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FC Bayern geht nach Sieg gegen Zagreb mit breiter Brust ins Spiel gegen Borussia Dortmund

Ljubo Herceg

Update 30/09/2015 um 11:40 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern feiert gegen Dinamo Zagreb seinen besten Start der Champions-League-Geschichte und schießt sich warm für den Bundesliga-Kracher gegen Borussia Dortmund. Mit Robert Lewandowski in Gala-Form - zehn Tore in einer Woche - und der neuen Flügelzange „CoCo“ kann sich der deutsche Rekordmeister zurzeit nur selbst schlagen. Wenn’s läuft, dann läuft’s - bei "Lewy" aber auch nicht immer.

Gefräßige Bayern: Die Münchner denken nach dem Zagreb-Sieg schon an Dortmund

Fotocredit: Imago

Aus der Allianz Arena berichtet Ljubo Herceg
Während seine Kollegen mit der Mixed Zone schon lange durch waren und die Journalistenmeute um kurz nach Mitternacht immer noch ungeduldig auf den Matchwinner wartete, hatte Robert Lewandowski noch mit der Dopingprobe zu kämpfen. Es lief einfach nicht. Und das, obwohl die Bayern mit ihrem zehnten Sieg in Serie den kroatischen Abonnement-Meister nach 45 Pflichtspielen ohne Niederlage erstmals wieder geschlagen hatten.
Beim hochverdienten 5:0 (4:0) traf neben Douglas Costa (13.) und Mario Götze (25.) auch Lewandowski, dem nach seinem Fünferpack gegen Wolfsburg und dem Doppelschlag in Mainz erneut drei Toren gelangen (21./28./55.).
"So eine Woche habe ich noch nie erlebt", sagte der Pole und schmunzelte etwas verlegen, als er auf die - sich ewig hinziehende - Dopingprobe angesprochen wurde. Doch kommentieren wollte die Tormaschine die ungewollte Nachspielzeit nicht, er hob stattdessen das Team in den Vordergrund:
Klar bin ich zufrieden, drei Tore geschossen zu haben, aber viel wichtiger sind die drei Punkte für die Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir überragend gespielt, der Sieg war uns dann nicht mehr zu nehmen. Egal, wie viel es steht, wir wollen immer mehr.

"So sind wir programmiert"

Der deutsche Rekordmeister ist hungrig auf Titel und zeigt dies auf dem Platz mit einer perfekten Mischung aus Angriffs- und Gegenpressing, Aggressivität und Entschlossenheit, auch wenn der Gegner aus Zagreb längst am Boden lag.
"Die Show ist uns nicht wichtig - wir wollen etwas erreichen", stellte Lewandowski klar. "Klar war das 5:0 schön herausgespielt. Doch wenn du nur ansatzweise denkst, alles läuft von selbst, wirst du bestraft. Wir wollen und müssen immer das Maximum aus uns herausholen. So sind wir programmiert."
Philipp Lahm brachte es nach der zweiten überraschenden Niederlage in der Champions League von Konkurrent Arsenal auf den Punkt: "Uns ist egal, wer uns jagt. Wir haben von Anfang an konzentriert gespielt, und wenn man eben seine Torchancen macht, ist das Spiel nach 30 Minuten gegessen." Mund abwischen, weitermachen.

Bayern jetzt "heiß" auf Dortmund

Vor der Partie wurde noch über die Rotation von Bayern-Coach Pep Guardiola diskutiert, der im elften Pflichtspiel der Saison die elfte unterschiedliche Startelf aufs Feld schickte. Nach 28 Minuten fragte aber niemand mehr nach Thomas Müller, Xabi Alonso oder Javier Martínez, die allesamt geschont wurden und auf der Bank saßen.
Die Münchner waren den überforderten Kroaten in allen Belangen überlegen, setzten sich mit sechs Punkten und acht Toren souverän auf Platz eins der Gruppe F - und sparten dazu auch noch Kräfte für den Liga-Kracher am Sonntag gegen Borussia Dortmund.
"Es wird ein interessantes Spiel, und ich hoffe, dass der BVB die drei Punkte schön in München lässt", so Lewandowski, der in seinem zehnten Pflichtspieleinsatz in dieser Saison schon seine Tore Nummer 12, 13 und 14 markierte. "Dortmund hat zwar einige Top-Spieler, einen guten Start hingelegt und wird bestimmt auch gefährlich sein. Doch wenn wir konzentriert spielen, werden wir sie schlagen."

Erstmal auf die Wiesn...

Ganz Deutschland blicke gebannt auf den Bundesliga-Hit, fand Müller nach dem Spiel die passenden Worte. "Wir sind heiß. Und die Fans auch! Wir freuen uns drauf. Es wird ein enges Spiel, auch wenn wir vier Punkte Vorsprung vor Dortmund haben."
Die Bayern werden mit breiter Brust auflaufen. Erstens können sich die Münchner bis zum Gipfeltreffen ausruhen und sich sogar einen Wiesn-Besuch gönnen, während Dortmund am Donnerstag in der Europa League bei PAOK Saloniki antreten muss. Zweitens kann Guardiola am Sonntag mit Müller und Arturo Vidal frische Kräfte bringen.
Und drittens ist der deutsche Rekordmeister in dieser Bundesliga-Saison nicht mehr von Franck Ribéry und Arjen Robben abhängig. "Mit Costa und Kingsley Coman ist unsere Spielweise viel besser, wir können breiter spielen und die Stürmer haben mehr Chancen", sagte Guardiola sichtlich entspannt.

Lewandowski lobt Costa und Coman

Von der Flügelzange "CoCo" spricht momentan jeder. Gegen Zagreb wirbelten Costa (ein Tor, eine Vorlage) und Coman (ein Assist) die Abwehrreihen zum wiederholten Male durcheinander und waren von niemandem zu stoppen.
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Flügelzange: Kingsley Coman (l.) und Douglas Costa begeistern Bayern

Fotocredit: AFP

"Weil sie so schnell und gefährlich sind, schaffen die beiden viel Platz für mich im Angriff", sparte Lewandowski nicht mit Lob für seine Flügelstürmer. "Das sind auf jeden Fall gute Spieler. Doch Bayern hat zurzeit sehr viele davon im Kader. Wenn Ribéry und Robben zurückkehren, sind wir noch stärker."
Und das wiederum wird die Konkurrenz ungern hören. Genauso wenig, wie die Tatsache, dass in München während der Wiesn selten was zu holen ist für die Gästemannschaft. Und bei Lewandowski läuft’s auf dem Rasen auch besser als bei der Dopingprobe. Das wissen seine ehemaligen Dortmunder Kollegen nicht erst seit Dienstagabend.
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