Drei Dinge, die beim FC Bayern gegen TSG 1899 Hoffenheim auffielen: Leroy Sané zündet endlich den Turbo

Der FC Bayern hat die Hinrunde in der Bundesliga mit einem klaren 5:0 (3:0) gegen eine schwache TSG Hoffenheim beendet und thront mit vier Punkten Vorsprung auf Meister Bayer Leverkusen auf Rang eins. Leroy Sané schoss sich am Mittwochabend in der Allianz Arena mit einem Doppelpack etwas Frust von der Seele, Torjäger Harry Kane verwandelte seinen 27. Elfmeter in Folge. Drei Dinge, die auffielen.

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Quelle: Perform

Dank Doppeltorschütze Leroy Sané und Elfmeter-Garant Harry Kane hat der FC Bayern zum Abschluss der Hinrunde seinen Vorsprung in der Tabelle der Bundesliga behauptet.
Durch ein souveränes 5:0 (3:0) gegen eine überforderte TSG Hoffenheim geht der Herbstmeister mit einem Vorsprung von vier Punkten auf Meister Bayer Leverkusen in die zweite Hälfte der Saison. Hoffenheim muss sich dagegen noch ernsthafter mit dem Kampf gegen den Abstieg beschäftigen.
Das Spiel auf ein Tor war nach nicht einmal eine halbe Stunde alt, da war es bereits entschieden. Erst trafen der enorm spielfreudige Leroy Sané (7.) und der engagierte Raphael Guerreiro (12.) - beide waren neu in die Startelf von Trainer Vincent Kompany gekommen.
Danach verwandelte Kane seinen 27. Elfmeter nacheinander (26./nach Videobeweis), Sané setzte das Schützenfest gleich nach der Pause fort (48.), auch der eingewechselte Serge Gnabry traf (66.).
Drei Dinge, die uns in der Allianz Arena auffielen.

1. Sané als Symbol - Bayern macht alles richtig

War gegen Gladbach noch die Chancenverwertung und auch die Leistung von Sané ein Ärgernis, lieferten die Bayern und Sané selbst gegen Hoffenheim eine Trotzreaktion.
Das frühe 1:0 in der siebten Minute durch einen Linksschuss mit Schmackes war die Basis für den hohen Sieg. Für Sané, der mitten in Vertragsverhandlungen steckt und dessen Leistungen zuletzt zu stark schwankten, war es zusammen mit dem gefühlvollen Treffer zum 4:0 letztlich der dritte Doppelpack in der Bundesliga.
Dem 29-Jährigen gelangen vier Tore in den letzten vier Bundesliga-Einsätzen - und damit genauso viele wie in seinen 30 vorherigen Liga-Einsätzen zusammen. "Wir sind sehr zufrieden. Da war viel Spielfreude, das hat Spaß gemacht. Für Leroy freut es mich sehr, die letzten Spiele hat er richtig gut gearbeitet, jetzt hat er sich belohnt", lobte FCB-Sportdirektor Christoph Freund.
"Es tut sehr gut mit den zwei Toren. Im Endeffekt versuche ich, der Mannschaft immer zu helfen. Ich konzentriere mich nur auf mich und schaue mal, wie die nächsten Spiele werden. Ich fühle mich wohl beim FC Bayern", sagte Sané selbst.
Trainer Kompany glaubt an seinen ehemaligen Teamkollegen bei Manchester City, stützt ihn und bekam das Vertrauen jetzt zurückgezahlt. Auffällig ist jedoch auch immer wieder, dass sich Sané auf dem rechten Flügel wesentlich wohler fühlt als auf der anderen Seite. Zieht er mit seinem starken linken Fuß von dort in die Mitte, ist er definitiv gefährlicher.
"Wenn er diese Leistung Woche für Woche bringt, dann wird ihn der FC Bayern wahrscheinlich nicht ablösefrei gehen lassen", vermutete "Sky"-Experte Lothar Matthäus. Sané stand als Symbol dafür, dass beim FCB nahezu alles richtig lief. Klare Pässe, spritzige Laufwege und ein ordentlicher Zug zum Tor zogen den harmlosen Gästen sofort den Zahn.
Es war ein Klassenunterschied.
Die Angreifer arbeiteten mit nach hinten, die Verteidiger mit nach vorne, die Abstände stimmten. Thomas Müller und Kane hatten "richtig Bock", Joshua Kimmich war sehr fokussiert und alle weiteren zogen mit. Die Mannschaft wirkte homogen und aufeinander abgestimmt.
Ein weiterer Beleg dafür: Guerreiro wurde mit dem 2:0 der 15. verschiedene Torschütze des FCB in dieser Bundesliga-Saison - das ist alleiniger Liga-Höchstwert.
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2. Kane und seine krasse Quote

