FC Bayern - Atlético: Lass' sie einfach spielen, Pep!
Pep Guardiola sollte sich vor dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League des FC Bayern München gegen Atlético Madrid zurücknehmen, seine Spieler nicht mehr mit manischen Anweisungen überfrachten. Er hat ihnen genug beigebracht - jetzt muss er sie nur noch heiß und frei machen. Nach dem Beckenbauer-Motto: "Geht's raus, spuit's Fußball." Eine Meinung von Florian Bogner.
Pep Guardiola
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Am Montag kamen sie alle zu spät zum Abschlusstraining. Pep Guardiola hatte seine Spieler des FC Bayern München 22 Minuten länger als geplant in der Video-Analyse auf Atlético Madrid vorbereitet, alles nochmals haarklein aufgezeigt: Wo im Hinspiel die Fehler lagen, wie sie es im Rückspiel besser machen könnten. Gute Vorbereitung ist bei Guardiola das A und O.
"Wir werden morgen unsere Chancen bekommen, auch wenn es nur wenige werden", sagte der Coach ein paar Stunden später auf dem Podium in der Allianz Arena, wirkte dabei relaxt.
Champions League
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19/09/2025 um 09:26 Uhr
Pep Guardiola sollte sich zurücknehmen
Soweit die Theorie, die auch schon in Madrid passte. Sie waren gut vorbereitet. "Wir wussten, was zu tun war", sagte Manuel Neuer nach dem Spiel zu Eurosport.de. Aber: Sie konnten es nicht abrufen in der ersten Halbzeit.
Es wirkte fast so, als hätten die Spieler bei all der detaillierten Vorbereitung durch ihren Trainer, nach all den Ansagen und Hinweisen, ein bisschen die Basics vergessen: Gegenhalten. Zweikämpfe gewinnen. Die einfachen Bälle spielen.
Für das Rückspiel am Dienstagabend sollte sich Guardiola deshalb bewusst zurücknehmen.
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Pep Guardiola
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Lass sie spielen, Pep! Deine Mannschaft ist bereit, Atlético zu schlagen. Sie weiß, was sie zu tun hat. Wie sie das 0:1 aus dem Hinspiel umbiegen kann.
Nicht wieder überfrachten
"Wir sind gut vorbereitet und bis in die Haarspitzen motiviert", sagte Manuel Neuer am Montagabend. Also, Pep: Bitte nicht am Dienstag wieder überfrachten. Die Basics ansprechen, die Mannschaft motivieren - das reicht schon. Mach sie frei.
Was Du ihnen jetzt noch nicht beigebracht hat, wirst Du ihnen in den letzten Saisonwochen auch nicht mehr beibringen können.
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Pep Guardiola (r.) mit Thomas Müller beim FC Bayern München
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Vereinslegende Oliver Kahn sagte bei Eurosport in "kicker.tv - Der Talk" richtig zum Thema:
Kahn fand es durchaus zu kritisieren, dass Guardiola dazu neigt, "in Drucksituationen Dinge zu tun, die nicht mehr hundertprozentig nachvollziehbar sind". Stichwort: Thomas Müller draußen lassen.
Mit Kampfgeheul in die "Schlacht"
Am Montag waren sie: locker. Witzelten herum im Abschlusstraining. Ein paar Spieler zeigten einen epischen "Rondo", ließen Thiago und Kingsley Coman 31 Kontakte lang nicht an den Ball kommen. Gejohle auf dem Rasen.
Am Dienstag brauchen sie Kampfgeheul. "Wir wollen mit 70.000 Fans im Rücken alles in die Waagschale legen und einen großen Kampf abliefern", sagt Rummenigge. Gegen Diego Simeone, der Atléticos zwölfter Mann ist, braucht Bayern nicht nur einen coolen Pep, sondern auch das Publikum.
Atlético weiß, um was es geht. "Wir sterben füreinander. Es wird eine richtige Schlacht da draußen. Wir werden morgen zeigen, dass jeder von uns sein Leben für den anderen gibt", sagte Stürmer Fernando Torres. Dagegen kann man nicht nur mit taktischen Anweisungen angehen.
Was Guardiola von Beckenbauer lernen kann
Am Montagabend sagte Guardiola indirekt schon, dass eigentlich alles getan ist - außer die Spieler final heiß zu machen. "Wir haben viel gelernt aus der Vergangenheit", sagte er. Und:
Was sich ja fast schon nach Franz Beckenbauers "Geht's raus, spielt's Fußball" anhörte. "Wir sind bereit. Wir wollen den Ball, wir wollen angreifen und Tore machen", sagte Pep.
Ein 0:1 in einen Triumphmarsch Richtung Mailand, Richtung Finale am 28. Mai umzudrehen - es ist möglich. Javi Martínez sagte: "Unsere Offensive ist eine der besten Europas. Ich vertraue auf mein Team."
Das sollte Guardiola auch.
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