FC Bayern schlägt BVB im "Klassiker" dank eines überragenden Harry Kane - dabei wackelt der Rekordmeister gewaltig

Der FC Bayern gewinnt auch den "Klassiker" gegen Borussia Dortmund, offenbart dabei aber auch Schwächen. Während der Rekordmeister dem BVB in der ersten Halbzeit kaum Luft zum Atmen ließ, war im zweiten Durchgang ein deutlicher Leistungsabfall zu merken. Sogar der Ausgleich für die Gäste lag zeitweise in der Luft. Dank eines einmal mehr überragenden Harry Kanes hält die Serie aber weiter an.

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Quelle: Perform

Harry Kane sprach in aller Bescheidenheit von "einem der besten Spiele meiner Karriere", der erkennbar entspannte Sportvorstand Max Eberl bilanzierte, dass "21 von 21 möglichen Punkten erst mal herausragend" seien.
Vorstandschef Jan-Christian Dreesen schwärmte zudem von der "großen Leistung" von Trainer Vincent Kompany.
Kurzum: Nach dem 2:1 (1:0) im deutschen "Klassiker" gegen Borussia Dortmund hatten sie beim FC Bayern Gründe genug, sich auf die Schulter zu klopfen.
Allein schon der Blick auf die Tabelle spiegelt die Dominanz der Münchner Seriensieger wider: Fünf Punkte Vorsprung auf Leipzig, sechs auf Stuttgart, nun sogar sieben auf Dortmund. Ob der Rekordmeister nicht vielleicht eine Nummer zu groß für die Bundesliga ist?
Da fiel auch dem Trainer des bislang ersten Verfolgers nur eine Antwort ein: "Ja, das muss man im Moment so sagen", bekannte Niko Kovac. Wobei: Der BVB hätte fast das Gegenteil bewiesen.

Bayerns demonstration währt nur eine Halbzeit

Nach der ersten Halbzeit war nicht vorherzusehen gewesen, dass Dortmund eine ernstzunehmende Bedrohung für die Münchner sein könnte. Ein "sehr, sehr gutes Spiel" habe der FC Bayern da gemacht, lobte Eberl, "alles hat funktioniert, Dortmund hatte gar keine Luft zum Atmen".
Es war eine Machtdemonstration, die in der Bundesliga Angst und Schrecken verbreiten müsste. Aber: Es gibt Hoffnung: "In der zweiten Halbzeit haben wir die Kontrolle verloren", erkannte Eberl, und wie der BVB da zurückgekommen sei, "das ist schon bemerkenswert. Kompliment."
Beide Mannschaften zeigten in der Tat zwei Gesichter. Kane erzielte nach einem leichten Schubser gegen Serhou Guirassy, den Kovac als Foul deklarierte, das 1:0 (22.), danach dominierten die Bayern weiter fast nach Belieben, vergaben allerdings weitere Großchancen.
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Doch bereits vor dem zweiten Tor durch Michael Olise (79.), der einen missratenen Klärungsversuch von Jobe Bellingham entschlossen ins Tor grätschte, war festzustellen: Aus dem mutlosen BVB war ein mutiger BVB geworden. Nach dem Treffer von Julian Brandt (84.) wackelten die Bayern gewaltig.

Bayern und das Quäntchen Glück

Dass die Münchner nicht fielen, war dem gemeinsamen Willen zu verdanken. "Wir hatten in der ein oder anderen Situation das Quäntchen Glück auf unserer Seite", sagte Eberl, "aber wir haben eben auch als Mannschaft wirklich sehr, sehr geschlossen verteidigt."
Auch Joshua Kimmich betonte, dass die Bayern "nicht nur fußballerisch überzeugt" hätten, "sondern auch als Mannschaft. Man hat gesehen, dass wir uns gegen Widerstände stemmen. Das war heute ein sehr, sehr wichtiger Sieg."
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FC Bayern - Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Es war ein Sieg, der exemplarisch für das Wirken und die Bedeutung von Kane stand. "Das ist einfach ein Leader, er ist ein Kopf dieser Mannschaft", und wie er sich in deren Dienst stelle, sei einfach "herausragend", schwärmte Eberl.
Der Engländer war allgegenwärtig, als Zehner, als Achter, bisweilen als Sechser, er prägte das Spiel - unter anderem mit dem Pass vor dem 2:0 oder entscheidenden Grätschen in der Schlussphase.

Kane stellt unglaubliche Bestmarke auf

"Es war eines der größten Spiele der Saison", sagte Kane hernach, "es ging um viel, vor allem um das Momentum. Wir reden oft darüber, dieses Momentum zu halten, immer wieder zu pushen und jedes Spiel gewinnen zu wollen. Und genau das machen wir im Moment."
Ein jeder könne deshalb erkennen, "was wir hier erreichen wollen", und er wolle einfach nur "Teil dieses Teams sein und dieser Mannschaft helfen, die größten Trophäen zu gewinnen".
Die Hilfe von Kane selbst scheint mittlerweile unbezahlbar. Das 400. Vereinstor seiner Laufbahn war sein zwölfter Bundesligatreffer dieser Saison - die Verfolger Leipzig (10) und Stuttgart (11) haben insgesamt weniger.
Doch Kane wie alle anderen beim FC Bayern betonen: Das heißt erst mal gar nichts. "Es ist viel zu früh", um über die Meisterschaft zu reden, betonte Klubchef Dreesen: "Ich glaube, die Schale ist auch noch nie schon am siebten Spieltag vergeben worden."
(SID)
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