Ab 20:45 Uhr begrüßt Sie Petra Philippsen im Liveticker von eurosport.de zum Gruppenfinale der Champions League zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Barcelona: Und die Werkself braucht heute kräftige Schützenhlfe - nur mit einem Sieg gegen Titelverteidiger und mit Unterstützung von BATE Borissow kann Bayer noch das Achtelfinale in der Königsklasse erreichen.

Messi, der Bayer 2012 mit fünf Toren beim 7:1-Sieg demütigte, ist erst seit zwei Wochen wieder dabei und wird deshalb bestimmt nicht geschont. Seine Effizienz hat Messi aus dem Stand schon wieder erreicht: In den vier Spielen seit seiner Rückkehr erzielte er drei Tore und bereitete zwei vor.

Gemeinsam mit Neymar erzielte das furiose Barca-Trio bereits 44 Saisontore. Allein 19 davon gelangen Suarez, davon gleich zwölf in den letzten acht Pflichtspielen.

Dennoch lässt sich eine Mannschaft mit Kalibern wie Messi und Suarez wohl schwerlich als B-Elf bezeichnen.

Barca steht dagegen als Gruppensieger bereits fest. Werden die Katalanen also mit einer B-Elf auflaufen? Zumindest gönnt Trainer Luis Enrique einigen Spielern eine Ruhepause gönnen, nicht nur den in Barcelona gebliebenen Stammkräften Andres Iniesta und Gerard Piqué.

"Die Trainerfrage ist kein Thema", sagte Bayer-Boss Michael Schade zuletzt. Ein Aus im Europacup würde aber wohl den mächtigen Gesellschafterausschuss auf den Plan rufen.

Von Perfektion war man Leverkusen zuletzt jedoch weit entfernt. Schmidt, der im Falle einer weiteren Pleite gegen Barca und einer Niederlage am Samstag gegen Gladbach weiter unter Druck geraten würde, sitzt aber fest im Sattel - noch.

Das Hinspiel Ende September - bei dem Messi noch verletzt zuschaute - macht Bayer Mut. "Wir haben im Hinspiel bewiesen, dass wir gegen dieses Team bestehen können. Wir haben eine minimale Chance. Und um diese zu nutzen, brauchen wir eine perfekte Leistung", sagte Ömer Toprak, der als Kapitän einmal mehr den verletzten Lars Bender (Sprunggelenk-OP) ersetzt. "

Um dieses Minimal-Ziel zu erreichen, will sich der zuletzt stark in die Kritik geratene Bayer-Trainer Roger Schmidt mit seinem Team auf keinen Fall verstecken: "In unserer Situation sollte man sich das Hinspiel besonders vor Augen führen. Die Mannschaft hat damals bei der unglücklichen 1:2-Niederlage großartig gespielt und vor allem sehr mutig. Das wollen wir wieder so machen, um zumindest die Voraussetzungen für ein Wunder zu schaffen."

Hakan Calhanoglu, den Völler ebenso wie Bellarabi als Gesicht der Krise ausgemacht hat, ist nach nur einem Sieg seiner Elf in den letzten sieben Pflichtspielen realistisch: "Es wäre ein Wunder, wenn wir gegen Barca gewinnen. Wir wollen aber alles dafür tun, zumindest die Europa League zu erreichen."

"Wir werden alles geben, um gegen Barcelona gut auszusehen, unsere Tore zu machen und auf höchsten Niveau zu verteidigen. Ob es am Ende reicht zum Weiterkommen, werden wir sehen. Wir werden zuvor aber zu hundert Prozent alles raushauen, was geht gegen Barca und das Beste draus machen", versprach Karim Bellarabi.

Eine Nachricht vom Dienstagabend sorgte für Hoffnung, denn die Spanier werden nur auf zwei der laut Völler "drei Außerirdischen" setzen können: Neymar erlitt im Abschlusstraining eine Leistenverletzung - bleiben noch Lionel Messi und Luis Suarez.

Nur mit einem Sieg gegen Barcelona und gleichzeitiger Schützenhilfe von BATE Borissow bei AS Rom könnte der Werksklub in der Königsklasse überwintern. Im schlimmsten Fall verpasst der Bundesliga-Achte aber sogar den Trostpreis Europa League.

Stattdessen träumt die Werkself von einem Weihnachts-Wunder gegen Messi und Co. "Wir sind eine unberechenbare Mannschaft. Ich hoffe, dass wir einen tollen Tag erwischen und das Wunder wahr werden lassen", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler.

In der Liga abgestürzt, im Europacup vor dem Totalschaden: Von einem Horror-Szenario will in Leverkusen vor dem Gruppenfinale gegen die Stars aus Barcelona aber trotz der seit Wochen anhaltenden Krise niemand etwas wissen.