Kurzer Anlauf, durchatmen, anlaufen, abziehen - das Jubeln im Anschluss, wenn der Ball im Netz zappelt, versteht sich von selbst. Kane ist ein Elfer-Gott.
Seine Strafstöße sind einstudiert, automatisiert und für kaum einen Torwart haltbar. Schon vor dem Kantersieg gegen Hoffenheim war das klar, aber am Mittwoch setzte der Engländer eben noch einen drauf. Gegen Oliver Baumann versenkte Kane zum zwischenzeitlichen 3:0 in der 26. Minute seinen 27. Elfmeter in Folge!
Seit Kane 2023 zum FC Bayern wechselte, verwandelte er jeden seiner 18 Pflichtspielelfmeter. In der Bundesliga steht er bei zwölf von zwölf insgesamt, dabei traf er bereits sieben Mal in der laufenden Spielzeit vom Punkt.
Seinen letzten Fehlschuss erlebte er im WM-Viertelfinale gegen Frankreich, als er die Chance zum Ausgleich vergab. Vor kurzem hatte Kane noch mal erläutert, wo sein Geheimnis liegt: "Ich habe meine Routine etwas angepasst, warte jetzt mehr auf die Reaktion der Torhüter, weil sie früher angefangen haben, sich zu bewegen. Manchmal entscheide ich im Moment, wohin ich schieße - manchmal aber auch schon am Tag vor dem Spiel."
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Vom Punkt eiskalt: Harry Kane trifft auch gegen die TSG

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Kanes Schüsse sind variabel, wuchtig und präzise zugleich. Heraus kommt eine unberechenbare Methode und das Augenrollen der gegnerischen Keeper, wenn sie mal wieder in der falschen Ecke gelandet sind.
Den Bundesliga-Rekord für die meisten Elfmetertore in einer Saison hält übrigens Paul Breitner mit deren zehn in der Spielzeit 1980/81 (ebenfalls für die Bayern). In der Bundesliga-Historie traten nur Hans-Joachim Abel (16) und Ludwig Nolden (15) öfter vom Punkt an und trafen immer.

3. Wenig Hoffnung für Hoffe

Der Verein hatte sich so viel vorgenommen in dieser Saison, sortierte sich neu, viel aus. Eventuell etwas zu viel, denn geordnet sieht auf dem Rasen nichts aus. Coach Christian Ilzer setzte auf technisch versierte Akteure, wollte dem FC Bayern offenbar spielerische Mittel entgegensetzen, doch kam seine Mannschaft gar nicht erst an den Ball und in Zweikämpfe.
Das Fehlen von Anton Stach im Mittelfeld wog ebenfalls schwer. Das 0:5 war dann wettbewerbsübergreifend die höchste Hoffenheimer Niederlage seit einem 0:6 gegen Bayern im Februar 2020. Bayern gewann rund 60 Prozent der Zweikämpfe und 70 Prozent der Luftduelle im ersten Abschnitt.
Zur Halbzeit - beim Stand von 3:0 für den Rekordmeister - war die Partie eigentlich schon entschieden. Hoffenheim blieb in der Bundesliga erstmals seit April 2023 ohne Schuss vor der Pause - damals hieß der Gegner ebenfalls FC Bayern.
"Die erste Halbzeit war unglaublich. Wir lassen einfach die Männer laufen. Individuell fehlt es momentan überall. Wenn es nicht läuft, dann muss man sich dagegenstemmen. Die Bereitschaft dafür habe ich nicht bei allen gespürt. Wir sind mittendrin im Abstiegskampf", stellte Dennis Geiger fest.
Bis zum ersten von insgesamt vier Torschüssen der Hoffenheimer dauerte es 70 Minuten. Echte Gefahr ging nie von ihnen aus und so langsam hält eine Krisensituation Einzug in den Kraichgau. Das Abrutschen auf einen Relegationsplatz ist definitiv ein Alarmsignal, zumal nach sechs sieglosen Partien in Folge wenig Hoffnung in Sicht ist. Besonders bitter war der Abend übrigens auch für Keeper Oliver Baumann.
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Sichtlich sauer: Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim

Fotocredit: Getty Images

Er kassierte sein 73. Bundesliga-Gegentor gegen den FC Bayern (im 29. Einsatz), das ist neuer Negativrekord unter den Torhütern gegen einen bestimmten Verein. Kevin Akpoguma resümierte: "Gefühlt war das Spiel nach 30 Minuten schon rum, wir müssen das Spiel schnell abhaken, regenerieren und den Kopf freibekommen."
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Quelle: Perform


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