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Atlético - FC Bayern: Jérôme Boateng - vom Trainings-Weltmeister gleich in die Startelf?

Florian Bogner

Update 26/04/2016 um 19:32 GMT+2 Uhr

Pünktlich zu den Saison-Highlights FC Bayern München gegen Atletico Madrid in der Champions League meldet sich Jérôme Boateng zurück und steht fürs Halbfinal-Hinspiel in der spanischen Haupstadt im Kader. "Ich bin da und werde alles geben", sagt er. Möglicherweise gar von Beginn an? Pep Guardiola ist schließlich alles zuzutrauen, auch wenn er dann ein großes Risiko eingehen würde.

Jérôme Boateng (FC Bayern München) in Madrid beim Abschlusstraining vor dem Halbfinale gegen Atletico in der Champions League

Fotocredit: AFP

Aus Madrid berichtet Florian Bogner
Pep Guardiola wird sich die Augen gerieben haben. Vier fitte Innenverteidiger! Beim FC Bayern München! Im April! So jedenfalls war's am Dienstag beim Abschlusstraining an der Säbener Straße. Tatsächlich: fast alle fit. Bis auf Holger Badstuber und Arjen Robben.
Einer war offiziell erstmals wieder dabei: Jérôme Boateng.
Der Nationalspieler stieg planmäßig um 14:30 Uhr in den Lufthansa-Flieger, der den FC Bayern München zum Halbfinal-Hinspiel der Champions League bei Atlético Madrid (Mi., 20:45 Uhr im Liveticker) nach Madrid-Barajas brachte und checkte anschließend mit den Kollegen ins Hotel Eurostars Madrid Tower ein.
Guardiola erklärte auf der Pressekonferenz:
Jerome ist hier nach dreieinhalb Monaten und wir sind sehr zufrieden. Alle Spieler, die hier sind, können spielen. Er hat große Erfahrung, große Persönlichkeit - ist einer der besten Innenverteidiger der Welt. Wir werden morgen entscheiden.

FC Bayern mit 22 Spielern nach Madrid

Nach seinem komplizierten Muskelriss, erlitten am 22. Januar zum Rückrundenauftakt beim Hamburger SV, ist Boateng wieder da, auf den Punkt fit geworden fürs Eingemachte.
Das Abschlusstraining noch in München absolvierte er ohne Zwischenfälle, steht im Kader für Mittwoch. Vorsichtshalber hat Pep Guardiola aber gleich 22 Mann mit nach Madrid genommen, 18 dürfen am Mittwochabend nur im Kader stehen.
"Ich bin jetzt dabei. Ich weiß nicht, wie lange es geht, aber ich bin da und werde alles geben", sagte Boateng vor Abflug. Wie es ihm geht?
Es ist normal, dass man hier und da noch etwas merkt, aber ich bin auf einem guten Weg, fühle mich gut und hoffe, dass ich der Mannschaft helfen kann.

Jérôme Boateng unverzichtbar

Für die Punktlandung hat er viel getan: Im März noch zwei Wochen Bootcamp in den USA, zuletzt acht Tage im Mannschaftstraining. Und immer wieder Einzeltraining.
In einem Team vieler Stars ist er neben seinen Weltmeisterkollegen Manuel Neuer, Philipp Lahm und Thomas Müller sowie Mittelstürmer Robert Lewandowski der einzige Unersetzliche, wenngleich sich die von Trainer Pep Guardiola zuletzt in der Innenverteidigung Aufgestellten keineswegs blamierten.
Aber Boateng kann so vieles richtig gut: schnell laufen, zum Beispiel, antizipieren, Zweikämpfe führen, Kopfballduelle gewinnen, Gegner abkochen, das Spiel aufbauen, Diagonalbälle wie auf dem Golfplatz schlagen und, aber nur wenn nötig, sogar grätschen.
Und Atlético ist ein harter Brocken, die Angreifer Antoine Griezmann und Fernando Torres in Top-Form. "Wir müssen sehr konzentriert sein, dürfen keine einfachen Fehler machen, weil sie nur darauf warten", sagte Boateng.

Wagt es Guardiola, Boateng zu bringen?

Bleibt die Frage: Spielt er gleich? Pep Guardiola hätte den 27-Jährigen gerne schon vergangenen Dienstag nach nur einer Einheit mit der Mannschaft ein paar Minuten im DFB-Pokal gegen Werder Bremen eingesetzt.
Gemeinschaftlich entschied man dann aber doch, dass es das Beste sei, Boateng lasse Bremen und auch Berlin am Wochenende aus. Stattdessen trainierte, trainierte, trainierte er, um in Madrid sein Comeback geben zu können.
Aber wagt es Guardiola tatsächlich, den Trainings-Weltmeister nach 13 1/2 Wochen Pause im Champions-League-Halbfinale von Beginn an zu bringen?

Tendenz: Boateng beginnt im Rückspiel

"Wir sind froh und glücklich, dass er wieder zurück ist. Es ist wichtig, dass er im Endspurt wieder dabei ist, wenn die Titel vergeben werden", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Aber spielt er? "Was Pep plant, weiß ich nicht."
Die Tendenz: eher nein. Das Risiko wäre nach 96 Tagen ohne Spielpraxis zu hoch. Timing, Abstimmung, Wettkampfhärte – das alles fehlt. Auch die Furcht vor einer erneuten Verletzung ist da, Boateng will im Juni schließlich die EM spielen.
Wahrscheinlicher: ein Startelf-Einsatz am Samstag zuhause gegen Borussia Mönchengladbach und dann Vollgas im Rückspiel kommenden Dienstag.
Fürs Hinspiel spricht dagegen vieles für die Kombination aus Javi Martínez und Joshua Kimmich, notfalls auch David Alaba wieder innen. Klar ist: Medhi Benatia und Serdar Tasci, das Duo vom Berlin-Spiel, wird nicht wieder beginnen.
Wobei: Pep Guardiola ist ja wirklich alles zuzutrauen – auch Boateng in der Startelf am Mittwoch.
Der Kader des FC Bayern in Madrid (22 Spieler): Neuer, Ulreich, Starke; Boateng, Martínez, Benatia, Tasci, Alaba, Bernat, Lahm, Rafinha, Kimmich, Rode, Alonso, Vidal, Thiago, Götze, Costa, Ribéry, Coman, Müller, Lewandowski.
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