FC Bayern München: Jonathan Tah im Anflug - was das für Dayot Upamecano und Min-Jae Kim bedeutet

Der Transfer von Florian Wirtz zum FC Bayern soll in diesem Sommer der Mega-Deal werden. Doch die Konkurrenz mit Manchester City und dem FC Liverpool ist groß. Geht es nicht eigentlich viel dringlicher darum, die schwächelnde Defensive zu verstärken? Mit einem Jahr Verspätung wird wohl nun Leverkusens Abwehrchef Jonathan Tah kommen - ablösefrei. Was das für Upamecano, Kim & Co. bedeutet.

Jonathan Tah verlässt Bayer Leverkusen im Sommer 2025 ablösefrei

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Wirtz, Wirtz, Wirtz. Wird's bald was? Und wenn ja, mit wem? Der mögliche Transfer des Nationalspielers in diesem Sommer ist das Thema aktuell, erregt überall die Gemüter.
Für den FC Bayern München hat dieser Deal Priorität. Wirtz ist der Traum-Transfer von Ehrenpräsident Uli Hoeneß, soll die Offensive des neuen Meisters auf eine höhere Ebene bringen. 
Der 22-jährige Wirtz, der meist über die linke Seite nach innen zieht, neben seinem Kumpel Jamal Musiala, der die Zehnerrolle im 4-2-3-1-System von Trainer Vincent Kompany innehat.
Dazu Linksfuß Michael Olise, der beste Neuzugang der Münchner des vergangenen Sommers, der als Rechtsaußen brilliert. Mit elf Toren und 18 Vorlagen hat der Franzose die Erwartungen übertroffen. Wirtz, Musiala, Olise – davor Harry Kane als vollstreckender Mittelstürmer. Süße Träume für Bayern-Fans.

Bayern-Aufsichtsrat gibt grünes Licht für Tah-Transfer

Doch ist Wirtz wirklich der Schlüssel-Deal des FC Bayern in der kommenden Transferperiode, an der Sportvorstand Max Eberl gemessen wird? Geht es nicht eigentlich viel dringlicher darum, die schwächelnde Defensive zu verstärken? Könnte nicht ein anderer Spieler zum entscheidenden X-Faktor im Kaderpuzzle der Münchner werden?
In der Sitzung am Montagabend stimmte der Aufsichtsrat, in dem unter anderem Ehrenpräsident Uli Hoeneß und der langjährige Vorstandsboss Karl-Heinz-Rummenigge sitzen, dem sich anbahnenden Transfer von Leverkusens Abwehrchef Jonathan Tah zu.
Da der Vertrag des 29-Jährigen Ende Juni ausläuft, gestaltet sich ein Wechsel dieses Jahr deutlich einfacher, da Tah ablösefrei zu bekommen ist. Bayerns Sportvorstand Eberl muss nur noch Gehalt und Vertragslaufzeit - im Gespräch ist ein Arbeitspapier bis 2028 - aushandeln, dafür erhielt er Grünes Licht.

Tah im Sommer 2024 zu teuer

Nun muss Eberl, nicht nur innerhalb des Gremiums, sondern im gesamten Verein aufgrund seiner oftmals misslungenen Kommunikationsstrategie umstritten, liefern. Ein erstes Angebot soll die Tah-Seite erhalten haben, die Gespräche sollen im fortgeschrittenen Stadium sein.
Diesmal sagte der Aufsichtsrat des FC Bayern also "Ja" zu Tah - was auch leichter war als im vergangenen Sommer. Die Sache mit dem Wechsel zum neuen Meister hat eine Vorgeschichte, denn schon im Sommer 2024 war man am DFB-Nationalspieler dran.
Im August 2024 stand Tah dicht vor einem Wechsel nach München. Doch der Aufsichtsrat genehmigte die Ablösesumme in Höhe von rund 30 Millionen Euro nicht, diese sei fünf Millionen zu hoch - ein Stoppschild für Eberl.
Außerdem setzte man auf Dayot Upamecano und Min-jae Kim als Abwehrduo, die der damals neue Trainer Vincent Kompany wieder flottmachen sollte. Was - zumindest teilweise - gelang. In der Rückrunde bröckelte die Innenverteidigung, auch durch diverse Verletzungen, wieder. Bayerns Achillesferse bleibt die wacklige Defensive. Diese Erkenntnis hat auch die interne Analyse gebracht.
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Nicht immer die sicherste Bayern-Bank: Min-jae Kim (l.) und Dayot Upamecano

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Upamecano oder Kim: Wer bleibt, wer geht?

