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Atlético - FC Bayern: Achtung, es wird dreckig! Undankbare Aufgabe in Madrid

Florian Bogner

Update 27/04/2016 um 10:59 GMT+2 Uhr

Niemand wollte Atlético Madrid als Los - nun hat der FC Bayern München im Halbfinal-Hinspiel der Champions League die Spanier erwischt. Das jüngste Spiel der Gastgeber zeigte eindrucksvoll, wozu Atlético fähig ist - und dass Bayern mehr braucht als nur spielerische Finesse.

Der FC Bayern

Fotocredit: Imago

Aus Madrid berichtet Florian Bogner
In Madrids Zentrum gibt es einen Platz, der heißt Alonso Martínez. Oberirdisch ein unscheinbarer Kreisverkehr, unterirdisch jedoch ein neuralgischer Punkt. Drei U-Bahnlinien kreuzen hier, unter anderem die beiden, die die Madrider Fußballstadien Santiago Bernabéu und Vicente Calderón miteinander verbinden; die Tempel von Real und Atlético Madrid, den Halbfinal-Teilnehmern der Champions League.
Alonso und Martínez, das sind beim FC Bayern München ebenfalls neuralgische Punkte. Auf dem Papier, also überirdisch: zwei Weltmeister von 2010, später Champions-League-Sieger, fußballspielende Großmeister. Unantastbar.
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Xabi Alonso und Javi Martínez vom FC Bayern

Fotocredit: AFP

Doch im tätsichlichen Alltagsgebrauch: Sind sie Ansatzpunkte für Atlético Madrid am Mittwochabend , neuralgische Punkte für ein erfolgreiches Halbfinal-Hinspiel der Champions League. Aus Madrider Sicht.

Martínez: Atlético wird ihn unter Druck setzen wollen

Javi Martínez, weil er als Innenverteidiger per se Geschwindigkeitsdefizite hat und nach vielen Verletzungen nicht in Top-Form ist, also von Antoine Griezmann und Fernando Torres unter Druck gesetzt werden sollte.
Xabi Alonso, weil er zwar immer noch unglaubliche Pässe schlagen kann, mit 34 Jahren aber den Gegenspielern nicht mehr so flott hinterherkommt und unter Pressingdruck manchmal einklappt – obwohl er weiß, wie der Gegner spielt.
“Mit Pressing erobern sie den Ball und spielen dann sehr direkt und schnell vertikal aufs gegnerische Tor”, sagt Alonso über Atlético, dem er in seiner langen Karriere schon 22-mal gegenüber stand und ein Großteil der Spiele gewann: “Wir müssen sehr intelligent sein.”

Fatalistischer Pragmatismus

Und nicht nur das. Auch auf der Hut sein vor Atléticos – nennen wir sie mal: “besonderen Maßnahmen”. Das Team von Trainer Diego Simeone schein jedenfalls jedes Mittel recht, um sich am Ende durchzusetzen, ein fatalistischer Pragmatismus ist bei Bayerns Gegner zu erkennen.
So wie am Wochenende, als sich scheinbar wie durch Zauberhand ein zweiter Ball von der Atlético-Bank löste und durch sein plötzliches Auftauchen auf dem Spielfeld zufällig einen Konter des Gegners FC Málaga störte. Alles andere als fair, aber es erfüllte seinen Zweck: Simeone musste für die Unsportlichkeit zwar auf die Bühne, am Ende siegte Atlético aber 1:0.
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Thomas Müller vom FC Bayern München

Fotocredit: AFP

Die Bayern müssen sich für Mittwochabend auf ähnliche Aktionen einstellen. “Es wird an allen Ecken und Kanten kleine Mätzchen geben, sie werden sich hier und da in einer Grauzone bewegen – zumindest eilt ihnen dieser Ruf voraus”, sagte Thomas Müller bei “Sky”:
Die gehen auch hin und verteidigen mit gewisser Aggressivität. Darauf müssen wir uns einstellen. Auch, dass die Balljungen eher im Sinne von Atlético agieren.

Gegenhalten!

Manuel Neuer meinte: “Wir wissen, dass Atlético eine andere Hausnummer ist als all das, was wir bisher erlebt haben.”
Die Herausforderung: Wenn alles gegen einen ist, muss man erst mal gegenhalten können. “Es geht nicht mit weniger als hundert Prozent”, sagt Youngster Joshua Kimmich: “Wir müssen die Zweikämpfe annehmen und vieles besser machen.”
Und: die Ruhe bewahren, Atléticos erste Pressingwelle abwehren. Was darüber hinaus nicht in der Hand der Spieler liegt, fällt in den Verantwortungsbereich des Unparteiischen Mark Clattenburg aus England.

Bayern baut Druck auf Clattenburg auf

Rummenigge baute am Dienstag schon mal vor, sprach davon, dass es ja auch “noch einen Schiedsrichter” gäbe, “der dafür sorgen wird, dass es nicht dazu kommt”. Ebenso formulierte Guardiola.
Geht es um die eigenen Antikörper gegen Atlético, dann ist in erster Linie Arturo Vidal zu nennen, ein Konterpart zur Alonso und Martínez. Stellen die zwei Spanier absolute Verlässlichkeit dar, ist der Chilene Vidal Überraschungsmoment und Anarcho-Waffe in einem.
Über Atlético sagt er: “Es ist eine harte Nuss. Sie haben Barcelona geschlagen, sind physisch sehr stark. Es wird kompliziert für uns.” Andererseits: sollen sie ruhig kommen.
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