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Kevin Großkreutz verteidigt die Fans des FC Bayern nach Polizeigewalt in Piräus

Michael Wollny

Update 17/09/2015 um 12:40 GMT+2 Uhr

Die brutalen Bilder vom Polizeieinsatz im Bayern-Fanblock überschatteten die Vorfreude auf den Champions-League-Auftakt des FC Bayern bei Olympiakos Piräus. Trotz unüberwindbarer Rivalität als Dortmunder Fan-Ikone hat Ex-BVB-Kicker Kevin Großkreutz für die Fans des FC Bayern nach dem Münchner 3:0-Auswärtssieg klar Stellung bezogen.

Kevin Großkreutz stellt sich hinter die Bayern-Fans

Fotocredit: Imago

Vor Anpfiff hatte eine vollgerüstete Polizei-Einheit den Gäste-Block gestürmt und in erschreckenden Brutalität auf die Fans des FC Bayern eingeprügelt.
Mehrere Fans wurden leicht verletzt, ein Anhänger wurde mit einer stark blutenden Kopfwunde aus dem Block im Karaiskakis-Stadion getragen.
Die griechische Polizei hatte ihren Angriff auf den Gäste-Sektor damit begründet, dass eine Handvoll vermummter Bayern-Fans in Worten und Gesten gegen die Heimfans gepöbelt hatte. Allerdings waren es ebenfalls Piräus-Fans, die ihrerseits zunächst vor dem Gästeblock provoziert hatten, was durch Bilder klar belegt wird.
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Piräus-Ultras pöbeln gegen Bayern-Fans im Gäste-Fanblock

Fotocredit: Imago

Eine Situation, die zwar nicht zu beschönigen war, aber in europäischen Fußballstadien keine Seltenheit ist und eine derartige Eskalation seitens der Polizeikräfte keineswegs rechtfertigte, zumal es bis dato im Stadion keine Gewalttaten gegeben hatte.
Kevin Großkreutz, der früher selbst auf der Dortmunder Südtribüne stand und enge Kontakte zur Ultras-Szene des BVB pflegt, ergriff nun auf Instagram Partei für die Fans der Bayern:
Aber Hauptsache immer die bösen Fußballfans!!! Manche dürfen halt machen was se wollen und es wird nicht nachgegangen !!!Unglaublich!!! Ich wünsche den Bayern Fans alles Gute für die weiteren Stunden !!!
Auf Initiative des Münchner Klubs hatten sich die meisten Polizisten wieder aus dem Block entfernt. Dadurch wollte der Verein weitere Provokationen oder gar Ausschreitungen verhindern.
Mit den beiden Fanlagern trafen eventuell auch politische Gegensätze aufeinander. Die rote Münchner Ultras-Szene ist offen antifaschistisch und antirassistisch aktiv, während es in der Fanszene von Piräus rechtsnationale Strömungen gibt.
Offiziell wollte man sich ohne einen genauen Überblick über die Situation beim FC Bayern zwar noch nicht wertend äußern. Doch Sportvorstand Matthias Sammer erklärte: "Die Bilder waren nicht gut."
Sie erinnerten an Vorfälle vor zwei Jahren auf Schalke. Im Play-off-Spiel gegen PAOK Saloniki waren deutsche Polizeieinheiten massiv gegen den Schalker Fanblock vorgegangen, welcher sich geweigert hatte, die Zaunfahne eines befreundeten Fanklubs aus Mazedonien abzuhängen.
Das Banner in der Nordkurve hatte den sechzehnstrahligen Stern von Vergina gezeigt, was von den griechischen Fans als Provokation empfunden worden war.
Ob nun die skandalösen Szenen bei Bayern Gastspiel in Piräus noch ein Nachspiel haben werden, wird sich zeigen.
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