Edin Terzic "bereit für das nächste Kapitel": WIe geht es für den ehemaligen Trainer von Borussia Dortmund weiter?

Genau vier Monate ist es her, seit sich Edin Terzic vor eine Kamera setzte und seinen Abschied von Borussia Dortmund bekanntgab. Zwei Wochen zuvor erreichte er mit dem BVB überraschend das Champions-League-Finale und verlor knapp gegen Real Madrid. Seitdem ist der 41-Jährige vereinslos - warum eigentlich? Terzic brachte sich nun in einem Artikel bei "Coaches' Voice" für neue Aufgaben ins Spiel.

Edin Terzic war mit Borussia Dortmund nahe am Gewinn der Champions League

Fotocredit: Getty Images

"Ich bin bereit für das nächste Kapitel in meiner Karriere", schrieb er auf dem Portal.
Und weiter: "Ich habe reflektiert und mich vorbereitet. Ich habe betrachtet, was in der Vergangenheit gut lief und welche Dinge ich nicht wiederholen möchte. Ich weiß nicht, wo und wann das nächste Kapitel beginnen wird, aber ich will bereit sein."
Die Ausführungen des früheren Dortmunders stimmen zeitlich überein mit Meldungen der britischen "Sun", dass Terzic als Kandidat bei Manchester United gehandelt wird. Dort steht Erik ten Hag nach dem verpatzten Saisonstart - die Red Devils sind 14. und sind seit Einführung der Premier League nie mit weniger Punkten gestartet - vor dem Aus.
Nun ist Terzic einer von vielen Namen, die als Nachfolger des Niederländers in Old Trafford gehandelt werden. Auch Thomas Tuchel soll sich dem Vernehmen nach auf dieser Liste befunden haben. Der englische Verband FA gab am Mittwoch jedoch bekannt, dass der Ex-Coach des FC Bayern ab Januar 2025 die Three Lions trainieren wird.
Ex-United-Knipser Ruud van Nistelrooy gilt neben Terzic ebenfalls als Option. Das Boulevardblatt lehnt sich in derartigen Personalfragen gerne weit aus dem Fenster und abgesehen davon ist ten Hag noch im Amt.
Es lohnt sich viel eher zu fragen, was zu Terzic passen könnte, warum er seit vier Monaten ohne Job ist und was realistische Optionen sind.
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"Verspüre große Ehre": Terzic verabschiedet sich von Dortmund

Quelle: Perform

Der "Schwarz-Gelbe" macht den Weg frei

Betrachtet man die reinen Ergebnisse seiner Zeit als BVB-Cheftrainer, dann mutet es merkwürdig an, dass europäische Top-Klubs bei Terzic nicht längst Sturm klingeln. 2021 wurde er - nachdem er von Lucien Favre übernommen - hatte, Pokalsieger und Dritter in der Bundesliga-Tabelle.
Im Anschluss musste er für Marco Rose weichen und wurde Technischer Direktor in Dortmund. Bei seiner zweiten Amtszeit als Cheftrainer ab 2022 verpasste er die Meisterschaft nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegen Seriensieger FC Bayern und erreichte ein Jahr später das Champions-League-Finale.
In ebenjenem Endspiel verkaufte sich seine Mannschaft teuer, war sogar über weite Strecken besser als Rekord-Sieger Real Madrid. Am Ende reichte es dennoch nicht, die Königlichen siegten dank zweier später Treffer 2:0.
Ein Umstand, der Terzics Statistik (durchschnittlich knapp zwei Punkte pro Spiel) nicht weniger beeindruckend erscheinen lässt. Seit Jürgen Klopps Abgang im Jahr 2015 wartete kein Dortmunder Übungsleiter mehr mit derart guten Zahlen auf.
Trotzdem verabschiedete er sich vier Wochen später von den Fans, um den "Neustart der Borussia" auch mit einem "neuen Mann an der Seitenlinie" zu ermöglichen. Zu diesem wurde einen Tag später Nuri Sahin ernannt, der im Januar als Co-Trainer an Terzic' Seite gestellt worden war.
Seitdem war es ruhig um den 41-Jährigen, der 2010 als Assistent der Akademie und als Scout zum BVB kam.

Jung, erfahren und bereit für eine Europareise

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Terzic eine Auszeit nahm. Als Co-Trainer von Slaven Bilic bei West Ham United wurde er mit dem Trainerteam 2017 entlassen.
Laut seinem Artikel in "Coaches' Voice" nahm er sich damals lange Zeit, um seinen Weg als Trainer aufzuzeichnen: Ideen von Führung und Taktik, Fehler und Erfolge der Vergangenheit, Ziele für die Zukunft - all das schrieb er auf und führt nach wie vor Buch.
Es ging ihm damals darum, aus dem "warum ich?" ein "warum nicht ich?" zu machen. Er skizzierte seine Vorstellung eines perfekten Trainers. Gut möglich, dass er diese Vorstellung in den vergangenen Monaten weiter verfeinert hat.
Bei aller Beliebtheit bei den Dortmunder Fans gab es in seiner Amtszeit auch Anlass zu Kritik. Der BVB gab sich oft bieder, ließ eine klare Idee vermissen - vor allem im Ligaalltag. Platz fünf in der vergangenen Saison war trotz des Champions-League-Finals angesichts des Kaders dürftig.
Nun folgte der Neuanfang für den BVB, der sich bisher allerdings eher nach einer Neuauflage der vergangenen Jahre anfühlt - und für Terzic selbst. Mit 41 Jahren hat er bereits viel Erfahrung im internationalen Geschäft, an der Seite von Bilic trainierte er schon in der Premier League.
Dazu kommt, dass er im Ausland insgesamt positiver gesehen wird als in Deutschland. Terzic scheint sich für ein europäisches Abenteuer bereitzumachen. "In den vergangenen Jahren habe ich herausgefunden, dass die nächste Trophäe nur zwei Schritte entfernt ist", sagte er.
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Favoritenrolle? Koeman sieht Deutschland im Vorteil

Quelle: Perform


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