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FC Bayern - Müller und Tuchel wüten wegen Elfmeterpfiff vor Leverkusen-Ausgleich: "Das ist ja Wahnsinn!"

Robert Bauer

Update 16/09/2023 um 10:16 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern hat es im Bundesliga-Topspiel verpasst, ein dickes Ausrufezeichen zu setzen. Die Münchner mussten sich am Freitag gegen Bayer Leverkusen mit einem 2:2 (1:1) begnügen. Allerdings rückte das sportliche Geschehen nach Abpfiff ein Stück in den Hintergrund. Schließlich fühlten sich die Bayern vom Schiedsrichtergespann um Referee Daniel Schlager in entscheidenden Momenten benachteiligt.

Tuchel: "Zwei sehr fragwürdige Entscheidungen gegen uns"

Für Thomas Müller gab es nach Abpfiff in der Allianz-Arena nur ein Thema.
"Wie habt ihr denn die Szene vor dem 1:1 und dem 2:2 gesehen?", fragte er nach dem mitreißenden Bundesliga-Topspiel zwischen seinem FC Bayern und Bayer Leverkusen (2:2) im Interview bei "DAZN" ohne Umschweife Moderator Alex Schlüter und Experte Michael Ballack, ehe der 34-Jährige die beiden Situationen selbst am Monitor noch einmal vorgespielt bekam.
Aber der Reihe nach: Rund 15 Minuten nachdem der deutsche Rekordmeister dank eines Kopfballtreffers von Harry Kane am Freitagabend in Führung gegangen war (7.), verursachte Müller bei einem Klärungsversuch am eigenen Sechszehner einen Freistoß für die Gäste, als er Gegenspieler Alejandro Grimaldo mit dem rechten Bein in der Luft traf.
Den anschließenden Freistoß zirkelte der Gefoulte selbst traumhaft zum 1:1-Ausgleich in die Maschen.
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Grimaldo trifft überragend

Fotocredit: Imago

Müller erhebt Vorwürfe: "... dann hätten wir kein Gegentor bekommen"

Müller selbst wollte von einem Vergehen seinerseits jedoch nichts wissen. "Er spielt den Ball zwar, aber mit der offenen Sohle. Ich komme von unten und will nur den Ball wegschießen", schilderte er seine Sicht der Dinge und erhob im Anschluss Vorwürfe gegen Schiedsrichter Daniel Schlager:
"Wenn ich gefallen wäre und Boniface keine rote Lippe am Anfang ohne Foul gehabt hätte, hätten wir heute kein Gegentor bekommen."
Das Münchner Urgestein spielte damit auf eine Szene zu Beginn der Partie an, als Gäste-Stürmer Victor Boniface im Luftkampf mit Min-Jae Kim und Alphonso Davies von Letztgenanntem mit dem Arm im Gesicht getroffen wurde.
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Der Torjäger beschwerte sich aufgrund des ausgebliebenen Foulpfiffs daraufhin lautstark bei Schlager, ehe er an der Lippe behandelt werden musste.

VAR-Eingriff bringt Müller auf die Palme: "Schau mal, wie er fällt"

Nachdem der FC Bayern in der Schlussphase eines mitreißenden Topspiels durch Leon Goretzka erneut in Führung gegangen war (86.), erhitzte eine weitere strittige Entscheidung des Schiedsrichtergespanns die Gemüter der Hausherren.
Tief in der Nachspielzeit (90.+2) brachte Bayerns Linksverteidiger Davies Gegenspieler Hofmann am rechten Sechzehnereck zu Fall. Referee Schlager entschied sich zunächst, das Spiel weiterlaufen zu lassen, ehe sich Video Assistant Referee Matthias Jöllenbeck einschaltete und den Unparteiischen auf einen Kontakt seitens Davies hinwies.
Schlager schaute sich die Szene anschließend selbst am Monitor an und entschied auf Strafstoß für Leverkusen, den der eingewechselte Exequiel Palacios sicher zum 2:2-Endstand verwandelte (90.+4). Eine Entscheidung, die die Bayern wiederum auf die Palme brachte.
"Schau mal, wie er fällt. Wir spielen schon noch Kontaktsport. Ein sehr softer Elfmeter, sehr soft. In England wäre er nicht gepfiffen worden", echauffierte sich Müller, ehe er mit einem "Wir spielen Fußball, come on! Das ist ja Wahnsinn!" lächelnd von dannen zog.
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Schiri Schlager rechtfertigt Elfmeterpfiff

Bayern-Trainer Thomas Tuchel pflichtete seinem Schützling bei. "Dass es einen Kontakt gibt und Hofmann den annimmt, ist klar. Dass es viel zu gierig von Phonzie (Davies, Anm. d. Red.) ist, durch die Beine an den Ball kommen zu wollen, ist auch klar. Für mich ist es in der 94. Minute im Topspiel aber viel zu wenig. Es ist super soft", sagte der 50-Jährige und ergänzte:
"Der Schiedsrichter hat eine Linie und vorher gab es vielleicht Zweikämpfe, die er ähnlich auslegt. Und dann muss es dabei bleiben! Wenn du vorher nicht jeden Kontakt abpfeifst, wieso dann plötzlich am Ende?"
Eine Frage, die Schiedsrichter Schlager nach der Partie am "DAZN"-Mikrofon selbst beantwortete. "Ich habe das Foul auf dem Feld zunächst nicht wahrgenommen. Danach kam jedoch der Hinweis des Videoschiedsrichters, dass es einen klaren Kontakt gab, woraufhin ich es mir am Monitor angeschaut habe", so der Unparteiische.
"Mir wurde dann relativ schnell klar, dass sich die Bilder mit der Einschätzung des Videoschiedsrichters decken. Es gab ein klarer Treffer von Davies am Fuß, an der Wade und ein Zufallbringen des Spielers, deshalb war es ein Elfmeter", rechtfertigte Schlager seine Entscheidung.
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Fotocredit: Getty Images

Hofmann: "Ist auf jeden Fall ein Elfmeter gewesen, keine Frage"

In eine ähnliche Kerbe schlug auch der gefoulte Hofmann. Auf die Szene angesprochen entgegnete er bei "DAZN": "Für mich ganz klar Elfmeter. Ich stelle meinen Körper und meinen Fuß davor. In dem Moment verpasst er mir unten einen Schlag. Es ist auf jeden Fall ein Elfmeter gewesen, keine Frage."
Abschließend bleibt noch die Frage zu klären, ob ein Foul von Müller an Grimaldo vor dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich vorlag.
Dazu erklärte Schlager kurz und knapp: "Für mich spielt der Leverkusener Spieler (Grimaldo; Anm. d. Red.) den Ball. Müller will gegen den Ball treten, tritt aber nur den Fuß des Leverkuseners, deshalb war es für mich ein Foul."
Auch wenn Müller selbst das naturgemäß anders sah.
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