EUROPA SICHER: "Arrivederci, Juve!"

Juventus lebt gerade einen schönen Traum. Aber dieser Traum wird jetzt platzen. Titelverteidiger Real Madrid ist einfach eine Nummer zu groß.

Natürlich ist Juventus optimistisch, weil sie zuletzt auch wieder viel Selbstbewusstsein tanken konnten. Das ist kein Fehler, war ihnen diese Charaktereigenschaft unter Antonio Conte doch abhandengekommen.

Juventus ist zwar noch von seinem Meistertitel euphorisiert, aber so leid mir die Wahrheit tut: Juve ist nicht auf dem Niveau von Real Madrid. Es könnte eng werden, aber letztlich sollte Reals individuelle Klasse den Ausschlag geben.

Dass Luca Modric und Karim Benzema ausfallen, trifft Real zwar hart. Aber sie haben mit Toni Kroos, James Rodriguez, Isco und vor allem Cristiano Ronaldo noch genügend Qualität, um die Favoritenrolle zu behalten. Ich lege mich fest: Für Juve ist hier Endstation.

Real Madrid wird im Finale stehen. Das muss ich jetzt nicht wirklich begründen, oder? Wir sprechen hier von Real Madrid! Wenn Real jetzt gegen den FC Barcelona oder den FC Bayern spielen würde, dann würde ich zustimmen, dass die Ausfälle von Modric und Benzema entscheidend sein könnten.

Aber Juventus spielt eine Liga unter Real, deshalb wird Madrid ohne die beiden Stars auskommen. Dass Juve im Halbfinale steht liegt nicht an ihrer Klasse, sondern an ihren Losen. Der BVB war in einer grauenvollen Form und nur ein Schatten seiner eigentlichen Qualität und Monaco zählt auch nicht gerade zu Europas Top-Elite. Bei Real sieht das schon ein bisschen anders aus.

Der Derby-Sieg im Viertelfinale gegen den aktuell ärgsten Gegner Atlético hat Real Madrid noch einmal enorm gepusht und auf ein nächst höheres Niveau gehoben. Und von diesem Niveau ist Juventus Turin weit entfernt.

Monaco und der formschwache BVB waren keine echten Prüfsteine und Beweise für Juves Klasse. Aber es ist absolut legitim, dass die "Alte Dame" selbstbewusst in diese Partie geht. Sie sind klarer Außenseiter und haben nichts zu verlieren. So etwas kann Kräfte freisetzen.

Die Ausfälle von Modric und Benzema sind natürlich eine Schwächung. Aber keine, aus der man für Juventus automatisch einen spielentscheidenden Vorteil ableiten kann. Juventus lebt nach dem Einzug ins Halbfinale und dem Gewinn des Scudetto von einem positiven Momentum. Es sind Erfolge, die dieses Team um Kampfschwein Arturo Vidal, Taktgeber Andrea Pirlo und Torjäger Carlos Tevez noch enger als Einheit zusammengeschweißt haben.

Aus so einem Teamgeist kann Großes hervorgehen, keine Frage. Aber: Dieses Real ist nun mal größer. Die spielerischen Qualitäten der "Alten Dame" würden bei diesem übermächtigen Gegner noch selbst mit einem fitten Paul Pogba an ihre Grenzen stoßen und auch der psychologische Vorteil von einem Rückspiel im Juventus Stadium ist nicht gegeben. Deshalb: Grazie e Ciao, Juve...