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FC Bayern: Serge Gnabry nach Rückkehr außen vor - Leroy Sané und Kingsley Coman laufen ihm den Rang ab

Robert Bauer

Update 11/11/2023 um 14:17 GMT+1 Uhr

Serge Gnabry ist beim FC Bayern so etwas wie der große Verlierer in der noch jungen Saison. Der 28-Jährige verpasste verletzungsbedingt mehr als die Hälfte aller Pflichtspiele. In Abwesenheit des Angreifers mauserte sich der FCB zum offensivstärksten Team Europas, seine Kontrahenten Leroy Sané und Kingsley Coman blühen auf. Für Thomas Tuchel stellt sich daher die Frage: Wohin mit Gnabry?

Serge Gnabry - FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

Unruheherde gibt es beim FC Bayern in diesen Tagen wahrlich genügend.
Der öffentliche Zoff zwischen Trainer Thomas Tuchel und den Experten der Branche, die schier endlose Debatte um eine "Holding Six" und nicht zuletzt die zunehmenden personellen Sorgen. Kein Wunder, dass sowohl die Verantwortlichen als auch die Spieler gegenwärtig bemüht sind, die Stimmung innerhalb der Mannschaft hochzuhalten.
So gab es nur wenige Minuten nach dem umkämpften 2:1-Sieg am Mittwoch in der Champions League gegen Galatasaray von Thomas Müller Streicheleinheiten in Form von Handshakes und Umarmungen für Serge Gnabry.
Schließlich hat der 28-Jährigen in sportlicher Hinsicht aktuell nicht allzu viel zu lachen.

Gnabry nach Armbruch außen vor

Gerade einmal 33 magere Einsatzminütchen stehen für Gnabry seit seiner Rückkehr nach überstandenem Unterarmbruch zu Buche. Umso bitterer: In der Zeit, in der der 28-Jährige auf dem Rasen stand, kassierte der FC Bayern sowohl den peinlichen Knock-out im DFB-Pokal in Saarbrücken (1:2) als auch den Anschlusstreffer gegen Galatasaray.
Selbstredend ist dies nicht alleine die Schuld des Angreifers - dennoch stehen jene Zahlen sinnbildlich für seine aktuell komplizierte Situation in München. Aufgrund von Verletzungen verpasste Gnabry in der laufenden Saison bereits neun Pflichtspiele (von 17). In den übrigen acht Partien verbuchte er gerade einmal einen Scorerpunkt (ein Tor).
Trotz allem ist die Freude über das Comeback des gebürtigen Stuttgarters groß.
"Serge ist jetzt Gott sei dank wieder zurück. Man merkt, dass es mit jedem Tag besser wird. Trotzdem gibt es ganz natürlich noch eine Hemmschwelle zu überwinden", sagte Tuchel am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim (Samstag, 15:30 Uhr im Liveticker) und lieferte sogleich eine Begründung für die derzeitige Reservistenrolle seines Schützlings.
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Serge Gnabry - FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

Sané und Coman in bestechender Form

"Es ist nicht einfach, mit der Schiene (Gnabry trägt seit seiner Fraktur am linken Arm eine Schiene; Anm. d. Red.) zu spielen. Der Bewegungsablauf und auch die Statik verändern sich dadurch. Sowohl Serge als auch Leon (Goretzka, der an einem Handbruch laboriert, Anm. d. Red.) bemängeln, dass der Rücken zumacht und sie spüren in der Muskelkette auch die Beine und die Hüfte", so Tuchel weiter.
Die Partie gegen den Aufsteiger wäre also der perfekte Zeitpunkt, um Gnabry wieder in die erste Elf zu integrieren - doch wer soll für den Nationalspieler weichen?
Leroy Sané befindet sich derzeit in bestechender Form und harmoniert insbesondere mit Torjäger Harry Kane prächtig. Ähnliches gilt für den häufig als zu verletzungsfällig verschrienen Kingsley Coman, der 16 der bisherigen 17 Pflichtspiele absolvierte und zuletzt auf ganzer Linie überzeugte.
Aufgrund des Ausfalls von Jamal Musiala (Muskelfaserriss im linken Oberschenkel) wird ein Platz auf der Zehn, der offensiven Schaltzentrale, frei - dieser scheint allerdings für Müller reserviert zu sein, den Tuchel als "Top-Alternative" für jene Rolle bezeichnete.

Gnabry vor Startelf-Comeback? Tuchel bremst

Dennoch gibt es für Gnabry zumindest Hoffnung auf einen Startelfeinsatz. "Wir haben mit Alphonso Davies, Kingsley Coman und Min-Jae Kim ein paar Kandidaten, die sehr viel gespielt haben", äußerte sich Tuchel vielsagend. Gut möglich, dass Gnabry somit für Coman in die Startelf rückt.
Eine Einsatzgarantie wollte Tuchel jedoch niemandem aussprechen. "Wir müssen schlau sein und können nicht elf Mal wechseln, dafür ist das Spiel zu wichtig", so der Übungsleiter.
Zumal mit Eric Maxim Choupo-Moting und Youngster Mathys Tel zwei weitere Angreifer auf ihre Chance warten. Letztgenannter wurde dem Rückkehrer zuletzt gar vorgezogen.
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Mathys Tel (l.) und Serge Gnabry - FC Bayern

Fotocredit: Imago

Tuchel über Gnabry: "Wir vermissen und brauchen ihn"

Dass Gnabry aber gerade im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf von großer Bedeutung für den Rekordmeister ist, steht außer Frage. Immerhin erzielte er in der vergangenen Spielzeit 17 Treffer und bereitete weitere 12 Tore (in 47 Partien) vor.
"Wir vermissen ihn und haben ihn jetzt auch in der Champions League spielen lassen, weil wir ihn brauchen und er wichtig ist für uns. Daran hat sich nichts geändert", erklärte Tuchel.
Dies sieht offensichtlich auch Bundestrainer Julian Nagelsmann so, der Gnabry für die anstehenden beiden Länderspiele gegen die Türkei (18.11.) und gegen Österreich in Wien (21.11.) nominierte. Aus Sicht des Rekordmeisters bleibt zu hoffen, dass sich der 28-Jährige dort Spielpraxis holt und somit Motivation für die kommenden Aufgaben mit nach München nimmt.
Schließlich kann der FC Bayern in diesen Tagen nicht noch mehr Unruhe gebrauchen.
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