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Bundesliga: Harry Kane ist beim FC Bayern seinem Vorgänger Robert Lewandowski auf der Spur - Stürmer knackt Rekorde

Celine Jäntsch

Update 21/01/2024 um 14:00 GMT+1 Uhr

Harry Kane hat in seinem ersten Halbjahr beim FC Bayern München eingeschlagen wie eine Bombe. Der Stürmer hat nach 16 Spielen bereits 22 Tore auf seinem Konto, den Bundesliga-Rekord von Robert Lewandowski (41 Treffer) hat er fest im Blick. Auch, weil der Engländer sein Leistungslimit nach eigener Aussage noch nicht einmal erreicht hat. Es kann einem also Angst und bange werden.

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17 Tore in der Rückrunde der Premier League, 21 Tore in der Bundesliga noch vor der Winterpause – und dennoch keine Nominierung in die FIFA-Elf des Jahres.
Es mutet ein wenig wie ein schlechter Scherz an, dass Harry Kane bei den Auszeichnungen der FIFA in der vergangenen Woche leer ausging und stattdessen Lionel Messi, der im Jahr 2023 deutlich weniger Tore als Kane verzeichnete, einmal mehr triumphierte.
Und doch dürfte es der 30-Jährige gelassen nehmen.
Schließlich läuft es für ihn seit seinem Wechsel in die bayerische Landeshauptstadt noch besser als man es sich hätte vorstellen können.
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Harry Kane jubelt gemeinsam mit Leroy Sané.

Fotocredit: SID

Kane schon jetzt besser als Lewandowski

Es war ein Rekord für die Ewigkeit, den Robert Lewandowski in der Saison 2020/21 aufstellte. 41 Tore erzielte der Pole und brach damit den Bestwert, den Bayern-Legende Gerd Müller 30 Jahre zuvor (1971/72) hingelegt hatte.
Dass nun, nur drei Jahre später, Lewandowskis Rekord bereits bröckelt, war unvorstellbar – bis Kane in die Bundesliga kam.
Bliebe der Kapitän der englischen Nationalmannschaft bei dem Tempo, in dem er derzeit seine Treffer erzielt, dann stünde er bei 46 Bundesliga-Toren am Ende der Saison.
Zumal das Nachholspiel des FC Bayern gegen Union Berlin ja noch ansteht. Wettbewerbsübergreifend steht Kane übrigens bereits bei 26 Toren in 23 Spielen – eine Statistik, bei der den Gegnern im nationalen wie internationalen Vergleich Angst und bange wird.
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Harry Kane musste sich auf dem Trainingsplatz erst zurecht finden.

Fotocredit: Getty Images

Kane noch nicht bei "100 Prozent"

Umso mehr, da Kane nach eigener Aussage noch nicht bei "100 Prozent" angekommen ist. Im Interview mit dem "kicker" gab der 30-Jährige zu, sich erst kurz vor Weihnachten "in der Umgebung und auf dem Trainingsplatz" so richtig wohl zu fühlen.
In der Winterpause – etwas ganz Neues für den Mann von der Insel, der in der Premier League noch nie eine Unterbrechung zu Weihnachten erleben durfte – sei ihm der "Rhythmus" ein wenig abhandengekommen.
"Es braucht vermutlich zwei, drei Spiele", um komplett wieder in Form zu kommen, sagte Kane. Nicht auszudenken, wie er sein aktuelles Niveau noch steigern will.

Familienmensch Kane endlich angekommen

Was Kane dabei helfen könnte: Seine Familie wird nun endlich zu ihm nach München ziehen. Bislang war Ehefrau Katie mit den vier gemeinsamen Kindern in England geblieben. Solange hatte der frühere Tottenham-Star in einem Münchner Nobelhotel gewohnt.
Im Dezember fand der Top-Stürmer dann schließlich eine permanente Bleibe, in die inzwischen seine gesamte Familie eingezogen ist.
"Am Anfang war so viel los, da hat sich vieles um den Job gedreht. Ich habe viele neue Leute kennengelernt, musste mich an die Umgebung erst gewöhnen", sagte Kane und fügte hinzu: "Jetzt sind alle hier, die Kinder gehen zur Schule, und es fühlt sich langsam wie zu Hause an, was sehr wichtig ist."
Als Familienmensch, der die ersten Monate nach seinem Wechsel alleine in einem fremden Land, mit einer neuen Sprache zu tun hatte, stehen die Chancen gut, dass Kanes Leistung bislang unbekannte Dimensionen annimmt.
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Harry Kane mit seiner Familie beim letzten Spiel für Tottenham.

Fotocredit: Eurosport

Kane besserer Vorbereiter als Lewandowski

Zum Vergleich: Lewandowski hat seinen Fabel-Rekord erst in seiner siebten und vorletzten Saison bei den Bayern aufgestellt. In seiner Debüt-Spielzeit in München 2014/15 kam der Pole "nur" auf 17 Treffer in 31 Spielen. Diese Marke hat Kane längst übertroffen.
Und auch in anderen Kategorien schickt sich der Engländer an, seinen inzwischen zu Barcelona abgewanderten Vorgänger zu übertrumpfen. So ist Kanes Spielstil schlicht mannschaftsdienlicher. Der Engländer arbeitet akribischer zurück, holt sich viele Bälle aus der eigenen Hälfte und verteilt diese an seine Mitspieler.
So konnte er bereits acht Treffer in Pflichtspielen vorbereiten. Lewandowski hat in seiner letzten Spielzeit in Bayern gerade mal sieben Vorlagen gesammelt. Noch dazu ist Kane fünf Jahre jünger als der Pole, der seine Topform im Alter von 32 Jahren fand.
Nach dieser Rechnung wäre Kanes Leistungshöhepunkt also erst in zwei bis drei Jahren erreicht.
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Robert Lewandowski jubelt im Trikot des FC Bayern.

Fotocredit: Eurosport

Kane will endlich Titel gewinnen

Klar ist auch, dass im Mannschaftssport Fußball der einzelne Akteur immer auch vom Kollektiv abhängig ist. Dabei muss man allerdings festhalten, dass Lewandowski im Vergleich zu Kane in dieser Hinsicht beinahe Vorteile hatte.
Schließlich befinden sich Kanes aktuelle Mitspieler wie Joshua Kimmich und Leon Goretzka in dieser Saison eher auf einem niedrigeren Niveau, anders als noch vor drei Jahren. In der Abwehr befanden sich damals noch ein gewisser David Alaba oder auch Niclas Süle, heutzutage ist die Defensive die bayerische Achilles-Ferse.
Kane selbst hat sich im "kicker" auch zum Vergleich mit Lewandowski geäußert und hat – subtil, aber doch selbstbewusst – eine Kampfansage an dessen Rekorde abgelassen: "Robert hat völlig zu Recht einen extrem hohen Stellenwert hier, er hat die Messlatte hochgelegt. Für mich war es jetzt ein guter Start. Und wenn wir in den März oder April kommen, bin ich hoffentlich ein bisschen näher an seinen Rekorden dran."
Rekorde hin oder her, was für den bislang titellosen Kane fehlt, sind eben Pokale. Und diese will er mit dem FC Bayern holen: In der Meisterschaft und auch in der Champions League stehen die Chancen nicht schlecht. Dort sieht Kane sein Team als einen der "drei Top-Favoriten" auf den Titel.
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