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Vincent Kompany und der FC Bayern München: In England runzeln sie die Stirn - "da mache ich mir Sorgen"

Tom Louis Müller

Update 24/05/2024 um 14:50 GMT+2 Uhr

Vergangene Saison mit dem FC Burnley abgestiegen - und nun den großen FC Bayern München übernehmen? In England sorgen die Berichte über eine angebliche Einigung zwischen dem deutschen Rekordmeister und Vincent Kompany für große Augen. Auf der Insel ist der Hype um den belgischen Coach verflacht, seine Taktik in der Premier League war schnell entschlüsselt. Es riecht nach einem "Boom-or-Bust-Move".

Genial oder erfolglos? Kompany beim FC Bayern gehandelt

Vor einem Jahr war Vincent Kompany auf dem Höhepunkt seiner noch jungen Trainer-Karriere angekommen. Der ehemalige Weltklasse-Verteidiger hatte den FC Burnley gerade mit einer grandiosen Saison (101 Punkte) von der Championship zurück in die Premier League geführt.
Der Fußball unter dem Belgier war spektakulär, von einem "Mini-ManCity" war die Rede. Nicht nur das Turf Moor, ganz England war sich sicher: Kompany ist das "Next Big Thing" an der Seitenlinie. Chelsea und Tottenham zeigten Interesse, dass der 38-Jährige den Clarets treu blieb, war für den kleinen Klub ein Coup.
Ein Jahr später ist der Hype um Kompany auf der Insel so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Burnley stieg nach nur einer Saison mit 24 Punkten und nur fünf Siegen sang- und klanglos wieder ab. Der Ex-Man-City-Star verschwand vom Kandidaten-Zettel der Premier-League-Klubs und bis vor kurzem sah es so aus, als würde Kompany seinen Klub in die zweite Liga begleiten.
Bis der FC Bayern kam.

Kompany und Bayern? In England reibt man sich die Augen

Laut übereinstimmenden Medienberichten soll Kompany der neue Top-Kandidat auf die Nachfolge von Thomas Tuchel beim deutschen Rekordmeister sein. Verein und Trainer sind sich angeblich bereits einig. Einzig die Ablösesumme sei aktuell noch der Knackpunkt.
Nachrichten, die in England für Ungläubigkeit, mindestens aber Stirnrunzeln sorgten. Der "Guardian" schrieb von einer "Überraschung", die "Daily Mail" gar von einem "Shock Move".
"Klar, Kompany hat Potenzial, aber ein Wechsel zu einem großen Klub wie Bayern erscheint mir verrückt", meint Fußball-Experte Pete Sharland von Eurosport in London.
Auf dem Papier wäre das so, als würde der FC Liverpool versuchen, Timo Schultz vom 1. FC Köln loszueisen.
Dass Kompany überhaupt ins Blickfeld der Bayern rückte, ist das Ergebnis einer langen, mittlerweile zur Farce verkommenen Trainersuche an der Säbener Straße. Nach so vielen Absagen gibt es eben nicht mehr die 1A-, 1B- oder 1C-Lösung. Der Belgier ist eher ein "Plan J", wie auch das Fachportal "The Athletic" findet. Auf der Insel ist man skeptisch.

Bayern erhofft sich Alonso-Szenario mit Kompany

Für Kompany selbst wäre es ein enormer Coup. Auch was sich Bayern erhofft, lässt sich leicht erahnen: Ein Szenario à la Xabi Alonso in Leverkusen.
Die Parallelen zum Spanier sind unverkennbar. Auch er stieg zu Beginn seiner Trainerkarriere mit der zweiten Mannschaft von Real Sociedad auf und wieder ab. Die nächste Station war Bayer - und das Ergebnis eine historische Traum-Saison, die nicht nur die Münchner neidisch macht.
Zudem bringt Kompany als ehemaliger Pep-Guardiola-Schüler die DNA des spanischen Weltklasse-Trainers mit. Aber reicht das wirklich, um von heute auf morgen einen europäischen Spitzenklub mit launischer Kabine und schwierigem Umfeld zu übernehmen?
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Vincent Kompany (l.) spielte unter und lernte von Pep Guardiola

Fotocredit: Getty Images

"Boom-or-Bust-Move": Kompany fehlt der Plan B

Fakt ist: Kompany hat bei Burnley bewiesen, dass er taktisch einen spektakulären Plan A hat. In der Premier League wurde sein Stil aber schnell entschlüsselt - und gnadenlos auseinandergenommen.
"Als es nicht mehr so gut lief, hatte er keinen Plan B", erklärt Sharland, der zwar glaubt, dass der Fußball, den der 38-Jährige spielen lässt, bei einem großen, spielerisch versierten Verein besser funktioniert als bei einem Underdog wie Burnley: "Aber was ist, wenn es gegen Leverkusen, Dortmund, Leipzig, Stuttgart oder die großen Klubs in Europa geht? Da mache ich mir Sorgen."
Der Engländer spricht in einem solchen Zusammengang gerne von einem "Boom-or-Bust-Move". Kompany und Bayern: Das könnte ein großer Erfolg werden - oder eben spektakulär in die Hose gehen.
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Mündliche Einigung: Bayern offenbar vor Kompany-Verpflichtung


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