, wo sie aufgehört hatten. Nachdem Kimmich (52.) und Sané (57.) noch das 5:0 verpasst hatten, zeigte Schiedsrichter Daniel Siebert nach einem Foul von Janko an Coman im Strafraum auf den Punkt (58.). Mané trat an und versenkte den Ball sicher im unteren linken Eck. Riemann war in die andere Ecke abgetaucht (58.).
Trotz des hohen Rückstandes feuerten die Bochum-Fans ihre Mannschaft weiterhin an und mussten dabei zusehen, wie Gamboa 20 Minuten vor Ende ins eigene Tor traf. Der Verteidiger, der schon beim 3:0 nicht gut aussah, wollte per Grätsche vor dem eingewechselten Serge Gnabry klären und bugsierte das Leder so vorbei an Riemann ins eigene Tor. Sané hatte mit seinem Zuspiel die Situation eingeleitet. Es war das 6:0 für die Bayern.
Der Rekordmeister war aber immer noch nicht satt: Der eingewechselte Gnabry traf mit einem trockenen Rechtsschuss aus rechter Strafraumposition flach ins lange Eck (76.) – 0:7 aus Sicht der Bochumer.
Nicht einmal der Ehrentreffer blieb dem VfL vergönnt: Zoller scheiterte am Pfosten (77.), Gerrit Holtmann wenig später an Neuer (84.).
Die Stimmen:
Kingsley Coman (FC Bayern München): "Ich fühle mich sehr gut und bin froh, wieder mitspielen zu dürfen. Wir sind als Mannschaft gut drauf, das hat man in den letzten Spielen schon gesehen. Wir sind bei 100 Prozent aber wissen auch, dass die Saison sehr lang werden wird. Das wir im Sturm so variabel sind, ist ein großes Plus. Wir reden viel miteinander, das klappt auf dem Platz."
Mathijs de Ligt (FC Bayern München): "Wenn du als Verteidiger in der ersten Halbzeit dein Tor machst, willst du trotzdem bis zum Schluss die Null halten. Es war wichtig, bis zum Schluss konzentriert zu bleiben. Das haben wir geschafft. Wir haben viel Druck gemacht und am Ende sieben Mal getroffen."
Simon Zoller (VfL Bochum): "Wir wurden heute komplett auseinandergeschraubt, obwohl wir uns von Anfang bis Ende voll reingehauen haben. Uns hat heute der Mut gefehlt, wir wurden nach allen Regeln der Kunst in die Schranken gewiesen. Wir sind immer noch in der Findungsphase. Der eine will dies spielen, der andere will das spielen. Wir rennen teilweise rum wie ein wilder Vogelhaufen. So vorgeführt wurde ich noch nie."
Der Tweet zum Spiel:
Star-Neuzugang Mathijs de Ligt, der vor der Saison für knapp 67 Millionen Euro von Juventus Turin gekommen war, durfte sich nicht nur über seinen ersten Startelf-Einsatz freuen sondern auch über das erste Pflichtspieltor für den Rekordmeister. Zudem hielt der neue Abwehrchef mit seiner Defensive die Null.
Das fiel auf: Bayerns furiose Offensive nicht zu stoppen
Die Bayern befinden sich in einer bestechenden Frühform und grüßen nach drei Spieltagen mit neun Punkten und einer Torbilanz von 15:1 von der Tabellenspitze. Die Offensiv-Reihe um Sané, Coman und Mané spielte die Bochumer schwindelig, zudem fütterte Kimmich die Spitze immer wieder mit hervorragenden hohen Bällen an. Lediglich Thomas Müller blieb verhältnismäßig unauffällig.
Besonders Rückkehrer Coman sprühte vor Energie, Tempo und Spielwitz. Auch der zuletzt viel-kritisierte Sané zeigte eine starke Leistung, wenngleich in der ein oder anderen Situation der Pass für den Mitspieler eventuell die bessere Option gewesen – dies ist aber meckern auf hohem Niveau.
In der Defensive waren die Bayern allerdings etwas unaufmerksam. Bei schnellen Bochumer Gegenstößen boten sich dem Gegner Räume und Torgelegenheiten. Auch ein ungewohnter Neuer-Aussetzer kam hinzu, den Bochum aber nicht bestrafte.
Die Statistik: 4:0
Die 4:0-Bayernführung zur Halbzeit war gleichzeitig der höchste Halbzeit-Rückstand des VfL vor heimischer Kulisse in der langen Bundesliga-Geschichte des Vereins.
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Quelle: Perform
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