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Zlatanisierte Eier in der Champions League

Johannes Mittermeier

Update 08/11/2015 um 14:07 GMT+1 Uhr

Navas guckst du? Die neue Champions-League-Saison kommt auf Touren. Messerscharf beleuchten wir vorab die Chancen der deutschen Vereine, den königlichen Kasten - und natürlich Zlatan Ibrahimovic.

"Ich bin der Größte - hinter Ali"

Fotocredit: AFP

Eine Glosse von Johannes Mittermeier
Festzuhalten ist: Es geht eh nur um die Eier. Sicherlich, in manchen Lebenslagen werden auch Bälle wesentlich, beim Fußball zum Beispiel. Weiß man nun, was der Fußballer Zlatan Ibrahimovic zu wissen glaubt, nämlich, dass der Fußballtrainer Josep Guardiola "keine Eier" besäße, dann erklärt sich, warum Guardiola eine Final-Allergie entwickelte, seit er beim Kahn-Klub den Bällen hinterherschaut.
Ibrahimovic ist das einzige Lebewesen des Sonnensystems, das im Januar 2014 für das Tor des Jahres 2013 ausgezeichnet wird. Dieses fiel übrigens im November 2012. Dazu gliederte sich der Schwede betont bescheiden in die Geschichte des Sports ein: "Ich bin der Größte - hinter Ali." Unklar blieb, ob er Ali Daei oder Ali Karimi meinte. In jedem Fall muss der testosterongeschwängerte Matador mit einem Makel fertig werden, der ihn auf guardioleskes Niveau herunterzieht.
Es ist kaum zu glauben: In fast 34 Jahren wurde der Pott mit den Ohren nie zlatanisiert. Noch 2009 ahnte Guardiola nicht, was auf ihn zukommen würde, als er durch die Römer Luft segelte. Dann kam Zlatan. Dann zeterte Zlatan. Dann verschwand Zlatan. Und dann, 2011, segelte Guardiola durch die Londoner Luft.

Auf Heimattournee mit Helene Fischer

Die neue Saison als neue Chance, und als die Gruppen gelost wurden, verdrückte Ibrahimovic ein Knopfloch in der Träne. Malmö. Schweden. Mama. Der Zweitgrößte aller Zeiten auf Heimattournee, mit Kevin Trapp als Helene Fischer und Maxwell als Florian Silbereisen. Dabei ist es freilich nicht so, dass Zlatan zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Die Wurzel kehrt zu Zlatan zurück. Sie hat Eier.
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Helene Fischer: Malmö calling!?

Fotocredit: Eurosport

Genau wie Cristiano Ronaldo, der seine Kampagne, das darf bereits verraten werden, mit einem Neunerpack (nicht lupenrein) gegen Donezk eröffnet. Aus Manchester werden derweil böse Blicke auf den Wächter des königlichen Kastens gerichtet, welche der Torsteher erwidert: Navas guckst du? Darauf Manchester: Ich Gea schon.
Und dann, wenn wir gerade so versonnen durch Europa flanieren: Hereinspaziert und mitgeschunkelt, der Fohlenstall hat Auslauf in Andalusien. Mönchengladbach spielt Champions League, wie in den 70ern, ein Fest für Nostalgiker und Sprachwissenschaftler. Wäre der Wortschatz damals auf heutigem Niveau gewesen, hätte Borussia die Gegner reihenweise heynckesisiert.Wie Jupp weis-weiler beteiligt war.

Hleb wohl!

So aber ist Vorsicht geboten, damit auf dem Gladbacher Bon-Hof nicht zu viele Bälle im Netzer landen. Denn angesichts des kargen Aufgalopps ist offensichtlich, woran es bei Borussia hapert: Se vill a. Aber sie kann nicht.
Die andere Macht vom Rhein, jener Klub, der Rhein gar keinen Mut Macht, balgt sich mit Barcelona, der Roma um Francesco Totti (57) sowie BATE Borisov. Leider werden wir uns bald von den 2012er Triple-Sieger-Besiegern aus Weißrussland verabschieden müssen. Und damit von ihrem einzigen Star. Wollen wir höflich sein und mit wehendem Taschentuch von der Bordsteinkante rufen: Hleb wohl!
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Pep Guardiola: Mit besten Wünschen von Zlatan

Fotocredit: AFP

Apropos Triple. Diese Anspruchshaltung lässt den Gutbayern normalerweise keck an seiner Krachledernen zupfen, ja mei, basst scho. Aber siehe da: Nach internationaler Durststrecke treten die mia-san-mia-Münchner diesmal mit dem olympiakos'schen Motto an: Dabei sein ist alles. Gewinnen wäre im Zweifel optional, und weil der Zweifel im Zweifel eintreten wird, kann man Guardiola nur viel Erfolg wünschen. Oder viel Glück. Oder Eier. Zlatan, do what you have to do.

Die Kunst des Rasens

Als letztes Team schickt Deutschland den VfL Volkswagen an den Start. Experten erwarten beim Großen Preis von England in Manchester sowie dem Grand Prix der Niederlande in Eindhoven enge Kämpfe um die Pole Position, im Windschatten der Konkurrenz werden den Niedersachsen durchaus Chancen aufs Podest eingeräumt.
Zum Problem könnte das PS-Defizit im Maschinenraum werden, das entstand, nachdem der Tempomacher das Cockpit tauschte. Zudem wartet beim Lauf in Moskau, zum Verd-Russ der Wolfsburger, ein Wettbewerbsnachteil: Kunstrasen. Auf diesem Untergrund wird die Kunst des Rasens fürwahr neu gelehrt.
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