Nun soll Tah im zweiten Anlauf kommen. Ein Spieler seiner Klasse (35 Länderspiele, Stamm im DFB-Team unter Bundestrainer Julian Nagelsmann) und mit seiner Ausstrahlung dürfte sofort zum Abwehrboss aufsteigen.
Der scheidende Coach Xabi Alonso, der knapp drei Jahre auf Tah in Leverkusen vertraute, findet: "Jona ist im besten Moment seiner Karriere." Was im Umkehrschluss bedeutet: Einer soll bzw. muss diesen Sommer gehen: Upamecano oder Kim.
Mit Upamecano (26), seit vier Jahren bei Bayern, würden die Münchner sehr gerne über das Vertragsende 2026 hinaus verlängern - doch erstens geht’s wie immer uns liebe Geld und zweitens soll Champions-League-Finalist Paris St. Germain interessiert sein. Die Tendenz: Upamecano bleibt.
Und Kim? Der Südkoreaner hat eine zweite, sehr wechselhafte Saison hinter sich, in der der 28-Jährige seit Herbst unter Achillessehnenbeschwerden litt - weshalb er aktuell pausiert. Bietet den Bayern ein Verein die rund 50 Millionen Euro Ablöse, die man 2023 an die SSC Neapel überwies, könnte man das schwer ausschlagen.
Denn: Bayern setzt voll auf die Karte Tah. Als Alternativen für die Innenverteidigung gelten Eigengewächs Josip Stanisic (25) und Hiroki Ito (26), der sich nach seinem zweiten Mittelfußbruch allerdings erst wieder herankämpfen muss. Der zuletzt zuverlässige Eric Dier (31) wechselt im Sommer nach Vertragsende ablösefrei zur AS Monaco.

Tah soll der neue Alaba bei Bayern werden

Noch ist offen, ob der Brite bei der Klub-WM im Juni/Juli für Bayern auflaufen kann; dazu bräuchte es eine Einigung mit den Monegassen.
Da Ito für das Turnier in den USA sicher ausfällt, Upamecano nach seiner Knie-Operation in der Reha arbeitet und Kim - nicht nur, aber auch - wegen seiner Beschwerden ein Unsicherheitsfaktor darstellt, überlegt man an der Säbener Straße, Tah bereits für die Klub-WM, also ab Juni, verpflichten zu können. So groß ist die bayerische (Abwehr-)Not.
Tah soll der neue Fixpunkt der Defensive werden. Ein angesehener Spieler, der lautstark Kommandos gibt. Einer, wie sie ihn in München seit dem Abgang von David Alaba nicht mehr hatten. Der Österreicher, Triple-Sieger 2013 und 2020 (in dem Jahr als Abwehrboss) wechselte 2021 zu Real Madrid.
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David Alaba holte mit dem FC Bayern 27 Titel

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Upamecano könnte an Tahs Seite wachsen

An Tahs Seite könnte auch Upamecano wachsen, da dem eher stillen und zurückhaltenden Franzosen keine Führungsrolle aufgetragen würde. Bei der Personalie Tah sind die Bayern im Glück, da dessen Zukunft eigentlich in Barcelona liegen sollte.
Barça-Trainer Hansi Flick warb intensiv um ihn. Doch die Bosse des finanziell angeschlagenen Klubs konnten Tah keine Garantie geben, dass sie ihn aufgrund der Auflagen des spanischen Verbandes für den Spielbetrieb der kommenden Saison registrieren können. Der Deal platzte, die Bayern sind der Nutznießer.
Nach dem Spiel am Samstag in Mainz ist das Kapitel Bayer 04 für Tah nach zehn Jahren und 402 Pflichtspielen beendet. Sein nächster Karriereschritt folgt, er sagte: "Ich fühle mich bereit dafür."
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Fallrückziehertor aus 22 Metern: Wenn der geht, geht alles!

Quelle: Eurosport



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