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Bayer Leverkusen - Atlético Madrid: Bayer mit mehr als einem Bein draußen

Martin Lehmann

Update 22/02/2017 um 00:28 GMT+1 Uhr

Bayer 04 Leverkusen hat das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zuhause mit 2:4 (0:2) gegen Atlético Madrid verloren. Schon nach 25 Minuten lag Atlético nach Treffern von Saúl Niguez (18.) und Antoine Griezmann mit zwei Toren in Front. Bei Bayer kam nach den Treffern von Karim Bellarabi (48.) und Stefan Savic (68., Eigentor) nochmal Hoffnung auf, Atlético war insgesamt jedoch zu clever.

Bayer Leverkusen vs. Atlético Madrid

Fotocredit: SID

So lief das Spiel:

Die ersten 45 Minuten in Kurzform: Leverkusen machte das Spiel, Atlético die Tore. Die "Werkself" fand gegen die stabil stehende Defensive der Spanier nur selten Mittel, den temporeichen Ansätzen fehlte es im Angriffsdrittel zumeist an Präzision.
Und Atlético? Das spielte so, wie es immer spielt: hinten sicher, vorne eiskalt. Nach einem Leverkusener Ballverlust war Saúl Niguez im Duell mit Kevin Kampl einen Schritt schneller, zog vom rechten Flügel nach innen und schlenzte den Ball traumhaft mit links über den vergeblich fliegenden Bernd Leno in die lange Ecke (17.).
Ein fataler Querschläger von Aleksandar Dragovic landete wenige Minuten später genau im Lauf von Kevin Gameiro. Der Franzose brachte Bayer-Kapitän Ömer Toprak im Laufduell ins Wanken und hatte noch das Auge für Landsmann Antoine Griezmann, der den Ball aus kurzer Distanz humorlos unter den Querbalken nagelte (25.).
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Griezmann eiskalt - 2:0 für Atlético

Fotocredit: AFP

Die gefährlichste Aktion der Hausherren hatte bezeichnenderweise Atlético-Eigengewächs Koke, dessen Klärungsaktion einen halben Meter am eigenen Kasten vorbeiflog (29.).
Leverkusen konnte sich bei Keeper Leno bedanken, dass es zur Halbzeit nicht schon 0:3 stand. Nach einem erneuten Ballverlust von Bayer verhinderte er mit einer Glanztat gegen Griezmann das dritte Gegentor (34.).
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Antoine Griezmann (Bayer Leverkusen vs. Atlético Madrid)

Fotocredit: AFP

Karim Bellarabi brachte kurz nach Wiederanpfiff noch einmal leise Hoffnung zurück in die BayArena. Eine genaue Hereingabe von Benjamin Henrichs ließ der Rechtsaußen am Fünfer gekonnt über die Innenseite ins lange Eck rutschen (48.).
Eine umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter William Collum bescherte den Gästen das 3:1. Das Halten von Dragovic gegen Gameiro begann außerhalb des Sechzehners, trotzdem zeigte der Schotte auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und vollendete halbhoch in die Mitte (59.).
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Saul Niguez (Atlético Madrid) au duel avec Kevin Kampl (Bayer Leverkusen)

Fotocredit: AFP

Die tapferen Leverkusener ließen sich auch davon nicht entmutigen und kamen nochmal bis auf ein Tor ran. Atlético-Schlussmann Miguel Moya klärte eine Flanke unglücklich genau auf Savic, von dessen Knie der Ball ins eigene Tor sprang (68.).
Die Gastgeber rannten in der Schlussphase wild an, vernachlässigten aber die Defensive. Der eingewechselte Fernando Torres stellte mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz den Endstand her und begrub damit wohl auch die letzten Leverkusener Hoffnungen für das Rückspiel in Madrid (86.).
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Антуан Гризманн

Fotocredit: Eurosport

Die Stimmen:

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): "Atlético war nicht umsonst in den letzten drei Jahren zweimal im Finale. Wir hatten nicht unsere allerbeste Tagesform und haben Fehler gemacht, die zu zwei Gegentoren geführt haben. Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass sie nie aufgesteckt hat und Kampfgeist gezeigt hat. Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir verloren haben, aber es gab sicher auch bemerkenswerte Minuten, in denen sich diese junge Mannschaft extrem gewehrt hat. Das nehmen wir mit."
Ömer Toprak (Bayer Leverkusen): "In der ersten Halbzeit haben wir sie eingeladen, die haben uns gut ausgekontert. Jetzt wird es sehr schwierig gegen Atlético, die vier Auswärtstore haben."
Julian Brandt (Bayer Leverkusen): "Das Ergebnis ist unnötig. Wir hatten gute Chancen, dass Spiel zu gewinnen oder zumindest Unentschieden zu spielen. Wir haben nie aufgegeben. Jetzt ist es eine sehr schwierige Nummer. Wir fahren nach Madrid, um zu gewinnen. Zu was es dann reicht, werden wir sehen."
Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen): "Es war mehr drin für uns. Man muss aber auch sagen, dass Atlético es richtig gut gemacht hat. Wir wissen, dass es jetzt eine schwierige Situation ist, aber wir werden nicht aufgeben und das Beste geben."
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Bayer Leverkusen vs. Atlético Madrid

Fotocredit: AFP

Der Tweet zum Spiel: Traumpaar!

Das fiel auf: Missmatch im Abwehrzentrum

Die zahlreichen Ballverluste legten das große Geschwindigkeitsdefizit der Bayer-Innenverteidigung gegenüber den pfeilschnellen Atlético-Spitzen offen. Insbesondere der behäbige Dragovic erwischte einen rabenschwarzen Abend und hatte in Sprintduellen mit Gameiro und Griezmann nicht den Hauch einer Chance.
Auch Abwehrchef Toprak sah bei den messerscharfen Kontern der Gäste selten gut aus. Drei von vier Atlético-Treffern resultierten aus schnellen Gegenstößen. Bayer-Innenverteidigung gegen Atlético-Angriff: heute ein spielentscheidendes Missmatch.
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La joie des joueurs de l'Atlético Madrid face à Leverkusen

Fotocredit: AFP

Die Statistik: 1999

Das 17 Jahre alte Bayer-Juwel Kai Havertz ist der erste Spieler in der Geschichte, der nach dem Champions-League-Finale 1999 geboren wurde und in der Königsklasse von Beginn an ran durfte.
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