Einzelkritik: Ausfall auf ganzer Linie

Manuel Neuer: Nicht der gewohnt souveräne Rückhalt. Ungewohnte Unsicherheiten in der Strafraumbeherrschung. Verursachte den Elfmeter und hatte Glück, dass er kein Rot sah. Glanzparade aber gegen Boatengs abgefälschten Ball.

Rafinha: Kaum Impulse nach vorne. Probleme in 1:1-Situationen bei Tempogegenstößen. Hielt seine Seite wenigstens einigermaßen dicht, eines der unauffälligeren Spiele des Brasilianers .

Jérôme Boateng: Ging nach dem 0:2 zunächst voran und gab die Vorlage zu Thiagos Anschlusstreffer. Defensiv zunächst solide, dann aber der kapitale Stellungsfehler beim 1:3 durch Martínez.

Dante: Völlig von der Rolle, Total-Blackout vor dem 0:2, geistig und körperlich dem hohen Anfangstempo der Portugiesen nicht gewachsen. Extrem langsam, verunsichert und in den Zweikämpfen oft zu spät dran. Nicht Champions-League-reif.

Juan Bernat: In der Defensive sah er gegen Quaresma oft schlecht aus. Ließ sich von der Körperlichkeit beeindrucken. Versuchte Freiräume in der Offensive zu nutzen, ohne aber Impulse setzen zu können.

Philipp Lahm: Nach der langen Verletzungspause immer noch nicht mit der gewohnten Weltklasse in Zweikampfverhalten und Stellungsspiel. Nach vorne blass.

Xabi Alonso: Wurde in der Aktion vor dem 0:1 zwar gefoult, hatte aber die Möglichkeit, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Erschreckend langsam in der Rückwärtsbewegung, zweikampfschwach, keine kreativen Ideen. Eines der schwächsten Spiele im Bayern-Trikot.

Thiago Alcántara: Versuchte das Team nach dem 0:2 wachzurütteln. Hoher Aktionsradius, große Laufbereitschaft. Wenn es gefährlich wurde, dann über ihn. Erzielte sein erstes Champions-League-Tor für die Bayern.

Thomas Müller: Sehr bemüht. Lief sehr viel, aber auch sehr oft umsonst. Praktisch keine gefährliche Aktion in der Offensive. Hätte in der 9. Minute selbst aufs Tor köpfen sollen, statt auf Lewandowski abzulegen. Versuchte hinten Löcher zu stopfen.

Robert Lewandowski: Der Pole hing immer wieder in der Luft, bekam kaum verwertbare Anspiele. Zwar engagiert, band fast immer zwei Gegenspieler. Letztlich aber ohne echte Torchance.

Mario Götze: Vom WM-Helden war wenig zu sehen, läuft seiner Bestform weit hinterher.

Sebastian Rode: Versuchte nach seiner Einwechslung immerhin mal etwas, suchte die Einbindung ins Spiel mit hoher Laufbereitschaft. Letztlich aber auch ohne Fortune und Durchschlagskraft.

Holger Badstuber: Kam in der letzten Viertelstunde für Alonso. Hatte in dieser Phase des Spiels kaum mehr Möglichkeiten, das Spiel von hinten heraus positiver zu gestalten. In der Kürze der Zeit immerhin ohne Fehler.